ChatGPT ist nun endlich mit seinen Antworten auf dem neusten Stand. Durch eine Erweiterung kann der KI-Bot ab sofort das Internet durchsuchen. Das größte Problem, das Open AI mit ihrer künstlichen Intelligenz bisher hatte – der teilweise veraltete Stand des Datensatzes, auf dem jede Antwort basierte – ist mit diesem Add-On behoben. Welche Funktionen hinzugefügt wurden und welche Probleme trotzdem noch bleiben, erfährst Du in diesem Beitrag.
Während die KIs von Google und Bing schon längst die ganze Bandbreite an Informationen des Internets nutzen konnten, war ChatGPT noch auf dem Wissensstand von September 2021. Bisher arbeitete die KI auf Basis eines Datensatzes, der zu diesem Zeitpunkt erstellt wurde. Bei allgemein gültigen Aussagen war dies kein Problem, aber wenn User nach aktuellen Informationen suchten, wurden sie hier nicht fündig. So war beispielsweise die Antwort auf die Frage, wer das Staatsoberhaupt des Vereinigten Königreichs sei, bisher immer noch Königin Elisabeth II. Diese Falschaussagen sollen jetzt nicht mehr auftreten. Derzeit ist die Option der Internetnutzung nur für ChatGPT Plus und Enterprise Kund:innen möglich. Bald soll sie für alle frei zugänglich sein. Wer auf diesen Ausbau nicht warten will, kann für umgerechnet 22 Euro pro Monat die Premiumversion mit allen Zusätzen kaufen.
Neuheiten: Echtzeit-Antwort & Quellenangabe
Durch die Kollaboration mit Microsofts Bing kann der Chatbot jetzt in Sekundenschnelle das Internet nach den aktuellsten Informationen durchforsten. Hinzu kommt noch, dass die KI die Antwort nicht mehr wie zuvor nur als reinen Text bereitstellt. Die Quelle, auf die sich die KI bezieht, wird als Link in der Antwort integriert. So können die Nutzer:innen dann selbst überprüfen, ob die verwendete Website vertrauenswürdig und aktuell ist. Dies bringt Transparenz und gibt den Kund:innen Kontrolle über die erstellten Beiträge. Das Feature reiht sich zu vielen weiteren nützlichen Erweiterungen des Chatbots mit ein.
Probleme der Veröffentlichung
Schon im Mai wurde eine andere Fassung dieser Funktion für Premiumnutzer:innen veröffentlicht. Als Browsing with ChatGPT bekannt, ging die Internetverbindung des Chatbots online. Jedoch musste nach kurzer Zeit die Erweiterung wieder vom Markt genommen werden, da sie es den Nutzer:innen ermöglichte, Paywalls zu umgehen. Diese Fehlfunktion wurde mittlerweile behoben und das Feature ist unter neuem Namen und als überholte Version wieder im Rahmen der Premiumversion zugänglich.
Ein weiteres Problem, das hingegen eher zunimmt als behoben wird, ist die Tatsache, dass viele Websitebetreiber der KI den Zugang zu ihren Inhalten verbieten. Insgesamt 118 deutsche Webseiten sperren ChatGPT bereits. Der Hintergrund hier ist die Befürchtung, dass die Besucherzahlen der eigenen Seite zurückgehen, wenn die Inhalte der Internetseiten durch den Chatbot für die Nutzer:innen zugänglich werden. Diesen Traffic wollen die Betreiber nicht verlieren und sperren daher ihre eigenen Inhalte für ChatGPT. So kann man nur auf diese Informationen zugreifen, wenn man direkt auf die Website geht. Auf dem deutschen Markt sperren bereits Zeitungen wie der Spiegel, die Zeit oder die Süddeutsche, aber auch Marken wie Amazon und Ikea den Zugang. Die Liste an Webseiten, die den Chatbot sperren, wächst immer weiter an, was den Erfolg des neuen Features der Internetnutzung dämpft.
ChatGPT kann sehen, hören, sprechen
Mit der Erweiterung, durch die der Chatbot das Internet zur Beantwortung der Prompts verwenden kann, hat Open AI seine KI an den neusten Stand der Dinge angepasst und um Längen verbessert. Trotz bestehender Probleme, wie die Sperrung seitens einiger Webseiten für den Zugriff der KI, bringt dieses Update den Vorteil mit sich, dass die Antworten präziser und vor allem aktueller sind. Insbesondere die Möglichkeit, mit einem Klick auf die Quelle zugreifen zu können und die Vertrauenswürdigkeit zu überprüfen, steigert die Benutzerfreundlichkeit des Produkts. Neben dieser Erweiterung kündigte Open AI auch an, dass der Chatbot nun Funktionen wie vorlesen, per Stimme antworten oder durch Fotos Prompts erzeugen abdeckt. Wie Du KI für Dein Unternehmen z.B. im Content Marketing einsetzten kannst, liest Du hier.
Bildquellen
- ChatGPT News: Pexels
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