Gastbeitrag: Wie Marken den Mut zum Creator-Content finden


Creator-Content kann Unternehmen nach vorne bringen

In der dynamischen Welt des Social-Media-Marketings hat sich ein Paradigmenwechsel vollzogen. Immer mehr Marken setzen auf Creator-Content, anstelle von klassischem Hochglanzmaterial aus dem Studio. Diese Verschiebung vom Perfekten zum Authentischen ist nicht nur ein Trend, sondern eine strategische Entscheidung, die die Beziehung zwischen Marken und ihren Zielgruppen grundlegend verändert. Julia Petrasch, Geschäftsführerin von likeyaa, erklärt, wie Unternehmen der Einstieg gelingt.

Creator vs. Classic: Warum Hochglanz-Content nicht mehr zieht

Traditionell neigen Marken dazu, Hochglanz-Content zu produzieren, der perfekt ins Corporate Identity-Raster passt. Doch im Entertainment Bereich von Social-Media, in dem Menschen nach Gemeinschaft und Unterhaltung suchen, wirkt dieser Ansatz zunehmend fehl am Platz. Hier gewinnt kreativer Content, der von Influencer:innen und Creators geschaffen wird, an Bedeutung. Doch warum zögern viele Marken noch, sich auf diesen kreativen Weg einzulassen?

Marken fürchten Kontrollverlust

Marken stehen vor der Herausforderung, sich von ihrer etablierten Corporate Identity zu lösen. Diese Identität ist zwar essentiell für den Aufbau und die Weiterentwicklung einer Marke, jedoch gelten im Social-Media-Marketing andere Gesetze. Die Hemmschwelle liegt oft darin, dass Marken ihre üblichen Corporate Guidelines teilweise aufgeben müssen, um authentisch Teil der Community zu werden. Dieser Schritt wird als Risiko wahrgenommen und erfordert Mut.

Die Sorge, die eigene Corporate Identity zu verwässern oder ihr gar Schaden zuzufügen, ist verständlich. Marken fürchten den Verlust der Kontrolle über den Content und die Unsicherheit, wie ihre Zielgruppen auf einen lockereren und authentischeren Ansatz reagieren. Doch genau hier liegt der Schlüssel zu erfolgreichen Kampagnen und einer tieferen Verbindung zu den Konsumentinnen und Konsumenten.

Glattpoliert ist out, relatable ist in

Warum sollten Marken trotz der Risiken auf Creator-Content setzen? Der entscheidende Vorteil liegt im Wort „relatable“. Creator-Content ist für die Zielgruppe leichter zugänglich, weil er echte Geschichten erzählt und eine menschliche Verbindung schafft. Perfekter Content wird oft als Werbung erkannt, während Creator-Content als Teil der Community akzeptiert wird. Dieser Ansatz spiegelt sich sogar in konventionellen Werbeformaten wider, wie beispielsweise den diesjährigen Superbowl-Ads. [Anmerkung der Redaktion: Hier schaffen Auftritte von Schauspieler:innen wie Ben Affleck, aber auch von Influencer:innen wie Addison Rae (trotz des offensichtlichen Scripts) die menschliche Komponente.]

Wie Marken den Einstieg in die Welt des Creator-Content finden

Klein anfangen, Hilfe in Anspruch nehmen und bei sich bleiben – so klappt der Einstieg in das Creator-Universum. Wer erst einmal auf der sicheren Seite bleiben möchte, startet am besten so:

1. Erfahrungswerte nutzen

Um die Bedenken zu überwinden und erfolgreich in die Welt des Creator-Content einzusteigen, empfiehlt es sich, vorab Konzept, Strategie und Ziele mit erfahrenen Marketeers zu entwickeln.

Hierdurch entsteht eine solide Grundlage, auf der Marken aufbauen können. Im Anschluss können erste Crews zusammengestellt werden. Durch die Auswahl geeigneter Creator gewinnt die Marke wertvolle Einblicke, um schließlich langfristige Beziehungen aufzubauen.

2. Briefings sind das A und O

Briefings sind entscheidend für eine effektive Zusammenarbeit und bilden die Grundlage für die Kommunikation von Markenbotschaften. Ein wasserdichtes Briefing sollte jedoch nicht als strikte Richtlinie für den zu erstellenden Content betrachtet werden. Vielmehr dient es dazu, klare Dos and Don’ts zu kommunizieren und bildet den Rahmen für die gewünschte Botschaft, die vermittelt oder vermieden werden soll.

