Perfekte Überschriften für SEO und Leser


Die Überschrift entscheidet über das Wohl jeder ihrer Seiten und Beiträge. Ist die Überschrift schlecht, wird der Text nicht gelesen.

Und: Suchmaschinen bestrafen schlechte Überschriften. Dementsprechend viel Mühe sollten Sie sich mit jeder einzelnen Überschrift geben.

Was ist eine Überschrift?

Die Frage, was eine Überschrift ist, ist nicht so abwegig, wie Sie vielleicht zunächst denken.

Für den Leser ist die Überschrift das, was ganz oben über Ihrem Text steht und auffälliger formatiert ist als der Rest.

Und dann gibt es noch die Zwischenüberschriften – einzelne Absätze im Text, die wiederum auffälliger formatiert sind als der Rest.

Für Suchmaschinen dagegen sind Überschriften nur Elemente, die mit bestimmten HTML-Tags ausgezeichnet sind (H1, H2 etc.).

Am wichtigsten ist für Suchmaschinen die oberste Ebene, mit H1 ausgezeichnet. Das ist bei manchen Sites aber der Name der Site – was für den Leser definitiv keine Überschrift ist.

Im Folgenden gehen wir davon aus, dass die wichtigste Überschrift, diejenige, die ganz oben auf Ihrer Seite steht, auch mit H1 ausgezeichnet ist. Und auf die beziehe ich mich nun auch in erster Linie.

Die Zwischenüberschriften sind auch wichtig, aber nicht ganz so entscheidend.

Von den Profis lernen: Journalisten wissen, wie man gute Überschriften macht. (Hier: Spiegel.de)Von den Profis lernen: Journalisten wissen, wie man gute Überschriften macht. (Hier: Spiegel.de)

Leser & Suchmaschinen mit Überschriften ködern

Überschriften sind in den letzten Jahren noch wichtiger geworden. Grund sind die sozialen Medien: Wenn Ihr Artikel auf Twitter oder Facebook geteilt wird, dann sieht man dort – die Überschrift. (Jedenfalls in den meisten Fällen, wenn sich die Nutzer wie meist nicht die Mühe machen, selbst einen Text zu schreiben.)

Je mehr Nutzer Links zu Ihren Artikeln teilen, um so besser. Sie bekommen mehr Aufmerksamkeit und mehr Links bringen Sie auch bei den Suchmaschinen voran.

Daher hat sich eine Praxis verbreitet, die Linkbait heißt. Das heißt übersetzt Link-Köder. Typische solche Köder sind:

Was Scarlett Johansson und Suchmaschinenoptimierung gemeinsam haben

oder

10 todsichere Tricks für mehr Traffic

Die erste Variante bringt gar nichts – denn sie bringt vor allem Besucher, die gar nicht an Ihrem eigentlichen Thema interessiert sind.

Auch eine beliebte Technik des Linkbaits ist: Das Gegenteil von dem schreiben, was andere schreiben. Diese Provokation kann Besucher bringen, aber wenn Sie nicht wirklich gute Argumente haben, werden sie sich betrogen fühlen.

Und das ist auch der wichtigste Grund, Linkbait zu meiden: Steckt keine Substanz hinter Ihrer Überschrift und hält der Beitrag nicht, was die Überschrift verspricht, schaden Sie sich damit nur.

Stellen Sie sich also die Frage, ob sich ein Nutzer getäuscht fühlen könnte, nachdem er wegen der Überschrift Ihren Artikel gelesen hat. Wenn ja, ändern Sie die Überschrift.

Beim Angeln muss der Wurm nur dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. Aber eine Überschrift muss Zweien schmecken:

  • den Suchmaschinen
  • den (potenziellen) Lesern

Tut sie das nicht, dann spucken beide den Köder gleich wieder aus. Wie vermeiden Sie das nun?

Gute Überschriften schreiben

Wie bei allen guten Inhalten gilt: Denken Sie als Erstes an die Nutzer. Versetzen Sie sich in diese hinein und überlegen Sie, was sie anspricht.

