Der Warenkorb gehört zu den kritischsten Stellen im Online-Bestellprozess, denn dort brechen Kunden den Kaufvorgang am häufigsten ab. Dabei shoppen die Deutschen gerne und oft online. Einer aktuellen Studie* zufolge verzeichnete der deutsche Online-Handel 2013 mit rund 39,1 Milliarden Euro ein erfolgreiches Jahr und machte damit 9,1 Prozent des deutschen Gesamthandelsvolumens aus.
Dennoch werden täglich jede Menge virtueller Warenkörbe leer stehen gelassen. Das kostet Online-Händler Tag für Tag bares Geld. Im Rahmen von Remote-Usability-Tests hat die Löwenstark Online Marketing GmbH aus Braunschweig, die häufigsten Gründe für Warenkorbabbrüche ermittelt und passende Lösungen dafür entwickelt.
Die Usability von Bestellvorgängen ist ein wichtiger Erfolgsfaktor geworden. Insbesondere eine Optimierung des Warenkorbs kann den Umsatz eines Online-Shops enorm steigern. Dennoch weisen viele Webshops in Deutschland in diesem Bereich starke Defizite auf, die dazu führen, dass der User oft kurz vor dem Kaufabschluss den Bestellvorgang abbricht.
1. Bestellung nur als registrierter User möglich
In diesem Fall muss zuerst ein Kundenkonto eingerichtet werden, bevor das gewünschte Produkt bestellt werden kann. Diese Vorgehensweise treibt Erstbesteller häufig zum Abbruch des Bestellvorgangs, denn nicht jeder will gleich bei der Erstbestellung seine kompletten, teilweise sensiblen Daten dauerhaft preisgeben.
Die Option der Gastbestellung bietet die Möglichkeit, den Webshop einfach und unkompliziert zu testen und Vertrauen aufzubauen. Wer möchte, dass sich Kunden anmelden, sollte unbedingt die Vorteile eines persönlichen Kundenkontos, wie zum Beispiel spezielle Rabatte oder Lieferung frei Haus, auf der Website hervorheben.
2. Hohe Versandkosten
Es ist ein Fakt: Hohe Versandkosten schrecken Kunden ab. Online-Shops, die nicht bereit sind, die Versandkosten für ihre Käufer zumindest teilweise zu übernehmen, laufen Gefahr diese an die Konkurrenz zu verlieren.
Ein Mindestbestellwert für den kostenfreien Versand, erfüllt den Zweck, fühlt sich jedoch für den Käufer gleich viel besser an. Dies führt im Idealfall dazu, dass der Kunde etwas mehr kauft als geplant, um den Mindestbestellwert zu erreichen. Gut funktionieren zudem befristete Aktionen, bei denen der Online-Händler zu bestimmten Zeitpunkten seine Ware ohne Zusatzkosten verschickt, wie zum Beispiel beim Saisonwechsel oder zu Weihnachten. Wichtig ist, dass die anfallenden Kosten direkt am Anfang des Bestellprozesses für den Kunden transparent dargestellt werden.
3. Fehlende Produktinformationen
Wer kauft schon gerne die Katze im Sack? Eine große Anzahl an Internetkäufern verlässt Online-Shops mit einem leeren Warenkorb aufgrund fehlender Produktinformationen. Dazu zählen beispielsweise unpräzise Produktbeschreibungen, fehlende Produkt-Bilder oder ungenaue Angaben zum Liefertermin. Überzeugen die verfügbaren Informationen bei Betrachtung des Warenkorbs nicht, bricht der Käufer den Bestellvorgang einfach ab.
4. Langwieriger oder fehlerhafter Kaufprozess
Geduld ist nicht die Stärke der Internet User und daher führt ein langer und unübersichtlicher Bestellvorgang zu hohen Abbruchquoten. Je umfangreicher der Bestellvorgang gestaltet ist, desto größer ist die Chance den Kunden wieder zu verlieren. Löwenstark rät dazu den Bestellprozess auf ein Minimum zu reduzieren. Idealerweise bietet man einen One-Page-Checkout, bei dem der gesamte Kaufvorgang auf nur einer Seite abgewickelt wird.
Eine kosteneffiziente Lösung ist der regelmäßige Einsatz von Testkäufern. Das müssen keine professionellen Testkäufer sein – auch Freunde und Bekannte können beim Testen eines Shops helfen.
5. Gewünschte Zahlungsmöglichkeiten nicht vorhanden
Bankeinzug oder PayPal – was darf es sein? Wird die bevorzugte Zahlungsart des Users nicht angeboten, verlässt er schnell den Shop. Die gängigen Bezahloptionen, die nicht fehlen dürfen, sind Zahlung per Rechnung, Kreditkarte, Lastschrift und über Online Payment-Anbieter wie z.B. PayPal. Vertrauen schafft auch die Platzierung von Logos und kurzen Beschreibungstexten zu jedem Bezahlanbieter, in denen erklärt wird, welche Kosten für den User mit der jeweiligen Zahlungsart anfallen.
*Studie „Interaktiver Handel in Deutschland 2013“ des Bundesverbands des Deutschen Versandhandels e.V. (bvh)
No Comment