Ob ChatGPT oder colibri AI – auf dem Markt existieren mittlerweile unzählige KI-Tools. Besonders das Tool Midjourney sorgte zuletzt für Schlagzeilen. Denn mit dem KI-Tool haben Nutzer:innen sogenannte Deep-Fakes erstellt. Bedeutet: Das Tool generiert Bilder, die vermeintlich echt aussehen. Um den Missbrauch des KI-Tools einzudämmen, nimmt Gründer David Holz die kostenfreie Testversion nun vom Markt.
Midjourney ist ein Bildgenerator des gleichnamigen Unternehmens, der mit künstlicher Intelligenz funktioniert. Nutzer:innen können über Prompts das Tool dazu auffordern, Bilder zu erstellen. Anhand der eingegebenen Textinhalte generiert das Tool die täuschend echten Fotomontagen. Um Midjourney kostenlos zu testen, benötigen Nutzer:innen lediglich einen Discord-Account.
Wegen Missbrauch: Testversion von Midjourney vorerst gestoppt
Trump wird verhaftet und der Papst trägt neuerdings Markenklamotten – diese Bilder sind alles andere als echt. Und dennoch ließen sich unzählige Menschen von den Fake-Bildern täuschen. Fake-Bilder wie diese tauchten in der Vergangenheit häufiger in den sozialen Medien auf. Tatsächlich muss man bei den Deep-Fakes zweimal hinschauen, um zu erkennen, dass es sich hier um keine echten Situationen handelt. Generiert wurden die Bilder alle über das KI-Tool Midjourney, das bis vor Kurzem als Demo-Version erhältlich war. Das Problem ist jedoch, dass Nutzer:innen mit dem KI-Tool gezielt Fake-News verbreitet haben. Das Tool stand Nutzer:innen bisweilen als kostenlos zur Verfügung. Somit gab es auch keine Einschränkungen bezüglich des Zugangs zum Tool. Und wie man weiß, macht Gelegenheit bekanntlich Diebe. Die hohe Nachfrage nach dem KI-Bildgenerator und der damit verbundene Missbrauch seien zu hoch, laut Gründer David Holz. Das Unternehmen zieht deshalb nun die Konsequenzen: Die kostenlose Testversion wird eingestellt. Wer Midjourney weiterhin benutzen möchte, der muss in Zukunft dafür zahlen in Form eines Abonnements. Das Abo soll zwischen zehn und 60 Dollar kosten.
Schwammige Rechtsgrundlage für KI-Tools
Das Thema künstliche Intelligenz nimmt immer mehr an Fahrt auf – und damit auch die Diskussion über mögliche Risiken. Was darf künstliche Intelligenz und was eben nicht? Die Frage zu beantworten ist schwierig, denn KI Software unterliegt noch zu wenig Richtlinien. Die Hersteller:innen der Tools können im Grunde den rechtlichen Rahmen selbst bestimmen. Doch wenn jedes Unternehmen auf andere Rechtsgrundlagen für ihre Entwicklungen zurückgreift, führt das zu einer noch unklareren Rechtssituation. Es müssen Regelungen geschaffen werden, die genau festlegen, was mit KI erlaubt ist. Auch das Thema Urheberrecht spielt bei der Verwendung von Künstlicher Intelligenz eine immer größer werdende Rolle. Midjourney wurde kürzlich mit Vorwürfen anderer Creator konfrontiert. Der Grund: Die Verbreitung von urheberrechtlich geschützten Inhalten ohne Einverständnis der Creator. Solange für KI-Software jedoch keine klare Rechtsgrundlage existiert, werden Missbräuche und Urheberrechtsverletzungen keine Seltenheit bleiben.
No Comment