PIM-Systeme bieten Unternehmen den Vorteil, Produktinformationen zentral verwalten und ausspielen zu können. Damit das gelingt, brauchen sie aber auch vielerlei Schnittstellen zu unterschiedlichen vor- bzw. nachgelagerten Systemen. Zu welchen Lösungen PIM-Systeme Schnittstellen haben sollten, erklären wir im Beitrag. Darüber hinaus stellen wir Dir eine Übersicht verschiedener PIM-Anbieter bereit, die die Schnittstellenabdeckung der einzelnen Lösungen gegenüberstellt.
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PIM-Systeme: Zentrale Verwaltung von Produktdaten
Das Product Information Management (PIM)-System bildet eine zentrale Stelle für die Verwaltung aller im Unternehmen vorhandenen Produktinformationen und Produktdaten. Über ein PIM-System werden diese Informationen nicht nur aktuell gehalten, sondern aus den verschiedenen verbundenen Systemen konsolidiert, angereichert und anschließend auf verschiedenen Kanälen des Unternehmens ausgespielt. Dabei können PIM-Systeme nicht nur Daten verwalten, aktualisieren und anreichern, sondern auch Produktinformationen übersetzen.
All das ist aber erst möglich, wenn die PIM-Lösung Zugriff auf alle Produktdaten im Unternehmen sowie alle relevanten Systeme erhält. Die Verbindung zwischen PIM-System und vor- bzw. nachgelagerten Systemen kann dabei auf drei Weisen erfolgen, die wir auch in unserer Schnittstellen-Übersicht berücksichtigt haben. So können andere Systeme im E-Commerce entweder direkt in der PIM-Lösung eines Anbieters integriert sein oder sie sind über ein Plugin integrierbar. Die häufigste Form, PIM-Systeme und andere Software miteinander zu verknüpfen, ist allerdings per API. Doch mit welchen Systemen und Lösungen sollten PIM-Systeme überhaupt verbunden werden können? Wir haben fünf notwendige Schnittstellen für PIM-Systeme identifiziert, die heute für einen erfolgreichen E-Commerce notwendig sind.
Whitepaper PIM Software
Schnittstellen zum Onlineshop: ERP- und Shopsystem
Die wichtigsten Schnittstellen eines Product Information Management Systems sind natürlich die zum Onlineshop und zum ERP des Unternehmens. Das ERP ist dabei eines der vorgelagerten Systeme. Der Onlineshop, also das Shopsystem, ist dagegen nachgelagert. Ein PIM-System zieht sich aus dem ERP die darin vorhandenen Produktinformationen und Produktdaten wie beispielsweise Produktnummern oder technische Daten, die im ERP hinterlegt sind. Die aus allen Systemen gesammelten Produktinformationen und Produktdaten werden wiederum im Onlineshop, also über das Shopsystem, ausgespielt. Eine der zentralen Fragen für Unternehmen, die ein PIM-System implementieren wollen, ist also: An welche ERP- und Shopsysteme kann die Lösung angebunden werden.
Die gängigsten Shopsoftware- und ERP-Lösungen haben wir in unserer Übersicht dargestellt. Das Fazit: Die meisten PIM-Anbieter können gängige Shopsoftware- und ERP-Lösungen an ihre PIM-Systeme anbinden. In den meisten Fällen erfolgt das über eine API. Viele PIM-Systeme verfügen aber bereits über Integrationen von Shopsoftware wie etwa Magento, commercetools oder Shopify und Shopware.
Übersetzungsleistungen durch passende Schnittstellen integrieren
Viele Onlinehändler sind nicht nur national mit ihrem Shop unterwegs, sondern im Cross-Border-Commerce tätig. Dann sind automatisierte Übersetzungsleistungen gefragt! Denn die händische Übersetzung durch Übersetzer:innen oder Agenturen ist nicht nur zeitintensiv, sondern verursacht auch hohe Kosten. PIM-Systeme bieten dagegen oftmals bereits „von Werk“ Übersetzungsleistungen für Produktinformationen wie etwa die Produktbeschreibung. Unsere Übersicht hat verschiedene Translation Management Systeme wie zum Beispiel DeepL oder Easy Translate abgefragt. Gerade DeepL zeigt sich als Übersetzungs-KI als zuverlässiges Tool, wie wir auch in unserem Whitepaper „KI in Onlineshops“ näher erläutern.
Anders als bei Schnittstellen zu ERP und Shopsoftware zeigt sich bei der Integration von Translation Tools: Die meisten Anbieter integrieren Übersetzungsleistungen via API nach Bedarf ihrer Kund:innen. Lediglich DeepL ist bereits bei vielen der PIM-Lösungen im Core integriert.