Briefings sollten Raum für Kreativität lassen. Insbesondere erfahrene und professionelle Creator brauchen die Freiheit, ihre kreative Expertise einzubringen. Es geht darum, eine ausgewogene Balance zwischen klaren Richtlinien und kreativem Freiraum zu finden, um eine erfolgreiche Umsetzung der Markenbotschaften sicherzustellen.

3. Glaubhafte Botschaften

Kernbotschaften für die Kampagnen sind wichtig, allerdings sollte beachtet werden, dass hier kein Werbespot gedreht wird. Der Content soll nicht wie herkömmliche Werbung wirken, sondern sich nahtlos und glaubwürdig in den natürlichen Fluss der Creator integrieren. Es geht darum, ihnen die Freiheit zu geben, die Botschaft auf ihre eigene, authentische Weise zu vermitteln. Vorgefertigte Werbetexte oder künstlich inszenierte Handlungen zur Übermittlung von Botschaften werden von der Community sofort durchschaut. Briefing und Botschaften laufen an dieser Stelle zusammen: Klare Formulierungen sind das A und O. Falls die Umsetzung nicht den Vorstellungen der Marke entspricht, stehen natürlich Freigabeprozesse zur Verfügung, um Anpassungen vorzunehmen, ohne dabei die Glaubwürdigkeit des Creators zu beeinträchtigen.

4. Content von Profis

Profi-Content gibt es nicht nur aus dem Studio. Auch Creators können wahre Content-Expert:innen sein. Die Qualität und Erfahrung eines Creators sind maßgeblich für den erfolgreichen Einstieg. Wie gut die Umsetzung ist, hängt letztendlich von den kreativen Fähigkeiten und dem Verständnis des Creators für die eigene Zielgruppe ab. Erfahrene Creator verstehen nicht nur ihre Community, sondern wissen auch, wie sie authentisch und wirkungsvoll mit der Marke interagieren können. Diese Expertise ist entscheidend für die gelungene Integration der Markenbotschaften in den Content.

Fazit: Creator-first – Content is King

In einer Ära, in der Marken den Mut zur Abgabe der Kontrolle riskieren müssen, um neue Türen zu öffnen, bedeutet der Siegeszug des Creator-Contents eine Gelegenheit, wie Unternehmen auf revolutionäre Art und Weise mit ihren Zielgruppen interagieren können. Der Appell an Unternehmen lautet daher: Nur Mut! Es ist nicht schwer, diesen Weg zu beschreiten – meist hilft es, langsam zu starten und den Content Schritt für Schritt weiterzuentwickeln. Durch die Beobachtung der Ergebnisse erschließen sich neue Möglichkeiten. Die Flexibilität und Authentizität des Creator-Contents bieten eine einzigartige Möglichkeit, sich auf dynamische Weise mit der Zielgruppe zu verbinden und langfristige Beziehungen aufzubauen. Diejenigen, die sich trauen, können von den frischen Impulsen und der direkten Interaktion mit den Communities erheblich profitieren und neue Wege für kreative und authentische Markenkommunikation erschließen.

 

Über die Autorin

Julia Petrasch von LikeyaaJulia Petrasch schloss sich im Januar 2022 dem Team der Influencer-Marketing-Agentur likeyaa als zweite Geschäftsführerin an. Nach Stationen in der Agentur- und Medienbranche hegte sie immer den Wunsch, ihre eigene Vision zu verwirklichen. Durch ihren bisherigen Werdegang bringt Julia umfangreiche Erfahrung in den Bereichen New Business Development, Social-Media-Marketing und Influencer-Marketing mit. Außerdem setzt sie sich für eine ausgewogene Work-Life-Balance ein und engagiert sich für Female Leadership in der Agenturszene.

Über likeyaa

Likeyaa ist eine renommierte Agentur mit Sitz in Dortmund, die sich seit vielen Jahren erfolgreich als maßgeblicher Akteur in den Bereichen Social-Media-Marketing und Influencer-Marketing etabliert hat. Likeyaas Hauptfokus liegt darauf, Brands mit den passenden Markenbotschafter:innen zusammenzubringen und gemeinsam kreative Kampagnen zu konzipieren. Durch ihren ganzheitlichen Ansatz und ihr tiefgehendes Verständnis für Influencer-Marketing, Social-Media-Marketing und Social Advertising hilft likeyaa Unternehmen dabei, die richtige Strategie zu entwickeln und den Creator:innen Content effizient einzusetzen. Ein ganz besonderes Augenmerk legt die Agentur auf qualitativen Content und persönliche Beziehungen zu Influencer:innen.

Bildquellen

  • Creator-Content-Artikelbild: likeyaa
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