Das Weihnachtsgeschäft beschränkt sich schon lange nicht mehr auf den Dezember, sondern beginnt bereits im Oktober. Mit Aktionstagen im gesamten Herbst und frühen Winter wollen Online-Händler die Kauflust der Kund:innen anregen und den Weihnachtskauf vorverlegen. Diese Erweiterung auf mehrere Monate bringt viele Vorteile für Händler wie für Konsument:innen mit sich. Welche Aktionstage Du Dir für nächstes Jahr bereits im Kalender markieren solltest, erfährst Du hier!
Schlechte Prognose für das Weihnachtsgeschäft 2023
Der Handelsverband Deutschland prognostiziert für Dezember ein Minus des Umsatzes im Vergleich zum letzten Jahr. Die Gründe hierfür seien eine gesenkte Kauflaune der Verbraucher:innen wegen Inflation und den Konflikten im Nahen Osten sowie in der Ukraine. Während diese Punkte sehr valide sind, wurde eine Variable ausgelassen: Das Weihnachtsgeschäft wird beschrieben, als der Zeitraum zwischen Ende November und dem gesamten Dezember bis zu den Feiertagen selbst. Hierbei wird meist der Dezember als verkaufsstärkster Monat des Kalenderjahres betitelt. Doch schon letztes Jahr war dies nicht mehr der Fall. Dezember 2022 konnte laut Statistischem Bundesamt in den Einzelhandelsumsatzzahlen weder das Niveau des Vorjahresmonats, noch das des Vormonats erreichen. Dies bedeutet, dass der November bereits letztes Jahr den Dezember im Umsatz überholt hat. Deswegen ist es nicht mehr zeitgerecht, den Zeitraum des Weihnachtsgeschäfts auf diese vierwöchige Periode zu begrenzen. Händler:innen sollten den Beginn weitaus früher ansetzen.
Entzerrung des Weihnachtsgeschäfts
Bereits im Oktober haben Aktionstage wie die Amazon Prime Days Weihnachten als Anreiz genutzt. Spätestens aber zum Singles Day Anfang November wurde dann vermittelt, dass man umso früher seine Geschenke kaufen sollte, um mehr Geld zu sparen. Natürlich bilden der Black Friday und Cyber Monday den Höhepunkt dieser Aktionsphase. So erstreckt sich der Zeitraum, in dem Unternehmen das Weihnachtsgeschäft bewerben, bereits auf zwei Monate bevor der Dezember überhaupt begonnen hat.
Vorteile für die Online-Shops und Kund:innen
Warum sollte man bei solchen Aktionstagen mitmachen und seine Weihnachtsprodukte beispielsweise schon Anfang November anpreisen? Die Entzerrung des Weihnachtsgeschäfts hat zum Vorteil, dass man die Lieferengpässe, die jährlich im Dezember entstehen, umgeht. Wenn man den Großteil des Geschäfts bereits zwei Monate vor dem Fest abwickelt, hat man genug Zeit, um seine Ware zu verschicken. Außerdem fallen mögliche Verzögerungen weniger ins Gewicht. Des weiteren kommt der Zeitfaktor auch ins Spiel, wenn man das Budget der Kund:innen beachtet. Wie der Handelsverband betont, spielt die Inflation bei der Kaufentscheidung vieler Menschen eine große Rolle. Wenn sich nun jedoch die Einkäufe auf drei Monate verteilen, anstelle von einem Monat, steht mehr Einkommen zur Verfügung. Drei Monatslöhne lassen mehr Spielraum für die Weihnachtsgeschenke.
Natürlich bringen die Vorteile für die Online-Shops auch Pluspunkte für die Kund:innen mit sich. Neben der Umgehung der Lieferenpässe und dem größeren verfügbaren Einkommen für Geschenke, gibt es aber noch einen weitere Vorteil. Dieser kommt vor allem den Kund:innen zu Gute und kann vom Online-Shop als Anreiz genutzt werden: Je früher man die Produkte bestellt, desto mehr Zeit hat man auch für den Umtausch. Dieser kann dann immer noch rechtzeitig vor den Feiertagen eintreffen.
Die Aktionstage im Herbst 2023:
Wer nur an Black Friday seine Rabattaktionen bewirbt, hat mit viel Konkurrenz zu rechnen. Die letzten Monate haben aber gezeigt, dass es viele Aktionstage gibt, die man nutzen kann. Hier eine Selektion der wichtigsten Tage für den Online-Handel im Herbst 2023:
Prime Days 10./11.10.
Singles Day 11.11.
Circular Monday 20.11.
Black Friday 24.11.
Green Friday 24.11.
Fair Friday 24.11.
Cyber Monday 27.11.
Aktionstage nutzen: das Weihnachtsgeschäft beginnt im Oktober
Der Online-Handel sollte von den Lebensmittelmärkten lernen. Wer schon im September Lebkuchen verkauft, verlängert den Zeitraum für diese saisonalen Produkte und steigert somit dem Umsatz. In vier Monaten lassen sich mehr Lebkuchen verkaufen, als in zwei. Dies gilt für das komplette Weihnachtsgeschäft. Man kann mit Aktionstagen über den Herbst und Winter mehr Kund:innen erreichen. Entgegen aller Prognosen wird auch dieses Weihnachten der Einzelhandel seinen Umsatz steigern können. Nun aber nicht mehr in den Monaten November und Dezember, sondern vielleicht schon etwas früher. Diese Tage solltest Du Dir für nächstes Jahr auf alle Fälle merken!
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