Überschrift zuerst oder zuletzt schreiben?

Beide Ansätze haben ihren Vorteil:

Schreiben Sie die Überschrift als Erstes:

Das hilft Ihnen, das Thema zu konkret zu fassen. Sie sind gezwungen, auf den Punkt zu bringen, worüber Sie schreiben wollen.

Schreiben Sie die Überschrift als Letztes:

So passt die Überschrift perfekt zum Inhalt und bringt ihn am besten auf den Punkt. Ich persönlich mache es daher so, dass ich als Erstes eine Überschrift schreibe und ihr dann am Ende den Feinschliff verpasse.

Eine gute Überschrift ist einzigartig

Jede Überschrift sollte es nur einmal auf der Site geben, gleich, ob Sie nur fünf Seiten haben oder zehntausend. Und wenn die Überschrift auch nicht den gleichen Wortlaut hat wie zehntausend andere im Web, um so besser.

Neuigkeiten ziehen immer

Wer als Erster eine Neuigkeit berichtet, der wird zitiert. Und gelesen. Haben Sie also Neuigkeiten, die Ihre potenziellen Leser spannend finden, dann gehört das in die Überschrift.

Konkrete Überschriften sind die besten

Je konkreter Sie werden, desto besser. Die Leser wissen, was sie erwartet, die Suchmaschinen auch.

Also nicht:

Sind Sie auch gestresst von…

Sondern:

Haben Sie auch schlaflose Nächte durch…

Und das Beispiel

Das Problem, einen guten Blogbeitrag zu schreiben

 ist eine sehr schwache Überschrift. Sie ist viel zu allgemein. Wenn Sie diese Überschrift schreiben, bevor Sie den dazu gehörigen Artikel schreiben, dann haben Sie Glück gehabt: Sie zeigt Ihnen nämlich, dass Sie das Thema viel zu umfassend angehen. Konzentrieren Sie sich besser auf einen Aspekt – wie ich das hier zum Beispiel getan habe mit dem Thema Überschrift.

Auch für die Zwischenüberschriften gilt übrigens:

Nur ein Gedanke pro Überschrift!

Die optimale Überschrift ist eine Zusammenfassung

Gut sind Überschriften, die das Wesentliche Ihres Beitrags zusammenfassen. Sie sind ehrlich und sehr gut für Ihr Suchmaschinen-Ranking.

Was habe ich davon? Vorteile möchte jeder

Erfährt der Leser, was er davon hat, Ihren Beitrag zu lesen, ziehen Sie ihn unweigerlich hinein – Vorteile ( “benefits”) ziehen immer.

So gewinnen Sie…
Die besten Tipps für…
Mehr Umsatz durch…

Vorsicht aber: Die Grenze zum Linkbait ist hier fließend. Versprechen Sie nur, was Sie auch halten können.

Geht ein Mann in eine Bar… – Neugier wecken

Auch beim Neugierig-Machen sollten Sie aufpassen. Denn wird diese Neugier nicht befriedigt, sorgt das für Verärgerung.

Beispiele für Überschriften, die neugierig machen:

Besucherzahlen sind irrelevant für den Website-Erfolg
Umsatz verdoppeln mit der “Oh-Ja-Methode”

Die letzte Überschrift ist ein Beispiel für die bewährte Technik, Neues mit Bekanntem zu mischen. Das Neue ist die “Oh-Ja-Methode”, das Bekannte ist der verdoppelte Umsatz. “Wie Sie Ihren Umsatz verdoppeln” wäre eine schwache Überschrift. Die macht zwar auch ein bisschen neugierig und verspricht einen Vorteil – man weiß aber aus Erfahrung, dass solche Behauptungen meist nicht eingelöst werden können.

Apropos: Das Beispiel mit dem verdoppelten Umsatz ist wieder mit Vorsicht anzuwenden. Das würde ich persönlich nur so formulieren, wenn ich tatsächlich ein Fallbeispiel bringen kann, in dem die Methode den Umsatz verdoppelt hat.

