Episerver hat seine neue Studie Reimagining Commerce vorgestellt. Das Softwareunternehmen hat hierzu weltweit 4.500 Konsumenten zu ihren Einkaufsgewohnheiten und Erwartungen beim Onlineshopping befragt. Mit aussagekräftigen Ergebnissen: Nur 17 Prozent der Onlineshopper kaufen häufig über Sprachassistenten ein. Gleichzeitig haben sich Social-Media-Plattformen als Verkaufskanal etabliert.
Die Zahl der Nutzer von sprachbasierten Geräten wie Amazon Echo und Google Home hat im Vergleich zum Vorjahr um 83 Prozent zugenommen – zumindest zu Recherchezwecken. Tatsächlich erledigen allerdings nur 17 Prozent der Onlineshopper ihre Einkäufe mittels »Voice Commerce«. Zwar kaufen die erwähnten 17 Prozent – gegenüber 11 Prozent aus 2017 – gleich mehrfach im Monat via Sprachassistent ein, denen stehen aber auch immer noch 43 Prozent gegenüber, die dem smarten Einkauf per Sprachbefehl aus Sicherheitsgründen eher skeptisch gegenüberstehen. Danach folgen als weitere Argumente gegen den Einkauf mit sprachbasierten Geräten fehlende Produktbilder (35 Prozent) und Komplikationen beim Produktvergleich (33 Prozent).
Soziale Medien haben starken Einfluss auf die Einkaufsgewohnheiten junger Käufer
Im Rahmen des Benchmark-Reports Reimagining Commerce kam man zu dem Ergebnis, dass Social Media einen nicht unerheblichen Einfluss auf Einkaufsgewohnheiten hat: Fast zwei Drittel der Onlinekäufer (63 Prozent) haben schon einmal auf Social-Media-Anzeigen geklickt. Immerhin 33 Prozent haben im Anschluss dann auch direkt eingekauft. Über die Hälfte der Onlineshopper (52 Prozent), wenn sie denn soziale Medien nutzen, haben auch schon auf Posts von Influencern geklickt. Gut ein Drittel (31 Prozent) hat über solch einen Post dann auch bestellt. Zudem nutzen 12 Prozent der potenziellen Kunden soziale Medien als zusätzlichen Impuls in Sachen Produktfindung. Zum Vergleich: Wenn Konsumenten beim Einkaufen noch kein spezielles Produkt im Kopf haben, nutzen gerade mal 11 Prozent eine Unternehmenswebseite als Inspirationsquelle.
»Wo Voice noch Schwächen hat, legt Social Commerce nach«, erklärt Marc Bohnes, Product Strategy Director bei Episerver. »Unsere Umfrage zeigt, dass soziale Medien zu Käufen führen und starken Einfluss auf junge Verbraucher haben. Sie haben sich weiterentwickelt von Netzwerken, die früh einfache Buy-Now-Buttons ausprobierten, zu einem nativen Bestandteil des täglichen Lebens, wo aus Scrollen schnell ein Einkauf wird. Händler, die ihre Aktivitäten in diesem Jahr noch priorisieren wollen, sollten analysieren, was aktuell funktioniert und was dabei hilft, Awareness und letzten Endes Käufe zu steigern.«
Ethik macht den E-Commerce politischer
Die »Corporate Responsibility« gewinnt im Onlinehandel zunehmend an Bedeutung. Sie ist für Brands und Shopbetreiber ein Türöffner, um einen nachhaltigen und wirklich mächtigen Zugang zum Kunden zu ermöglichen. Die sogenannte »Corporate Responsibility« optimiert die Markenloyalität und Customer Loyalty jenseits von Transaktionen. Laut Studie halten es 66 Prozent der Verbraucher für wichtig, dass Brands und Marken zu sozialen und politischen Angelegenheiten öffentlich Stellung beziehen. So bietet jeder zusätzlich Touchpoint Unternehmen und Shopbetreibern eine Chance, die eigene Position im Kundenumfeld zu kommunizieren und mehr als bloß ein Händler von vielen zu sein. Händler, Unternehmer und Shopbetreiber können wichtigen Dingen, bedeutenden Menschen, Momenten oder Situation eine Stimme verleihen und so eine positive sowie emotionale Verbindung zum Käufer aufbauen.
Weitere Erkenntnisse zu Einkaufsgewohnheiten in der Studie Reimagining Commerce
- Finale Kaufentscheidungen erfordern Führung: Nur 20 Prozent geben, dass alle Onlineeinkäufe auch vorher geplant gewesen seien.
- Nahtlose Transaktionen sind Standard: Die wichtigsten Standards und Services, die Händler und Marken bieten sollten, sind Gratisversand (67 Prozent), Tracking-Service (61 Prozent) und ausreichend Informationen über die Rücksendebedingungen (52 Prozent)
- Personalisierung versus Privatsphäre: 88 Prozent der Onlinekunden bevorzugen im Vergleich zum Vorjahr diejenigen Marken und Händler, die online personalisierte Erlebnisse anbieten. Mehr als 93 Prozent geben an, dass sie im Vergleich zu 2018 Unternehmen den Vortritt gewähren, die ihre Anonymität online respektieren.
- Onlinehandel überfordert die Verbraucher: Gut die Hälfte der Onlinekunden (46 Prozent) hat schon einmal einen Onlinekauf aufgrund zu vieler Optionen abgebrochen. Einer von zehn Onlinekäufern besucht eine Produktdetailseite fünf Mal und mehr auf, bevor er sich für den Onlinekauf entscheidet.
- Mangelhafte Inhalte zeigen Wirkung: Falsche oder unzureichende Inhalte auf einer Website oder in der mobilen App führte für 98 Prozent der Onlineshopper schon einmal zum vorzeitigen Kaufabbruch.
- Marktplätze stehen in der Gunst der Onlinekäufer: Das Gros der Onlinekunden starten ihre Shoppingtour auf Marktplätzen. Dabei ist es vollkommen egal, ob sie schon konkret nach einem bestimmten Produkt suchen beziehungsweise wissen wonach sie suchen (46 Prozent) oder noch nicht (39 Prozent).
Bildquellen
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