Cloud-Strategie für den Mittelstand


Was Software-as-a-Service-Anbieter leisten müssen

Cloud Computing als Technologie bietet gerade für den Mittelstand enorme Chancen, wenn es um die Optimierung bestehender und die Entwicklung neuer Geschäftsprozesse geht. Der einfache und schnelle Austausch digitaler Informationen mit Kunden, Partnern und Lieferanten und die flexible Inanspruchnahme von IT-Ressourcen je nach Bedarf bergen großes Nutzungspotenzial.

Viele KMUs haben das bereits erkannt und entschieden, Software-as-a-Service (SaaS) bei sich im Unternehmen zu implementieren. Dabei ist eine intensive Betreuung durch den Anbieter unerlässlich. Gerade die Implementierungsphase ist entscheidend, um den eventuell noch vorhandenen Rest Skepsis gegenüber der Cloud endgültig auszuräumen. Anbieter müssen an dieser Stelle ihre Verantwortung erkennen und ihr gerecht werden.

Bereits vor der Entscheidung für eine Cloud-Lösung sollten Unternehmen beim Anbieter umfassende Beratung einfordern. Der Aspekt, zu dem Anbieter erfahrungsgemäß am meisten Überzeugungsarbeit leisten müssen, ist die Datensicherheit. Mittelständler haben oft ein ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis, das im Bereich IT-Sicherheit durch die mediale Debatte noch verstärkt wird. Gerade zu Beginn sollten Anbieter daher genügend Zeit investieren, um ihre Kunden zu diesem Thema zu informieren. Für Interessenten wiederum ist genau das ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl eines Cloud-Anbieters: Nimmt dieser die Bedenken hinsichtlich Datensicherheit ernst und kann erklären, mit welchen konkreten Maßnahmen er die sensiblen Kundendaten schützt?

Orientierung bei der Anbietersuche bieten auch Netzwerke wie das von Cloud ECOSystem e.V. (www.cloudecosystem.org), ein Verband von Cloud-Unternehmen mit dem Ziel, den Mittelstand zielgerichtet zum Thema Cloud Computing zu informieren. Das Informationsportal German Business Cloud (http://gbc1.germanbusinesscloud.de/Basaas-GermanBusinesscloud/) gibt zudem einen Überblick über Cloud-Angebote in Deutschland. Nicht zuletzt stellen seriöse Anbieter ihre Software in der Regel 30 Tage lang zum kostenlosen Ausprobieren zur Verfügung.

KMUs, die sich für Cloud Computing interessieren, sollten sich durchaus von mehreren Anbietern beraten lassen – nicht nur, um den kompetentesten Dienstleister herauszufinden, sondern auch, um verschiedene Meinungen einzuholen, wo im Unternehmen die größten Potenziale für die Prozessoptimierung mittels Cloud-Lösungen liegen. Diese Fragen sollten Anbieter dabei unbedingt beantworten können: Welche Prozesse lassen sich in die Cloud verlagern? Welche konkreten Anwendungen kommen in Frage? Mit welchen Angeboten unterstützt der Dienstleister das Einführungsprojekt? Bietet er beispielsweise Coachings zur Schulung der Mitarbeiter an? Übernimmt der Anbieter auch den rechentechnischen Betrieb?

Insgesamt muss ein SaaS-Anbieter in der Lage sein, Kunden bei sämtlichen Anliegen im Zusammenhang mit Cloud-Projekten, bis auf die Projektfinanzierung, zu unterstützen. Mit anderen Worten, er muss kompetenter Berater sein für eine ganzheitliche Cloud-Strategie, bei der Software-as-a-Service als Innovationsmotor für das ganze Unternehmen fungiert. Mit dem Einzug von Cloud Computing vollziehen also auch IT-Anbieter einen Wandel. Vom Produkt-Anbieter entwickeln sie sich immer stärker hin zum Dienst-Anbieter. Damit geht für sie die Notwendigkeit einher, ihre Kompetenzen zu erweitern: Als Anbieter einer Cloud-Lösung sind sie für ihre Kunden nicht nur Ansprechpartner in informationstechnologischen, sondern auch in betriebswirtschaftlichen, organisatorischen, juristischen und vielen weiteren Fragen.

Autor: Matthias Kunisch, Geschäftsführer forcont

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