SEO Analyse mit Hilfe von WDF IDF


SEO steht für Suchmaschinenoptimierung und bedeutet: sich dem Optimalen zu nähern. Dazu gehören verschiedene Tools und Logiken. Ein wichtiger Teil bei der Erstellung von suchmaschinenoptimierten Texten ist die WDF IDF Analyse. In diesem Artikel erfährst Du, was es damit auf sich hat und wo ihre Grenzen liegen. Du kannst Dir zudem unseren Vergleich der SEO-Tools herunterladen.

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Für Google relevant sein

Gefunden werden ist das Ziel von jedem, der online Content veröffentlicht. Was nutzt der beste Text, wenn ihn niemand liest. Gefunden werden, dass heißt vor allem über Suchmaschinen gefunden zu werden. Entsprechend versucht der Content-Redakteur, den Content so zu schreiben, dass die Suchmaschinen ihn für relevant im Sinne der Suchintention des Lesers befinden. Denn die Suchmaschine hat nur ein Interesse: dem Suchenden schnellstmöglich das zu seiner Suchphrase relevanteste Informationsangebot zu machen. Also gehört die Optimierung für Suchmaschinen beim Texten einfach so elementar dazu wie die Recherche.

SEO ist zudem sehr dynamisch. Das muss es auch sein, denn es muss sich immer wieder auf die sich ändernden Vorgaben von Google einstellen. Welche Faktoren sieht die Suchmaschine als wichtig an, um einen Text für relevant zu erachten? Aus diesem Grund muss das Wissen, wie man optimal nach der Logik von Suchmaschinen schreibt, auch immer aktuell gehalten werden.

SEO – viele Wege führen zum Ziel

Für das Optimieren für die Algorithmen der Suchmaschinen – allen voran natürlich Google –  gibt es nicht die eine Maßnahme oder das eine Rezept. Vielmehr ist SEO eine Disziplin, die auf einer Vielzahl von Tricks, Kniffen, Erfahrungen und Expertenwissen beruht. Daher hat sich auch ein ganzer Wirtschaftszweig innerhalb des Online-Marketings herausgebildet.  Einen guten Text im Sinne der Google Bewertung zu schreiben, dass heißt auch, sich auf verschiedenen Wegen zu nähern. Oder besser, der optimale Text ist ein Puzzle aus verschiedenen SEO-Maßnahmen und -Kniffen.

Quelle: Fotografin: Sylvia Mielcarek

WDF IDF Analyse – was ist das?

Eine Herangehensweise, die sich für SEO- und Marketing-Verantwortliche, Redakteure, Webmaster und Freelancer dazu anbietet, ist die WDF IDF Analyse. Mit ihr lassen sich Keywords und deren Platzierung in einem Text untersuchen. Das Ziel: Mit einer optimalen Keyword-Verteilung ein hohes Ranking des eigenen Contents in den Suchmaschinen-Ergebnissen erreichen. Doch wie genau funktioniert die WDF IDF Analyse?

WDF IDF wurde als Modell vom Online-Marketing-Experten Karl Kratz entwickelt und stützt sich auf folgende Annahme: je häufiger ein Wort in einem Text vorkommt, der von einer Suchmaschine hoch gerankt wird und damit als besonders zutreffend für einen Suchbegriff gilt, desto relevanter ist dieses Wort für eben diesen Suchbegriff. Die Berechnung hinter der WDF IDF Analyse berücksichtigt dabei jedoch den semantischen Kontext eines Keywords. Im Unterschied zur reinen Keyword Density, die früher von Google vor allem als Messgröße herangezogen wurde. Dies führte zu einer großen Beliebtheit des so genannten Keyword-Stuffings, also einfach das identifizierte Keyword wahllos und so oft wie möglich im Text unterzubringen – im Extremfall in Schriftgröße 1 weiss auf weiss.

Aber Google wurde mit der Zeit immer cleverer und aktualisiert im Katz- und Maus-Spiel mit SEO-Strategen seine Algorithmen bzw. seinen Bot regelmäßig. Dabei straft es all diejenigen Seiten ab, die sich ein gutes Ranking – aus Sicht von Google – nur erschlichen haben. Bei der WDF IDF Analyse wird jedoch nicht nur auf den Kontext und die Keyworddichte im eigenen Text geachtet, sondern der Content wird ins Verhältnis mit anderen Texten gesetzt, die von Google als relevant erachtet werden. Die WDF IDF Analyse ist auch ein Schauen auf andere Inhalte, nämlich auf die Top-Ergebnisse im Google Ranking zu dem jeweiligen Keyword. Was beinhalten die Artikel, die Google zu dem Keyword als besonders relevant einstuft?

Die Formel hinter der WDF IDF Analyse

Hinter dem etwas sperrigen Begriff der WDF IDF (oder auch WDF*IDF-) Analyse steckt eine mathematische Formel, nämlich die Gewichtung w eines Wortes (i) im Text (j): wi,j=,jWDF*IDFi. Gehen wir den beiden Formelbestandteilen WDF und IDF auf den Grund:

WDF

WDF steht für „Within Document Fequency“ und beschreibt die Häufigkeit eines Wortes in einem Text im Verhältnis mit allen anderen Wörtern im selben Text. Die Berechnung lautet:

WDF(i) = log2(Freq (i,j)+1)/log2 (L))

Auch hier steht (i) für Wort und (j) für Text. Freq(i,j) beschreibt also die Häufigkeit des Wortes i im Text. Das (L) steht für die Gesamtzahl der Wörter im Text. Durch den Logarithmus wird verhindert, dass die reine Häufigkeit des Keywords gemessen wird – Stichwort Keyword Stuffing –, sondern auch das Verhältnis der anderen im Text verwendeten Wörter.