Einfachere Datenverwaltung in Kombination mit Digital Asset Management Systemen
Zu Produktinformationen und Produktdaten zählen nicht nur Produktnummer und die Beschreibung des Produkts, sondern ebenso Bildmaterial. Oftmals werden zusätzliche Daten und Informationen wie Anleitungen im PDF-Format oder sogar Produkt-Videos im Shop angeboten. Das Ziel: Die Customer Experience durch multimediale Produktpräsentationen verbessern. Bilder, Videos, Beschreibungen, Anleitungen – all diese Daten gehören zu den Digital Assets, die in Unternehmen massenweise verfügbar sind. Eine Herausforderung besteht darin, diese Digital Assets zu verwalten und für alle anderen Systeme zugänglich zu machen. Ein Digital Asset Management (DAM)-System kann diesen Prozess deutlich vereinfachen und noch dazu dem PIM-System vorgelagert und mit diesem verbunden werden. Der Vorteil: Im DAM-System werden Bilder, Videos, PDFs, etc. gebündelt, aktuell gehalten und zentral an andere Systeme übergeben. Das verknüpfte PIM-System zieht aus dem DAM-System die benötigten produktbezogenen Assets und kombiniert diese mit allen anderen verfügbaren Produktinformationen und Produktdaten und spielt diese dann auf den relevanten Kanälen aus.
Wie bei nahezu allen Software-Lösungen gibt es auch für das Digital Asset Management zahlreiche Anbieter. Wir haben die Schnittstellen zu elf DAM-Anbietern sowie zu eigenen DAM-Lösungen der PIM-Anbieter abgefragt. Erfreulich: 21 von 24 PIM-Anbietern stellen eine eigene DAM-Lösung in ihrem PIM-System bereit. Die meisten PIM-Systeme lassen sich darüber hinaus über eine API an gängige DAM-Systeme anbinden. So wird die Verwaltung Deiner Produktdaten noch einfacher.
Verknüpfung zur Customer Data Platform
Wir haben uns zudem gefragt, ob PIM-Systeme sich direkt an eine (vorhandene) Customer Data Platform anbinden lassen. Denn heute sollte die Ausspielung von Content so individuell wie möglich sein – und dazu zählt auch die Vorschlagsliste von möglicherweise passenden Produkten im Onlineshop. Über eine Customer Data Platform (CDP) generierst Du umfangreiche Informationen und Daten zu Deinen Kund:innen sowie Website- bzw. Onlineshop-User:innen. Aus diesen Informationen heraus können passende Produktvorschläge im Onlineshop für den jeweiligen User / die jeweilige Userin ausgespielt werden. Damit das reibungslos funktioniert, ist die nahtlose Verbindung zwischen CDP und PIM nötig. Durch die Verknüpfung der Systeme können die Produktinformationen und Produktdaten der individuell passenden Produkte in Echtzeit im Bereich der Vorschlagsliste ausgespielt werden. Das Ergebnis: Kund:innen erhalten für sie relevante Produktvorschläge mit Bildern, Beschreibung, etc. direkt angezeigt – ein Plus für die Customer Experience.
Beim Blick auf die Integration von CDPs zeigt sich bei den PIM-Anbietern: Viele haben bereits die Chancen der Vernetzung PIM und CDP erkannt. Meist können CDP-Lösungen per API angebunden werden. Ein paar PIM-Systeme haben sogar ausgewählte CDP-Lösungen standardmäßig in ihre Software integriert.
Fazit: Vielfältige PIM-Systeme Schnittstellen ermöglichen einfachere Implementierung
PIM-Systeme verfügen heute über zahlreiche Schnittstellen zu unterschiedlichen Shop-, ERP-, DAM-, Translation- und CDP-Lösungen. Das ermöglicht es Unternehmen, ein PIM-System einfacher in ihre Systemumgebung zu implementieren. Je nach vorhandenen Lösungen, wird das ausgewählte PIM-System einfach per API oder Plugin angebunden. So können Unternehmen auch nach dem Best-of-Breed-Prinzip ihre Systeme miteinander kombinieren und für ihr Business die passende Systemlandschaft zusammenstellen. Und nicht zuletzt reduzieren vielfältige Schnittstellen die Kosten bei der Implementierung eines PIM-Systems, denn es müssen nicht zwingend andere Systeme ausgetauscht werden, solange die Verbindung über API oder Plugin möglich ist. So steht Deiner Auswahl der passenden Lösung nichts mehr im Weg.
Bildquellen
- PIM-Systeme Schnittstellen: Midjourney
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