Intelligentes Online Payment


Payment

Volle Einkaufstüten mit Mausklick statt stundenlanger Einkaufsbummel, Produktbewertung statt Kaufberatung: Laut einer repräsentativen Bitkom-Studie sind Online-Käufe weiterhin im Trend. Drei von vier Internetnutzer kaufen mehrfach pro Monat online.

Die fortschreitende Digitalisierung sollte Startups, KMUs und auch größere Unternehmen ermutigen, auf die digitale Zahlungsabwicklung zu setzen. Dabei spielen vor allem Non-Banking-Payment-Anbieter eine immer größere Rolle. „Unternehmer und Kunden profitieren gleichermaßen von der reibungslosen und sicheren Zahlungsabwicklung. Schließlich mündet die positive Kauferfahrung in einer verlässlichen und kontinuierlichen Kundenbindung – eine Win-Win-Situation für beide Seiten“, ist sich Finanz-Experte und CEO von SlimPay, Jérôme Traisnel, sicher, der im Folgenden einen Einblick in die Welt von Payment-Service-Providern (PSP) gibt.

Das kleine Wiki der Online-Transaktionen – Was Online-Zahler wissen müssen

Zwar sprechen die Zahlen für einen deutlichen Aufschwung in der Nutzung von Online-Zahlungsmöglichkeiten, trotzdem zweifeln viele Nutzer immer noch an der Sicherheit der hiesigen Payment-Modelle. „Entgegen unserer Annahme ist der klassische Überweisungsträger besonders in Deutschland noch immer weit verbreitet. Allerdings lassen sich Kunden durch eine deutlich fühlbare Zeitersparnis und innovative Sicherheitstechnologien von Onlinelösungen wie Abo-Zahlungen überzeugen. Das hat uns ganz klar eine aktuelle Umfrage unter Verbrauchern in Europa gezeigt“, erklärt Jérôme Traisnel, der dazu rät, digitale Wege zu gehen.

Payment-Service-Provider: Das Bindeglied zwischen Kunde und Shop-Betreiber

Damit Nutzer in Online-Shops Produkte bestellen können, integrieren Anbieter externe Payment-Service-Provider auf ihren Webpräsenzen, um verschiedene Zahlungsarten anzubieten und die Kosten möglichst gering zu halten. Während die Vorkasse an Attraktivität eingebüßt hat, ist die Zahlung per Rechnung, Lastschrift, Kreditkarte oder als Abonnement die bequemste Form.

Der Payment-Service-Provider ist das Bindeglied zwischen Kunden und Shop-Betreibern: Der Kunde initiiert lediglich beim Händler die Zahlung. Der PSP regelt die Verrechnung auf beiden Seiten. Ein großer Vorteil zeigt sich vor allem bei der Kreditkarten-Zahlung: Die Händler erhalten keine Kartendaten, da der PSP den Zertifizierungsprozess übernimmt. Kunden geben ihre sensiblen Zahlungsdaten an eine zentrale Instanz und verhindern so die willkürliche Streuung an die verschiedensten Shop-Betreiber.

Vor der Transaktion ist vor der Einzugsermächtigung: Das SEPA-Mandat

Das SEPA-Mandat ist das schriftliche Einverständnis des Zahlungspflichtigen und bildet die rechtliche Grundlage für Transaktionen. Unterschieden wird dabei in das Basis-Mandat, das von Privatpersonen und Firmen genutzt wird und in das Firmen-Mandat, das rein für geschäftliche Zwecke, also nur unter Firmen Verwendung findet. Diese Unterscheidung ist notwendig, da bei Firmen-Mandaten andere gesetzliche Rahmenbedingungen gelten, wie beispielsweise die Haftung und Rückforderungen. Das SEPA-Mandat ist die Grundlage für jede elektronische Zahlungsabwicklung.

Digitale Signatur: Intelligentes Banking braucht keine Unterschrift

Waren früher Originalunterschriften für die Gültigkeit eines Auftrags unumgänglich, versprechen in Zeiten des digitalen Wandels intelligente Signaturen via Mausklick schnelles und bequemes Bezahlen. Authentifizierte digitale Mandat-Signaturen kommen bei Lastschrifteinzügen als auch Vertragsdokumenten zum Einsatz. Die Erzeugung eines solchen Authentifizierungscodes basiert auf einem Verschlüsselungsalgorithmus, wie dem asymmetrischen RSA-Verfahren. Diese Signatur autorisiert Transaktionen und soll Missbrauch sicher ausschließen.

