Meta startet „Threads“: Eine starke Konkurrenz für Twitter?


Quelle: Meta

Während Twitter mit Herausforderungen kämpft, launcht Social-Media-Gigant Meta eine neue App namens „Threads“. Die App, die als direkte Konkurrenz zu Twitter entwickelt wurde, hat bereits mit ihrem offiziellen Start eine potenzielle Nutzerbasis von über einer Milliarde Menschen.

Meta, der Mutterkonzern von Facebook, gewährte seinen Mitarbeitern bereits vor einem Monat einen ersten Einblick in die Pläne für die Einführung einer eigenen Twitter-ähnlichen App. Die App ist nun in App Stores in einigen Ländern sichtbar, steht aber noch nicht zum Download zur Verfügung.

Laut der App-Beschreibung ermöglicht „Threads“ es Communities, sich zu versammeln und alles zu diskutieren, „von den Themen, die Sie heute interessieren, bis hin zu den Trends von morgen“. Nutzer können Kreativen und Gleichgesinnten folgen, eine Fangemeinde aufbauen und „Ideen, Meinungen und Kreativität mit der Welt teilen“. Dieses Konzept erinnert stark an das, was Twitter seit seiner Gründung bietet.

Twitters Probleme ist eine Gelegenheit für Meta

Diese Entwicklung kommt zu einem günstigen Zeitpunkt für Meta, da Twitter in jüngster Zeit einige Schwierigkeiten hatte. Seit der Übernahme durch Elon Musk steht Twitter ständig in den Schlagzeilen. Aktuelle Beschwerden der Twitter-Nutzer betreffen unter anderem Probleme beim Aktualisieren der Startseite und Fehlermeldungen, dass sie das „Häufigkeitslimit erreicht“ haben.

Im Zuge dieser Herausforderungen hat Musk die Anzahl der abrufbaren Tweets pro Tag für verschiedene Nutzergruppen begrenzt. Diese Maßnahme wurde mit der Begründung eingeführt, ein „extremes Ausmaß an Daten-Scraping und Systemmanipulation“ zu bekämpfen. Daten-Scraping bezeichnet den automatisierten Download und das Speichern von Daten von Websites für spätere Verwendungen, beispielsweise zur Training von Künstlicher Intelligenz. Dieses Vorgehen ist zwar umstritten, wird jedoch seit Jahren branchenüblich praktiziert.

So sieht der Feed der neuen App Threads aus. Quelle: Meta

Niedrige Hürden für die Nutzung von „Threads“

Einer der größten Vorteile von „Threads“ im Vergleich zu anderen potenziellen Twitter-Konkurrenten wie Mastodon ist die direkte Anbindung an die Instagram-Plattform von Meta. Dies bedeutet, dass die Nutzer ihre Instagram-Konten verwenden können, um sich im neuen Netzwerk anzumelden und unter ihrem Instagram-Nutzernamen aufzutreten.

Dies bietet „Threads“ vom Start weg eine potenzielle Nutzerbasis von mehr als 1,2 Milliarden Menschen, die sich mit nur wenigen Klicks für das Threads-Netzwerk registrieren können. Darüber hinaus können Nutzer, sofern sie dem neuen Netzwerk beitreten, den gleichen Accounts folgen wie auf Instagram. Dies ermöglicht es neuen Nutzern, die gleichen Verbindungen wie auf Instagram zu nutzen und befreit sie von der ansonsten bei neuen sozialen Netzwerken unvermeidlichen Frage, wem sie folgen und mit wem sie sich vernetzen sollen.

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob „Threads“ in der Lage ist, die Erwartungen zu erfüllen und ob es eine ernsthafte Konkurrenz für Twitter darstellt. Mit der enormen Nutzerbasis von Instagram im Rücken und dem Versprechen, ein Raum für Kreativität und Diskussion zu sein, könnte „Threads“ einen bedeutenden Einfluss auf die Social-Media-Landschaft haben.

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