Um potenzielle Kund:innen auf die eigene Website aufmerksam zu machen, muss diese soweit optimiert sein, dass sie bei Suchmaschinen hoch rankt und gefunden werden kann. Dabei helfen Keywords. Doch nach welchen Keywords sucht meine potenzielle Leserschaft wirklich? Um das herauszufinden, sollte man eine Keyword-Recherche durchführen. Wie man diese genau gestaltet erklären wir Dir in diesem Beitrag.
Was sind Keywords?
„Keyword“ ist ein Begriff, der im Internet fast schon inflationär verwendet wird. Ganz egal, ob man einen Leitfaden für die Suchmaschinenoptimierung liest oder ein Content Briefing erstellt, Keywords finden oft Gebrauch. Doch was genau steckt hinter diesem Begriff? Keywords sind die tatsächlichen Suchbegriffe, die ein Mensch in Suchmaschinen im Internet eingibt, um nach Dienstleistungen, Produkten oder Informationen zu suchen. Wonach häufig gesucht wird, folgt dem aktuellen Zeitgeschehen und wird von Google jedes Jahr in einem Rückblick zusammengefasst. Warum solche Zusammenfassungen nicht nur ein spaßiger Zeitvertreib zum Ende des Jahres sind, sondern wichtige Informationen enthalten, liegt am Grundprinzip von Keywords.
Die Suche im Internet verbindet Kund:innen mit den Unternehmen, die die Ware oder Dienstleistung verkaufen. Deswegen können Keywords als Brücke zwischen Dir und Deinen potenziellen Kund:innen verstanden werden. Wer also weiß, nach welchen Begriffen bereits häufig gesucht wurde, kann abschätzen wie erfolgreich weitere sind. Eine Liste solcher relevanten Keywords erstellt man mithilfe einer Keyword-Recherche.
Shorttail und Longtail Keywords
Wie der Name es schon verrät unterscheiden sich diese beiden Arten von Keywords erst einmal in ihrer Länge. Shorttail Keywords sind kurze, meist einzelne Wörter, die bei Suchmaschinen eingegeben werden. Der Vorteil, diese kurzen Keywords auf seiner Website zu verwenden, ist das hohe Suchvolumen. Viele Menschen verwenden solche knappen Suchanfragen, anstatt lange, vollständige Sätze in das Suchfeld einzugeben. Mit diesem Vorteil kommt aber auch der größte Nachteil von Shorttail Keywords: Die Konkurrenz. Dadurch, dass so viele Nutzer:innen nach diesen Begriffen suchen, werden sie von vielen verwendet. Um dann immer noch hoch zu ranken, muss man meist mit Ad-Budget aufstocken. Außerdem werden Shorttail Keywords durch ihre unspezifische Art oftmals eher zur Informationssuche als im Einkaufsprozess benutzt. Das bedeutet, dass zwar viele Nutzer:innen auf Deine Seite aufmerksam werden, diese Aufmerksamkeit aber nicht direkt in Conversions endet.
Longtail Keywords sind hingegen lange Begriffe. Hier können ganze Sätze oder die Kombination von mehreren Wörtern gemeint sein. Diese Suchanfragen sind um einiges spezifischer als Shorttail Keywords. Vor allem, wenn sie im fortgeschrittenen Einkaufsstadium verwendet werden, enthalten sie viele detaillierte Eigenschaften der gesuchten Produkte. Mit dieser Spezifizierung sinkt das Suchvolumen, aber auch die Konkurrenz. Weniger Menschen geben diese ausführlichen Anfragen ein, aber die, die es tun, wollen mit höherer Wahrscheinlichkeit einen Einkauf tätigen, anstatt nur nach Informationen zu suchen.
Was ist eine Keyword-Recherche?
Um zu ermitteln welche Keywords für das eigene Unternehmen wichtig sind, ist eine Keyword-Recherche sinnvoll. Ziel dieser ist es nicht nur eine einfache Liste an Wörtern zu erstellen, die später in den Website-Texten genutzt werden. Die Liste soll ausschließlich für die User:innen und deine Thematik relevante Begriffe enthalten, sodass die Website und alle einzelnen Landingpages in den Ergebnissen der Suchmaschinen hoch ranken. Deswegen steht diese Recherche auch an erster Stelle, wenn man seine Website optimieren will oder auch nur eine neue Landingpage hinzufügt. Anhand der Liste kann man nämlich dann die Inhalte auf den gegebenen Seiten verbessern und so mehr Traffic auf die Website generieren.
