Und wieder erblickt eine neue Video-KI das Licht der Welt – dieses Mal von niemand Geringerem als Internet-Gigant Meta. Aber mit welchen Features lockt das Tool, wenn andere Unternehmen wie OpenAI mit Sora bereits früher dran waren? Und wann können normale User:innen das Programm nutzen? Wir haben uns die neue Video-KI Movie Gen einmal angeschaut und liefern Dir die wichtigsten Facts.
Zunächst einmal handelt es sich bei Meta Movie Gen um eine Video-KI. Sie ist ähnlich wie Sora, welche OpenAI vor wenigen Monaten vorgestellt hatte. Auch sie nutzt hauptsächlich Texteingaben, aus denen dann bewegte Bilder und Sounds per Künstlicher Intelligenz erstellt werden. Die Beispiele auf der Website von Meta, welche die Video KI ankündigt, sind von hoher Qualität und zeigen realistische Menschen und Videos mit sehr gut abgestimmter, real wirkender Musik. Einen Eindruck des neuen KI Tools kannst Du Dir auch im folgenden Video verschaffen:
HD Qualität & verschiedene Bildformate
Die KI-Videos werden laut der Ankündigung von Meta in High-Definition erstellt und können in verschiedenen Formaten ausgegeben werden. Zunächst beträgt die Auflösung allerdings 768×768 Pixel – die Videos können dann per Upsampling hochgestuft werden, sodass sie HD-Qualität erhalten.
Videos lassen sich nachträglich bearbeiten
Die Video KI hat nicht genau das ausgespuckt, was Du Dir vorgestellt hast? Einzelne Szenen spiegeln nicht die richtige Stimmung wider oder finden nicht im richtigen Setting statt? Oder Du willst gar kein neues Video erstellen, sondern ein existierendes bearbeiten? Kein Problem! Für Situationen wie diese hat Meta vorgesorgt: Movie Gen ermöglicht es seinen User:innen, auch bereits bestehendes Bewegtbildmaterial nachträglich zu bearbeiten. Das bedeutet, dass sowohl Einzelheiten des ausgespielten Videos – vom Stil bis hin zu Übergängen – per Textprompt geändert als auch eigene Videos hochgeladen und bearbeitet werden können. Zusätzlich können Fotos und Bilder als Basis genutzt werden, um daraus ein Video zu erstellen. Das soll vor allem dafür sorgen, dass die KI-generierten Personen in den Videos auch wirklich menschlich aussehen und die passende Mimik, Gestik und Emotion aufweisen. Und so aus dem „uncanny valley“, über das man im Zusammenhang mit KI häufig spricht, austreten.
Movie Gen Features werfen ethische Bedenken auf
Während diese Funktionen in den richtigen Händen praktische und sinnvolle Werkzeuge sein können, werfen sie auf der anderen Seite auch wichtige ethische Bedenken auf. Denn auch jemand, der nichts Gutes im Sinn hat, kann aus bestehendem Bildmaterial einer Person ein Video erstellen. Und dieses kann sie dann in einer unangenehmen Situation zeigen, in der sie sich in der Realität vielleicht nie befunden hat. Oder in der sie zumindest nicht öffentlich gesehen werden möchte. Wie man die eigenen Fotos und Videos vor der Manipulation durch KI schützt, wie man bearbeitete Inhalte erkennt und welche ethischen Fragen die Künstliche Intelligenz außerdem mitbringt, haben wir deshalb in weiteren Beiträgen näher behandelt.
Der passende Sound wird gleich mitgeliefert
Zurück zum Wesentlichen: den Features von Movie Gen. Zusätzlich zum Video erhalten User:innen gleich den passenden Sound. Ebenfalls per KI generiert oder per KI bearbeitet. Denn auch hier kann man bestehende Musik oder Hintergrundgeräusche (hier kommen Fragen des Urheberrechts auf) nutzen, sie bearbeiten oder zum Beispiel verlängern. Bereits veröffentlichte Videos von Meta zeigen zum Beispiel Naturszenen mit authentisch wirkenden, auf die Bewegungen der Tiere abgestimmten Sounds sowie passender Hintergrundmusik.
Öffentlicher Zugang von Movie Gen noch unklar
Ähnlich wie Sora, das nach seiner Ankündigung große Wellen schlug und bis heute nicht für normale User:innen zugänglich ist, wird die Veröffentlichung auch bei Metas Movie Gen noch eine ganze Weile dauern. Das erklärte auch Meta-Produktmanager Chris Cox auf Threads und begründete dies mit der aktuell noch sehr teuren und langwierigen Videogenerierung. Die Präsentation des aktuellen Standes dürfte also mehr ein Zeichen nach außen sein, dass das Unternehmen ebenfalls am Rennen der Video-KIs teilnimmt. Und sich außerdem Feedback zu den bisherigen Ergebnissen einholen möchte, auf die zuvor nur Entwickler:innen und Beta-Tester:innen Zugriff hatten. Wir sind gespannt, welche Video-KI die Nase vorn hat, wenn sowohl Sora als auch Movie Gen der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.
Bildquellen
- view-computer-monitor-display (2): Freepik
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