Sicherheitsbedenken bremsen Durchbruch der Cloud in der Industrie


Die Cloud steht unter dem Generalverdacht der Datenunsicherheit – auf diesen Nenner lässt sich die anhaltend hohe Skepsis gegenüber Cloud-Services bringen. So ein Ergebnis des jährlich im Auftrag der Freudenberg IT erhobenen IT Innovation Readiness Index von Pierre Audoin Consultants (PAC). Sicherheitsbedenken bremsen den Durchbruch der Wolken-IT in der deutschen Fertigungsindustrie stärker aus denn je.

82 Prozent der Befragten nennen die fehlende Datensicherheit als größte Hürde – und damit sieben Prozentpunkte mehr als im vergangenen Jahr. An zweiter Stelle steht mit 30 Prozent unverändert die Angst vor dem Datenverlust. Skeptisch gegenüber der Rechtssicherheit einer Cloud-Lösung sind rund 25 Prozent der Unternehmen – vier Prozentpunkte weniger als 2014.

„Cloud Computing ist in der mittelständischen deutschen Fertigungsindustrie noch immer mit großer Skepsis behaftet – und das, obwohl die Technologie zu den wichtigsten Basistechnologien für Industrie 4.0 zählt. Denn ohne Cloud Computing können Fertigungsunternehmen die wachsenden Datenmengen in vernetzten Produktionsumgebungen nicht verarbeiten. Dadurch bilden Cloud-Lösungen den Grundstein für weitere IT-Megatrends – allen voran Big Data und Mobility“, kommentiert Horst Reichardt, CEO der Freudenberg IT, die Studienergebnisse. „Für den Cloud-Standort Deutschland entstehen daraus große Chancen: Provider mit deutschen Rechenzentrumsstandorten treten der Skepsis der Fertigungsindustrie mit hohen Sicherheitsstandards entgegen.“ Als weitere Gründe gegen die Nutzung der Cloud wurden von allen Branchen gleichermaßen zu hohe Kosten, unzureichende Internetbandbreiten, die Abhängigkeit von Dienstleistern und eine der Cloud-Nutzung entgegenstehende Firmenphilosophie genannt.

Größte Sicherheitsbedenken in der Automobilindustrie

Besonders auffällig ist das wachsende Misstrauen in der Automobilindustrie, die bislang als Cloud-Vorreiter galt. War 2014 noch der Maschinen- und Anlagenbau die Branche mit der größeren Skepsis in puncto Datensicherheit, ist es dieses Jahr die Automobilindustrie. In der aktuellen Umfrage spricht die befürchtete Datenunsicherheit für 94 Prozent der Automotive-Unternehmen gegen die Cloud. Ursache könnte die Angst vor Betriebsspionage sein.

„Die Vorteile von Cloud-Lösungen scheinen den Befragten grundsätzlich bekannt zu sein. Auch die Skepsis der IT-Mitarbeiter gegenüber technologischen Veränderungen hält sich offensichtlich sehr in Grenzen, und ebenso scheint die Auswahl von geeigneten Cloud-Lösungen kein allzu großes Hemmnis für eine Cloud-Nutzung darzustellen. Aber: Vor dem Hintergrund des anhaltenden Diskurses über Cyberattacken und Ausspähaktionen steht dabei die Sicherheit der Daten nach wie vor im Vordergrund“, erklärt Stefanie Naujoks, Analystin bei Pierre Audoin Consultants (PAC).

Informationen zur Studie

Für die repräsentative Untersuchung befragte das Marktforschungsinstitut PAC zum dritten Mal rund 130 IT-Entscheider und Produktionsleiter mittelständischer Fertigungsunternehmen in Deutschland. Die befragte Unternehmensgruppe setzt sich aus folgenden Branchen zusammen: Maschinen- und Anlagenbau (30 Prozent), Automotive (28 Prozent) sowie sonstige Fertigung (42 Prozent) mit einer Mitarbeiterzahl von 250 bis 499 (40 Prozent) beziehungsweise 500 bis 4.499 (60 Prozent).

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