Während eine Keyword-Recherche viele Begriffe ermittelt, die für die Landingpage wichtig sind, gibt es in der Rangfolge einige Unterschiede. So gibt es immer ein Fokus-Keyword, oder auch primäres Keyword. Dies ist dann das Hauptwort der Seite und sollte an unterschiedlichen Punkten Verwendung finden. Alle weiteren Begriffe sollten in variabler Häufigkeit im Fließtext eingebunden werden. Das Fokus-Keyword wird neben dem eigentlichen Inhalt dann auch noch in URL, Titel und der Metabeschreibung eingebaut. Innerhalb des Textes kann der Begriff dann noch Verwendung in den Unterüberschriften oder den Bildbeschreibungen finden. Aber hier ist auch Vorsicht geboten. Zu häufiges Verwenden von Keywords kann auch einen negativen Effekt haben. Stichwort: Keyword Stuffing.
Was ist Keyword Stuffing?
Der Text auf einer Landingpage sollte immer als erstes Ziel verfolgen, den Nutzer:innen einen Mehrwert zu bieten. Egal ob dieser oder diese auf der Suche nach neuen Produkten, Unterhaltung oder allgemeinen Informationen ist – die angebotenen Inhalte sollen lesbar sein. Und ob die Inhalte wirklich informativ und hilfreich sind oder bloß eine Aneinanderreihung von Keywords darstellen, können Suchmaschinen wie Google heute leicht feststellen. Sie prüfen Landingpages anhand des Hilfreiche-Inhalte-Systems auf Keyword-Stuffing. Daher bringt es wenig, die Keywords in jedem Satz einzubauen und so die Lesbarkeit der Seite zu opfern.
Vermeide es also unbedingt,
- das Fokus-Keyword in jedem Satz zu verwenden;
- es in jede Unterüberschrift einzubauen oder es in einer Überschrift sogar mehrmals einzusetzen;
- es mehrfach in den Alt-Tag von Bildern zu kopieren;
- es wiederholt in die Metadaten einzubauen.
Quelle: Freepik
Schritt-für-Schritt: So geht eine Keyword-Recherche
- Erstelle eine Liste an Wörtern, die Deines Erachtens wichtig für Dein Unternehmen, Deine Nische und Deinen Schwerpunkt sind.
- Erweitere die Liste anhand der Interessen Deiner potenziellen Kund:innen.
- Erstelle für jedes primäre Keyword der Liste eine Art Cluster. Welche Begriffe sind mit dem Hauptbegriff verwandt oder dienen als Erweiterung der Grundstruktur? (Bsp: Fokus-Keyword: Kleider; verwandte Begriffe: Sommerkleider, kurzes Kleid, Wollkleid, etc.)
- Recherchiere weitere Begriffe: Hierbei können herkömmliche Tools der Suchmaschinen helfen, wie beispielsweise die Vorschläge, die Google beim Eingeben von Begriffen macht.
- Vergleiche diese Liste mit den Keywords der Konkurrenz: Nicht nur um abzugleichen, dass Du nichts vergessen hast, sondern vielleicht auch, um mögliche Lücken bei anderen Unternehmen zu identifizieren und dieselben Fehler zu umgehen.
- Analysiere Deine Keywords: Wie gut ranken die eigenen Begriffe? Dies kann mithilfe von SEO-Tools analysiert werden, sodass man die Website nicht auf Keywords, nach denen niemand sucht, optimiert.
- Anhand dieser Analyse und der Vorarbeit zum Kundeninteresse kannst Du nun die Begriffe nach Wichtigkeit sortieren. Dadurch ergeben sich primäre und sekundäre Keywords und ein ungefährer Guide, wie oft welche Wörter im Text eingebaut werden sollen. Je höher auf der Liste, desto wichtiger ist das Keyword und desto häufiger sollte es verwendet werden.
Im nächsten Schritt geht es darum, die gefundenen Erkenntnisse der Keyword-Recherche in die Tat umzusetzen und die einzelnen Begriffe in den Text, und im Falle des Fokus-Keywords im URL, Titel, Untertitel, Bildbeschreibungen und Metabeschreibungen, einzubauen.
Kostenlose Tools für die Keyword-Recherche
Natürlich kann man sich bei der Recherche auf sein eigenes Know-How verlassen. Hier ist aber dann die Keyword-Suche eingeschränkt und die Ergebnisse sind nicht so umfangreich wie bei einer objektiven Suche. Um hier Abhilfe zu schaffen, gibt es Recherche-Tools. Die beiden bekanntesten sind der Google Keyowrd Planner und der Keyword-Sheeter.
