„Zeit ist Geld“ heißt es im Volksmund – und beim Thema Performance von Onlineshops darf man dies ruhig wörtlich nehmen. Hier sind es sogar nur Sekunden, die über Erfolg oder Misserfolg eines Shops entscheiden.
Denn der Kunde im Internet ist ungeduldig: Dauert der Aufbau einer Website zu lange, wechselt er schnell auf die Seiten der Konkurrenz. Dabei gibt es viele Mittel und Wege, um die Ladegeschwindigkeit zu erhöhen, ohne zugleich auf attraktive Produktpräsentationen verzichten zu müssen.
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Immer mehr Konsumenten nutzen die Möglichkeiten des bequemen Einkaufens im Netz. Doch um die größeren Umsatzchancen tatsächlich in höhere Konversionsraten und Warenkorbwerte umzusetzen, müssen Shopbetreiber ihren Onlineshop für den User möglichst attraktiv gestalten, denn der Konkurrenzkampf im Internet ist groß. Ein bedeutender Faktor hierbei ist die Ladegeschwindigkeit der Website. Wer kennt es nicht: Beim Anblick langer Schlangen vor der Supermarktkasse überdenkt man nochmal die Dringlichkeit seiner Einkäufe und verlässt zuweilen den Laden, ohne auch nur einen Cent ausgegeben zu haben. Kaum etwas schreckt potenzielle Kunden mehr ab als Wartezeiten – im Internet sogar noch stärker als beim klassischen Shoppen im Einkaufszentrum. Denn hier sind die Konkurrenzanbieter oft nur wenige Klicks entfernt, Preisvergleiche und Shopbewertungen binnen Sekunden verfügbar. Kunden an einen bestimmten Shop zu binden ist im Internet eine viel größere Herausforderung als im stationären Einzelhandel. Gründe genug also für jeden Shopbetreiber, die Performance seiner Website unter die Lupe zu nehmen.
Kundenverhalten im World Wide Web
Zahlreiche Faktoren tragen dazu bei, dass der Besucher eines Onlineshops tatsächlich einen Kauf abschließt. Lange Ladezeiten der Website führen indes dazu, dass mancher potenzielle Kunde den Shop bereits wieder verlässt, ohne auch nur einen flüchtigen Blick auf die angebotenen Waren geworfen zu haben. Dabei haben sich Onlinehändler in den vergangenen Jahren einiges einfallen lassen, um die Attraktivität ihrer Internetpräsenz zu steigern. Konnten die User in der Entstehungsphase des E-Commerce oft nur rudimentäre Produktinformationen erhalten, erwartet sie heute in der Regel ein multimediales Einkaufserlebnis. Kaufinteressierte können das angebotene Produkt anhand mehrerer Bilder aus unterschiedlichen Perspektiven und in verschiedenen Variationen betrachten, Zoomfunktionen, 360° Ansichten und Produktvideos ergänzen die Informationsmöglichkeiten. Dieser Trend im E-Commerce spiegelt den Ausbau des Breitband-Internetzugangs wider, denn im Zeitalter einer nahezu flächendeckenden Verfügbarkeit von DSL spielt die Menge der zu ladenden Daten nicht mehr eine so große Rolle wie zur Zeit des Telefonmodems – oder doch? Auch heute noch gilt: Je mehr Informationen eine Seite enthält, desto länger dauert es, sie zu laden – oft mit unerwünschten Folgen für das Kundenverhalten.
Unter Performance versteht man im Bereich E-Commerce die Ladezeit einer Website, gemessen von der Betätigung der Return-Taste nach Eingabe der URL bis zur vollständigen Darstellung aller Inhalte. Neben den angebotenen Produktinformationen ist die Performance somit ein Schlüsselkonzept im E-Commerce, um das Vertrauen des Kunden zu stärken und die Kundenbindung zu erhöhen. Dabei sind es oft nur wenige Sekunden, die über den Erfolg eines Onlineshops entscheiden.
Erster Schritt: Ursachenanalyse
Die Shopsysteme der großen Onlinehändler machen es vor: Eine Erhöhung der Performance bedeutet nicht, dass auf attraktive Produktinformationen verzichtet werden muss. Um die Ladegeschwindigkeit des Online-Shops zu steigern, empfiehlt es sich vielmehr, in einem ersten Schritt die Performance genau zu messen und die so gewonnenen Ergebnisse zu analysieren. Ein Test mit dem Browser des eigenen PCs reicht hierfür jedoch meistens nicht aus. Zwar erhält man so eine Übersicht über die geladenen Seitenobjekte und die jeweilige Ladegeschwindigkeit, doch ist die Aussagekraft dieser Informationen begrenzt. Stellt man beispielsweise fest, dass die Umsätze in bestimmten Regionen niedriger sind als anderswo, so kann dies auch an den dort verfügbaren Internetverbindungen liegen. Um diesen regionalen Schwachstellen auf die Spur zu kommen, muss man jedoch nicht seinen Koffer packen und persönlich vor Ort die Messung vornehmen. Onlineshop-Spezialisten empfehlen stattdessen die Nutzung eines Application Performance Management-Tools (APM-Tool), mit dem weltweit Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt werden können – egal wo man sich gerade aufhält.
Der Weg zu kürzeren Ladezeiten
In der Praxis wird das Problem einer unzureichenden Performance oft übersehen. Stattdessen reagieren Seitenbetreiber auf mangelnden Traffic in der Regel damit, dass noch aufwendigere Produktinformationen und Medien auf die Website gebracht werden – wodurch die Seite noch langsamer wird. Patrick Pschowski, Project Delivery Manager beim E-Commerce-Spezialisten nubizz, bietet seinen Kunden hingegen individuelle Lösungen an, um die Performance zu optimieren. „Zunächst messen wir den aktuellen Stand auf allen relevanten Geräten, Ländern und Märkten“, berichtet Pschowski. Mithilfe der so gewonnenen Analysedaten wird von nubizz ein Maßnahmenpaket erarbeitet, das ganz auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse zugeschnitten ist. Dieses kann ein spezielles, für die Nutzung mobiler Geräte optimiertes Shopsystem oder eine landesspezifische Variante beinhalten, die Verbesserung der Serverlandschaft oder auch nur die Veränderung von Bildgrößen. „Das ist wirklich fallbasiert“, führt Pschowski aus. „Je nachdem, wo die Probleme liegen, wird von uns jeweils ein individueller Optimierungsplan für den Shop entwickelt.“
Sekunden entscheiden über den Erfolg
Warten mag niemand – schon gar nicht im Internet. Manchmal können es Sekundenbruchteile sein, die den Ausschlag für eine Kaufentscheidung geben. Dabei erwarten die Kunden durchgehend eine gute Performance – egal, ob auf dem Smartphone, Tablet oder dem Laptop. Eine Touchpoint-übergreifende, einheitliche Produktpräsentation und eine gleichbleibend hohe Ladegeschwindigkeit sorgen dabei nicht nur für ein besonderes Einkaufserlebnis, sondern stärken auch das Vertrauen des Kunden in den Onlinehändler – eine Investition, die sich angesichts steigender Umsatzchancen und zunehmenden Wettbewerbsdruck im E-Commerce auf jeden Fall auszahlen wird.
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