IDF

Die Abkürzung IDF steht für „Inverse Document Frequency“. Hiermit ist gemeint, wie häufig ein Wort in der Gesamtheit aller Dokumente zu finden ist. Hierfür wird die Gesamtanzahl aller bekannten Dokumente ins Verhältnis gesetzt zu der Anzahl an Dokumenten, die den betrachteten Term enthalten. Die Formel lautet:

IDF(i) = log(1+ND/fi)

(i) steht auch hier für Wort, (ND) für die Anzahl der Gesamttexte und (fi) für die Anzahl der Texte, die dieses Wort enthalten.

WDF*IDF

Mit dem Faktor IDF wird also der WDF ein Vergleichswert gegenübergestellt. Multipliziert man beide Werte, erhält man eine Gewichtung eines Textes im Verhältnis mit allen anderen existierenden Texten bezüglich eines Keywords.

Einsatz im Alltag

Lass Dich von den mathematischen Formeln nicht abschrecken. Wie Du vielleicht schon vermutet hast, musst Du nicht für jeden Text selbst anfangen zu rechnen. Dafür steht Dir eine ganze Reihe von Tools zur Verfügung – teilweise kostenlos, teilweise kostenpflichtig und teilweise als Feature von Content Marketing Suiten oder SEO-Tools. Du kannst dort sehen, welche Wörter Du bereits häufig genug verwendet hast, welche Du noch häufiger benutzen solltest und welche bisher noch gar nicht im Text vorkommen. Dies lässt sich sehr gut visualisieren und im Detail analysieren, wie dieses Beispiel aus der Content Marketing Suite contentbird.io zeigt:

WDF IDF Analyse Übersicht
Screenshot WDF IDF Analyse bei contentbird.io

Vorteile der WDF IDF Analyse

Mit der WDF IDF Analyse haben Content-Redakteure die Möglichkeit, ihren Text mit anderen, von der Suchmaschine als relevant eingestuften Texten zu benchmarken. Sich daran zu orientieren hilft dabei, den eigenen Text für Google attraktiver zu machen und so potentiell weiter oben bei den Suchergebnissen zu landen. Hierbei ist jedoch nicht nur die Häufigkeit des eigentlichen Keywords wichtig, sondern die WDF IDF Analyse betrachtet auch weitere Faktoren wie den kontextuellen Zusammenhang. Welche Wörter wurden in den Vergleichstexten ebenfalls besonders häufig verwendet? Oder wie viele Wörter umfassen die Referenztexte im Durchschnitt? Auch diese Fragen beantwortet eine WDF IDF Analyse. Der Blick nach rechts und links bringt also große Vorteile, um den eigenen Text für die Suchmaschine zu optimieren. Sie hat allerdings auch Grenzen.

Grenzen der WDF IDF Analyse

Die WDF IDF Analyse ist nicht das geheime SEO-Allheilmittel. Sie basiert auf dem Vertrauen, dass alle anderen Texte alles richtig gemacht haben, um der Suchmaschine zu gefallen. Oder zumindest das meiste. Und dabei liegt schon einer der Knackpunkte. Denn wer kennt es nicht aus der Schulzeit: wer beim anderen abschreibt, der übernimmt auch die Fehler des anderen. Dies lässt sich auch auf die WDF IDF Analyse übertragen. Wer seinen Text an das Vorgehen der anderen anpasst läuft auch Gefahr die Dinge zu übernehmen, die vielleicht nicht optimal sind.

Ein weiterer Grund, warum die WDF IDF Analyse zwar sinnvoll, aber nicht die einzige Messlatte für einen optimierten Text sein sollte ist, dass sie viele Faktoren außer Acht lässt, die Google aber sehr wohl mit in seine Bewertung mit einbezieht.  Userfreundlichkeit und Lesbarkeit des Textes, die für Google eine immer wichtigere Rolle spielen, bleiben unberücksichtigt. Auch Signalwörter, die auf die Suchintention des Users schließen lassen, finden keine Berücksichtigung. Darüber hinaus gibt es eine große Zahl an weiteren Faktoren, wie Google die Relevanz von Beiträgen für den Suchenden bewertet, zum Beispiel die Verweildauer, Backlinks, Bilder-SEO oder Interaktionsraten.

Fazit

Jeder Content-Schaffende sollte die WDF IDF Analyse kennen und für das Erstellen seiner Texte nutzen. Aber sie sollte nicht die alleinige Messgröße zur Bewertung des Textes sein. Vielmehr handelt es sich bei der WDF IDF Analayse um ein sehr hilfreiches Tool, dass als ein wichtiges Puzzleteil zu einem besseren Google-Ranking beitragen kann. Unverzichtbar, aber nicht der alleinige Schlüssel zum Erfolg.

Bildquellen

  • dienstleisterverzeichnis-neu: Fotografin: Sylvia Mielcarek
  • pexels-pixabay-355952: Pexels
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