Google Keyword Planner
Ein Tool, das die Keyword-Recherche vereinfachen soll, wird von Google selbst zur Verfügung gestellt: der Google Keyword Planner. Google gibt zwei Möglichkeiten die Suche zu erleichtern. Zum einen kann man über ‚Neue Keywords entdecken‘ ganz neue Wortgruppen und Themencluster ermitteln. Auch bereits vorhandene Keyword-Listen können hochgeladen werden, um diese dann im nächsten Schritt zu überprüfen. Diese Analyse der Keywörter hilft dann zu entscheiden, welche Begriffe sich lohnen und deshalb aufgenommen werden sollen. Zum einen zeigt das Tool die Anzahl der monatlichen Suchanfragen. Hier muss beachtet werden, dass die Zahlen nur eine grobe Spanne angeben. Diese wird genauer, wenn man bereit ist dafür zu zahlen. Zum anderen wird für jede Keyword-Idee auch der vorhandene Wettbewerb eingeschätzt. Da das System bei Google Ads eingegliedert ist, wird auch angezeigt, wie viel das Pushen der Einträge kostet. So werden die Preise für gesponserte Posts im oberen wie im unteren Bereich für jeden Eintrag aufgelistet.
Die Vorteile des Tools liegen auf der Hand. Es hilft bei der Ideenfindung und dient als erste Orientierung, wenn man frisch mit der Keyword-Recherche startet. Außerdem kann es bei der Entscheidung zwischen Keywords helfen. Wenn man Probleme hat seine Keyword-Liste zu priorisieren oder das Fokus-Keyword zu bestimmen, können die Angaben des Planners das entscheidende Zünglein an der Waage sein. Wer bereits Google Ads nutzt wird die Preisauflistung auch hilfreich finden. Was man jedoch beachten muss, ist, dass die Angaben alle vage sind. Dies gilt für die durchschnittlichen Suchanfragen pro Monate genauso wie für die Wettbewerbsspalte. Bei der letzteren sind die Kategorien sehr ungenau. Da Google die Einstufung zwischen ‚gering‘, ‚mittel‘ und ‚hoch‘ nicht publiziert, sind die daraus gewonnenen Erkenntnisse nur zu einem gewissen Grad aussagekräftig. Wenn man diese Hindernisse beachtet, kann man das Tool sehr gut in seine Keyword-Recherche einbauen und von diesem kostenlosen System profitieren.
Keyword-Sheeter
Ein weiteres beliebtes Tool ist der Keyword-Sheeter (früher bekannt als Keyword-Shitter). Obwohl die Landingpage etwas veraltet ist, erfüllt das Tool die gleichen Aufgaben wie die Google Funktion ‚Neue Keywords entdecken‘. Auch hier kann man einen Begriff eingeben, positive und negative Filter einstellen und dann erstellt das Tool eine Liste an relevanten Keywörtern. Der Import und die darauffolgende Analyse bereits bestehender Keyword-Listen ist auch eine Möglichkeit, jedoch muss man dafür ein monatliches Abo abschließen.
Weitere kostenlose Tools, wie das Sistrix Keyword Tool oder Suggestit, stellen wir in einem separaten Artikel vor.
Häufige Fehler
Der größte Fehler, wenn es um die Keyword-Recherche geht, ist natürlich, keine zu machen. Wer bei Suchmaschinen gut ranken und so von Neukund:innen gefunden werden will, muss sich um die Sichtbarkeit seiner Website kümmern. Jedoch kann es auch ein Fehler sein, zu viele Keywords in den Text einzubauen. Am besten ist es, wenn man nach dem Erstellen der Seite die Inhalte noch einmal aus der Sicht der Kund:innen betrachtet. Lesen sich die Texte leicht und verständlich? Werden Begrifflichkeiten verwendet, die man selbst nutzt? Um eine gute Keyword-Liste anzulegen, bedarf es Zeit. Vor allem in den frühen Stadien der Website-Erstellung sollte man deswegen nicht hetzen. Da sie als Basis für die Sichtbarkeit der Landingpages gilt, lohnt es sich meist mehr zu Beginn Arbeit hineinzustecken, als im Nachgang Verbesserungen durchführen zu müssen.
Zuletzt ist es auch wichtig, Listenhygiene zu betreiben. Genauso wie man, wenn man Newsletter versendet, in gewissen Abständen die Aktualität der Empfängerliste überprüfen muss, sollte man auch seine Keyword-Liste aktualisieren. Welche Themen sind für meine Kund:innen noch relevant? Sind meine Keywords überholt? Oder gibt es vielleicht neue Begriffe, die ich auf meine Liste mit aufnehmen soll? Sich diese Fragen nicht zu stellen und nach Erstellen der initialen Keyword-Liste diesen Bereich der Keyword-Recherche zu vernachlässigen, kann sich als ein grober Fehler für das eigene Unternehmen entpuppen.
Fazit
Die Keyword-Recherche zum ersten Mal durchzuführen klingt nach einer großen Aufgabe. Jedoch wird sie einfacher, je öfter man sie durchführt und je tiefer man sich mit der Materie beschäftigt. Hier helfen dann auch die vorgestellten Tools, um vor allem zu Beginn die Recherche zu vereinfachen. Außerdem werden viele SEO-Kriterien bereits von Content Management Systemen abgedeckt. Dieses Feature ist auch Teil unseres Marktüberblicks.
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