Zahlungsverhalten in Deutschland und Schweden – Sicherheit oder Komfort im Fokus?


Zahlungsverhalten in Deutschland und Schweden Portemonnaie in gelb

Das Zahlungsverhalten variiert von Land zu Land. Beim Vergleich zwischen dem Zahlungsverhalten in Deutschland und Schweden denken viele direkt an: Digital vs. Bar. Denn deutsche Verbraucher:innen sind dafür bekannt, am liebsten Bar zu zahlen – und die Schweden bevorzugen den digitalen Weg. Doch ist dem immer noch so? Eine neue Studie von Fidesmo hat Hintergründe zum Zahlungsverhalten in Deutschland und Schweden neu beleuchtet. Die zentralen Ergebnisse haben wir für Sie zusammengefasst.

Welche Faktoren beeinflussen eigentlich unser Zahlungsverhalten? Diese Frage hat sich Fidesmo mit Blick auf die Kund:innen in Deutschland und Schweden gestellt und eine neue Studie durchgeführt. Ziel ist es, die Gründe für verschiedene Präferenzen beim Bezahlen zu erfahren. Denn wer den Grund für ein bestimmtes Verhalten kennt, kann daraus Rückschlüsse für Verbesserungen ziehen. Das gilt auch beim Thema Payment. Warum etwa zahlen Deutsche am liebsten bar? Und wieso sind die Schweden beim Bezahlen digitaler unterwegs? Oder ist das vielleicht gar nicht mehr so unterschiedlich, wie es mal war? Im der von Fidesmo durchgeführten Studie „Market Research Payment Methods 2022″ erhalten Händler:innen neue Erkenntnisse zum Zahlungsverhalten und den Gründen für verschiedene Präferenzen bei der Wahl der Zahlungsmittel.

Bekanntheit von Payment-Verfahren ist nicht das entscheidendste Kriterium

Wer ein Zahlungsmittel nicht kennt, nutzt es nicht. Diese Aussage ist zwar nicht falsch, aber die Bekanntheit verschiedener Payment-Verfahren beeinflusst der Fidesmo-Studie zufolge mittlerweile nur noch sehr wenige Zahlungsarten – vor allem erst kürzlich entwickelte Verfahren. Denn sowohl deutsche als auch schwedische Verbraucher:innen sind umfangreich informiert und kennen zahlreiche Zahlungsmöglichkeiten. Zu den bekanntesten Zahlungsmitteln in Schweden gehört weiterhin Swish. Fast neun von zehn Verbraucher:innen kennen den Payment-Dienst. In Deutschland ist das Pendant in puncto Bekanntheitsgrad PayPal (95 %). Swish und PayPal sind bei den jeweiligen Verbraucher:innen sowohl online als auch offline die bevorzugten Zahlungsverfahren, gefolgt vom Rechnungskauf und der Kreditkarte in beiden Ländern.

Die Bekanntheit verschiedener Payment-Optionen verblüfft sowohl in Deutschland als auch in Schweden insgesamt weniger. Erstaunliche Ergebnisse liefert die Studie dagegen aber bei den Gründen, die Konsument:innen für die Wahl der Zahlungsmethode angeben. Hier unterscheiden sich deutsche und schwedische Verbraucher:innen deutlich voneinander.

Deutschland bevorzugt sicheres Payment, Schweden fokussiert sich auf Komfort

Für deutsche Konsument:innen steht Sicherheit beim Payment an erster Stelle. Die wahrgenommene Sicherheit des Zahlungsdienstes PayPal ist auch der Grund für dessen Beliebtheit in Deutschland. Mehr als zwei Drittel der Verbraucher:innen erachten PayPal als sicher. Verstärkt wird die Präferenz für PayPal zudem durch die einfache Handhabung (77 %) und einen schnellen und reibungslosen Bezahlvorgang (65 %). Bei schwedischen Konsument:innen verhält es sich dagegen genau umgekehrt: Hier steht der Komfort im Fokus. Die meisten Schwed:innen bevorzugen einfache, schnelle und reibungslose Zahlungsverfahren – Swish steht hier ganz oben auf der Liste. Der Dienst wird von 81 Prozent als einfach und von 73 Prozent als schnell und reibungslos wahrgenommen. Ähnlich sieht es bei Direktüberweisungen unter schwedischen Konsument:innen aus.

Sicherheit beim Bargeld: Geteilte Meinung in Deutschland und Schweden

Das Thema Bargeld teilt die Meinungen zwischen deutschen und schwedischen Verbraucher:innen erheblich. Das Zahlungsverhalten in Deutschland zeigt etwa: Bargeld ist im stationären Handel immer noch als besonders sicher angesehen. Mehr als ein Drittel der deutschen Konsument:innen empfinden Bargeld als sicheres Zahlungsmittel. Schwed:innen betrachten Bargeld dagegen sehr skeptisch. Sie meinen, Bargeld würde das Risiko für Raub, Diebstahl, Verlust oder Betrug enorm erhöhen.

Sicherheitsbedenken beim Einsatz von Wearables sorgen für zögerliche Nutzung

Einig sind sich dagegen schwedische und deutsche Konsument:innen beim Einsatz von Wearables im Payment. Verbraucher:innen beider Länder haben hohe Sicherheitsbedenken und fürchten, dass jede:r Beliebige mit Smart Wearables zahlen könnte. Der Datenschutz ist eine Herausforderung – viele trauen bisher auch nicht der Technologie hinter Smart Wearables. Dabei würden laut Studie gerade junge Verbraucher:innen Smart Wearables mit guten Sicherheitskonzepten ausprobieren.

Fazit zum Zahlungsverhalten in Deutschland und Schweden

Das Zahlungsverhalten in Deutschland und Schweden gleicht sich zum Teil an. Das gilt vor allem beim Online-Shopping. Verbraucher:innen in beiden Ländern bevorzugen einfache, schnelle und reibungslose Zahlungsverfahren im Online-Handel. Was sich jedoch unterscheidet, ist die Bedeutung der Sicherheit beim Bezahlen. Die deutschen Konsument:innen legen hier wesentlich mehr Wert drauf, als es schwedische Konsument:innen tun. Lediglich Smart Wearables werden zum Bezahlen von beiden Seiten noch skeptisch betrachtet, obwohl gerade jüngere Verbraucher:innen durchaus gewillt wären, Smart Wearables zu nutzen, wenn die Technologie gut abgesichert ist. In Zukunft bedeutet das: Sollen Smart Wearables bei Konsument:innen beliebter werden, brauchen Payment-Anbieter zuverlässige Secure-Systeme, die den Nutzer:innen die Sicherheit ihrer Zahlungsdaten garantieren. Passende Lösungen für die Datenschutzproblematik gibt es bereits – sie müssen nur eingesetzt werden.

 

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