Wer das liest, ist schlau

Empathie und Bestätigung brauchen wir alle. Wir wollen uns verstanden fühlen, und wenn eine Überschrift uns verspricht, uns ernst zu nehmen, unsere Sorgen aufzugreifen, dann werden wir den Beitrag dazu lesen. In dem Fall muss dieser nicht einmal unbedingt eine Lösung anbieten. Trost reicht.

Vorsicht sollten Sie generell walten lassen, wenn Sie mit den Gefühlen der Leser spielen. Beliebt ist, die Angst zu schüren, etwas zu verpassen:

Die 10 Dinge, die jeder Website-Betreiber wissen sollte
Die 7 Todsünden der Suchmaschinenoptimierung

Solche Überschriften ziehen Klicks auf sich. Die meisten Menschen haben Sorge, etwas zu verpassen und mindestens einen dieser Punkte nicht berücksichtigt zu haben. Doch meist hinterlassen solche Artikel einen faden Geschmack – der inhaltliche Mehrwert war gleich null.

Praxistipps zum Formulieren von Überschriften

Wie gesagt schreibe ich immer gern einen ersten Entwurf der Überschrift, bevor ich mit dem Artikel beginne. Geben Sie sich mit diesem noch nicht zu viel Mühe – ändert sich der Fokus, haben Sie umsonst an der Formulierung gefeilt.

Machen Sie möglichst mehrere Varianten – schreiben Sie einfach mal fünf bis zehn Überschriften. Das hilft wie ein Brainstorming, auf gute Ideen zu kommen.

Wenn Sie gar nicht weiterkommen:

Schreiben Sie einen oder zwei lange Sätze, in denen Sie erklären, warum man Ihren Artikel lesen soll. Streichen Sie dann die Artikel, die Adjektive und Adverbien. Und schon haben Sie ein Gerippe für eine ordentliche Überschrift.

So kurz wie möglich

Eine gute Überschrift ist nur 10 Wörter lang. Hat Ihre mehr als 18, sollten Sie unbedingt noch an ihr arbeiten. In dieser Länge kann sie niemand schnell genug aufnehmen und sie erfüllt so ihren Zweck nicht.

Artikel (“ein”, “der”) sind in Überschriften fast immer überflüssig.

Aktiv formulieren

Das gilt für jeden Text, aber für Überschriften ganz besonders: Formulieren Sie im Aktiv, nie im Passiv!

Nie, NIE in Großbuchstaben

Wörter GROSSBUCHSTABEN sind schlechter zu lesen als solche in korrekter Groß-/Kleinschreibweise. Und nachdem Überschriften dazu da sind, besonders schnell erfasst zu werden, verzichten Sie auf durchgehende Großschreibung.

Kein Punkt am Ende

Ein Punkt signalisiert, dass etwas zu Ende ist. Sie wollen aber, dass der Leser nicht aufhört, sondern weiterliest. Daher gehört ans Ende einer Überschrift kein Punkt.

Witz lass nach – gute Überschriften sind ernst

Ungezählte Tests zeigen: Humor in Überschriften wirkt nicht. Versuchen Sie also nicht lustig oder intelligent zu wirken. Schreiben Sie sachliche Überschriften, die funktionieren am besten. Witze werden oft nicht verstanden und sie schaden der Funktion, den Inhalt des Textes erfassbar zu machen.

Positiv Denken hilft – zumindest Überschriften

Verwenden Sie positive Wörter und keine Negierungen. Also nicht

Fehler, die Sie nicht machen sollten

Sondern:

Fehler, die Sie besser vermeiden

Positiv besetzte Wörter sind z.B.:

jetzt, neu, kostenlos, effizient, schnell, unschlagbar…

Mit diesen Tipps sind Sie gerüstet für einige knackige Überschriften Ihrer nächsten Artikel. Haben Sie noch mehr Tipps? Dann verraten Sie sie doch einen in den Kommentaren!

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