Das sogenannte Digitale Zeitalter ist angebrochen und mit ihm stehen viele Veränderungen bevor. Wie diese genau aussehen, ob wir darauf vorbereitet sind und welche Risiken und Chancen sich daraus ergeben, war Inhalt der Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Georg Panagos am Fachbereich Wirtschaft & Medien der Hochschule Fresenius in Idstein.
%CAD2%
„Digitale Transformation der Medien und der Gesellschaft – Wo bleibt der große Durchbruch?“ lauten Titel und Fragestellung der Antrittsvorlesung. Darauf antwortete Prof. Dr. Georg Panagos: „Der Durchbruch bleibt nicht aus, er braucht nur etwas länger. Viele Unternehmen reagieren bereits darauf, manche sind langsamer und manche werden den Umbruch sicher auch nicht überstehen.“ Noch immer werde der Begriff „Digitale Transformation“ falsch verstanden oder einfach ignoriert. Die Transformation sei keineswegs damit vollzogen, seine Produkte für den E-Commerce bereitzustellen, was besonders am sogenannten Zeitungssterben sichtbar würde. Der Wandel müsse sich anhand der gesamten Wertschöpfungskette vollziehen und Strategie, Struktur und Prozesse der Unternehmen miteinschließen. „Uns steht der wohl am weitesten reichende Umbruch seit Jahrzehnten bevor.“
Der Digitale Tante-Emma-Laden
Dreh- und Angelpunkt der Digitalen Transformation ist, so Panagos, der Kunde, der schon heute mächtiger sei als jemals zuvor. Er vergleicht Preise, liest Produktrezessionen und spricht selbst Empfehlungen aus. Der Digitale Fortschritt hat unser Medienverhalten bereits verändert: Durch das Internet sind wir global vernetzt. Wir shoppen und zahlen online, wir kommunizieren in Echtzeit und haben ständigen Zugang zu Informationen. Das birgt neben manchen Risiken aber vor allem viele Chancen: „Wie damals im Tante-Emma-Laden am Eck können die Unternehmen mithilfe der Kundendaten ein genaues Bild über die Bedürfnisse ihrer Kunden entwerfen und darauf reagieren“, so Prof. Panagos. Nötig sei dafür, dass die Unternehmen lernen, aus der riesigen Datenmenge die relevanten zu filtern. Denn, so Prof. Panagos weiter: „in Zukunft zahlen wir mit Daten“. Schon heute zeigt sich, dass besonders die personalisierten Daten gefragt sind. Durch eine zielgruppengenaue Ansprache sparen beide Seiten Zeit, der Kunde kann sofort rückmelden und – und eben das sei die große Chance – „dank der Digitalisierung können Unternehmen schnell und konsequent darauf reagieren.“
„Die Zukunft wird von Daten bestimmt“
Um diese Chance aber auch ergreifen zu können, müssten die Unternehmen deutlich umrüsten. Laut dem Oxford Report 2014 verschwinden in den nächsten Jahren 40 Prozent aller Jobs. Das heiße aber nicht, dass diese ersatzlos wegfallen. „Es entstehen neue Jobs mit neuen Anforderungen. Big Data, künstliche Intelligenz und das Internet der Dinge sind hier wesentliche Stichpunkte. Die Zukunft wird von Daten bestimmt. Wer diese richtig zu lesen und zu nutzen versteht, wird zu den Gewinnern der Digitalisierung gehören“, stellt Prof. Panagos in Aussicht.
Ob wir damit nicht blind der Technik vertrauten und damit die Kontrolle abgäben, lautete eine Frage. „Nein, ganz sicher nicht“, antwortete Prof. Panagos und schließt mit einem Albert Einstein zugeschriebenen Zitat: „Computer are incredibly fast, accurate and stupid. Human Beings are incredibly slow, inaccurate and brilliant. Together they are powerful beyond imagination.“
Bildquellen
- panagos720: obs/Hochschule Fresenius/Hochschule Fresenius: Hochschild
No Comment