Qualität durch Sicherheit mit 2-Stufen-Verifikation

Anders als bei bisherigen Payment-Lösungen setzen zuverlässige Provider auf mehrstufige Authentifizierungsverfahren, um die Identität des jeweiligen Nutzers eindeutig zu belegen. Ein einfacher Login bei Online-Payment-Services ist daher aus Sicherheitsgründen mehr als bedenklich. Die sogenannte Zwei-Stufen-Verifikation soll dem entgegenwirken. Kunden identifizieren sich dementsprechend neben dem Passwort auch über einen zweiten Verifizierungsschritt eindeutig als rechtmäßiger Nutzer. Gängig ist hier momentan die Eingabe eines weiteren Pincodes, der vorher zum Beispiel via SMS zugesendet wird.

Die europäische Zahlungsmethode: SEPA Direct Debit für Privat- und Firmenkunden

SEPA Direct Debit (SDD) ist die in der Euro-Zone eingesetzte und verwendete Zahlungsmethode. Dieses Verfahren erlaubt es Kreditoren, direkt vom Konto des Kunden Geldbeträge abzubuchen, das gleichzeitig durch ein autorisiertes SEPA-Mandat validiert wird. Bei der SEPA Direct Debit wird zwischen zwei Verfahren unterschieden. Zum einen gibt es das SEPA Core Direct Debit (Standardlastschrift), das den Zahlungsverkehr zwischen Unternehmen und Privatkunden regelt, auf der anderen Seite kommt zwischen Unternehmen das SEPA Business to Business Direct Debit (Firmenlastschrift) zum Einsatz. Das entscheidende Unterscheidungsmerkmal ist, dass die autorisierte Firmenlastschrift die Möglichkeit einer Rückbuchung des Zahlungspflichtigen ausschließt.

Rückforderung, Rückweisung und Rückgabe: SEPA R-Transaktionen

Von Zeit zu Zeit passiert es, dass Zahlungsflüsse rückgängig gemacht bzw. abgebrochen werden müssen, hierbei kommen sogenannte R-Transaktionen zum Einsatz. Das SDD Reject beschreibt die Rückweisung vor Fälligkeit: Insofern ein Lastschrifteinzug aus technischen Gründen scheitert, wird eine Rückweisung eingeleitet bevor eine Verrechnung zwischen den Banken stattfinden kann. Ein Grund dafür könnte sein, dass das angegeben Bankkonto nicht existiert oder geschlossen ist. Wenn der Zahlungspflichtige vor Abbuchung der Lastschrift Widersprich einreicht kommt das SDD Refusal zum Tragen (Rückgabe vor Fälligkeit). Dem steht die Rückgabe nach Fälligkeit gegenüber, das SDD Return. Aufgrund eines Problems, wie beispielsweise ein nicht gedecktes Konto oder einer verbotenen Lastschriftart, kann die Buchung rückgängig gemacht werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit von einer Rückforderung nach Fälligkeit Gebrauch zu machen.

„Dank der SEPA-Umstellung können Transaktionen in Deutschland bzw. im europäischen Auslands innerhalb eines Bankgeschäftstages abgewickelt werden. Das ist für Unternehmen ein großer Pluspunkt, aber auch Privatpersonen profitieren von dieser Art des Zahlungsverkehrs“, stellt Jérôme Traisnel klar. Mitsamt den Sicherheitsmaßnahmen wie der Zwei-Stufen-Verifizierung und der jeweiligen Mandate ist der Online-Zahlungsverkehr sicher. Traisnel sieht der Zukunft des digitalen Zahlungsverkehrs optimistisch entgegen: „Ob Shop-Betreiber oder Privatperson – der digitale Geldtransfer ist zeitgemäßer denn je, schon allein regelmäßige Zahlungen, wie Abonnements lassen sich durch das SEPA-Verfahren einfach wie nie zuvor abwickeln.“

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