Nachteile von Blogs


Neben den vielen Vorteilen haben Blogs natürlich auch Nachteile aus der Sicht von Betreibern professioneller Websites:

Blogs sind unstrukturiert
Die Sortierung nach Datum ist zwar eindeutig, aber unpraktisch. Etwa wenn man sich einen Überblick zu einem bestimmten Thema verschaffen will oder einen bestimmten Eintrag sucht. Zwar teilen manche Blogger ihre Einträge in Kategorien ein, und viele Blogs bieten eine Suchfunktion. Dennoch ist die Informations-Architektur eines Blogs fast immer einer gut geplanten Website unterlegen.

Blogs bringen zu viele Themen auf einer Seite
Die Startseite eines Blogs enthält die jüngsten Einträge. Ältere werden automatisch in ein Archiv verschoben, meist im Wochen- oder Monatsrhythmus. Die Startseite kann also je nach der inhaltlichen Ausrichtung des Blogs viele verschiedene Themen behandeln.

Das verschlechtert das Ranking der Seite bei Suchmaschinen. Diese geben Seiten, die nur ein Thema behandeln, höhere Werte. Zwar erstellen die meisten Blogs automatisch so genannte Permalinks, die jeweils nur einen Blog-Eintrag enthalten und auch bestehen bleiben, nachdem der Eintrag von der Startseite ins Archiv gewandert ist. Doch meist hat man keine Kontrolle darüber, welcher Dateiname für die HTML-Seite des Eintrags vergeben wird und welche Description angelegt wird.

Außerdem lässt sich nicht ermitteln, welche Beiträge auf der Startseite am meisten gelesen werden. Bei Websites mit nur einem Beitrag pro Seite lassen sich deutlich aussagekräftigere Besuchsstatistiken erstellen.

Die Anzahl von Seitenaufrufen ist durch die lange Startseite auch geringer als bei einer Aufteilung auf eine Seite pro Thema. Das schmälert bei allen Sites, die sich mit Werbung finanzieren, den Ertrag, weil die Banner üblicherweise pro Seitenaufruf abgerechnet werden.

Mehr Nachteile von Blogs

Blogs sind pflegeintensiv
Wer ein Blog hat, muss es betreuen. Die Benutzer erwarten regelmäßig neue Einträge, sonst kommen sie bald nicht mehr wieder.

Fast alle Blogs haben einen Newsfeed (RSS-Feed; das ist eine XML-Datei mit Informationen über die letzten Änderungen auf einer Website). Diesen können die Benutzer abonnieren. In Browsern wie Firefox oder Safari oder auch mit eigenen News-Readern sehen sie dann auf einen Blick, welche der sie interessierenden Sites neue Artikel online gestellt hat. So müssen sie nicht alle Sites einzeln aufrufen, um nach Neuigkeiten zu suchen.

Dennoch: wer zu selten bloggt, wird bald nicht mehr ernst genommen.

Blogs können anbiedernd wirken
Blogs werden derzeit noch vor allem von technikaffinen Menschen genutzt und betrieben. Wenn Sie ein für die Öffentlichkeit bestimmtes Firmenblog starten, kann das anbiedernd wirken, wenn Ihre Firma kein Image als technikaffin hat oder wenn Ihre Zielgruppe nicht stark technikaffin ist.

Blogs sind schwer zu kontrollieren
Blogs sind persönlich. Anders als die meisten Websites werden ihre Inhalte von namentlich genannten Personen geschrieben, meist von einer einzigen. Auch sind Kommentare und persönliche Wertungen üblich. Das kann für eine Firma problematisch sein. Der Geschäftsführer eines kleineren Unternehmens wird selten die Zeit zum Bloggen finden. Der Marketing-Chef muss Veröffentlichungen üblicherweise mit dem Geschäftsführer abstimmen.

Bei größeren Firmen wird es noch schwieriger. Persönliche Äußerungen Einzelner können hier intern zu politischen Krisen führen. Die einheitliche Darstellung der Firma nach außen ist nicht sichergestellt, geschweige denn die Einhaltung von Sprachregelungen. Manche Äußerungen haben vielleicht sogar juristische Relevanz. Viele Firmen haben auch Sorge, dass vertrauliche Interna nach Außen dringen.

Blogs können schaden
Lässt man die Benutzer Einträge kommentieren, kann es sein, dass unzufriedene Kunden, Nörgler oder Störer, die einfach nur Blödsinn schreiben wollen, hier ein Forum finden. Löscht man solche Kommentare, besteht die Gefahr, dass die betreffenden Benutzer noch mehr verärgert werden. Die Einträge laufend zu kontrollieren macht bei stark besuchten Blogs viel Arbeit. Auch entsteht leicht der Eindruck von Manipulation, wenn nur positive Kommentare in einem Firmenblog stehen. Ein weiteres Ärgernis bei Blogs sind Link-Spammer, die Links zu ihren eigenen Seiten in die Kommentare einbauen, um damit mehr Besucher zu bekommen oder ihr Suchmaschinen-Ranking zu verbessern.

Es ist daher für Firmenblogs meist sinnvoll, keine Kommentare zu erlauben. Allerdings wird damit einer der Vorteile von Blogs nicht genutzt: die Interaktivität und die Zunahme der Glaubwürdigkeit durch Kommentare von Benutzern.

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3 Comments

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