Interview: Das schlummernde Potential von Big Data


Big Data wird im Content Marketing noch deutlich stärker an Relevanz gewinnen. Daniel Fallmann von Mindbreeze beantwortet im Interview, wie Big Data in der Unternehmenskommunikation eingesetzt werden kann.

 

Warum wird Big Data aus Ihrer Sicht auch im Marketing und in der PR immer wichtiger?

Eine riesige Menge an Informationen werden in jedem Unternehmen, völlig branchenunabhängig, produziert und gespeichert. Es ist vor allem Anreiz, dieses „schlummernde“ Potential auszuschöpfen, um das eigene Unternehmens-Know-how perfekt einzusetzen. Die Verknüpfung und Auswertung von Daten im Marketing bietet in Sekundenschnelle einen gesammelten Überblick über die laufenden Projekte, Kampagnen, Budgets oder die Erfolge verschiedener Werbekanäle. Es können aber auch Trends oder Abweichungen rascher identifiziert werden. Es wird in allen Fachbereichen zunehmend wichtiger, alle relevanten Informationen zur richtigen Zeit zur Hand zu haben. Dadurch bekommt man zusätzlich zum eigenen Bauchgefühl auch noch die untermauernden Fakten.

Wie lassen sich Tools wie Mindbreeze für die Aufbereitung von Content nutzen?

Diese Produkte dienen ja im Grunde der Informationsbeschaffung, abhängig von der Fachabteilung oder der Position. Sie bieten dabei aber weit mehr als das klassische „Suchfeld-Trefferlisten“-Schema. Diese Produkte nutzen maschinelles Lernen sowie Ausprägungen künstlicher Intelligenz und generieren daraus einen umfassenden Informationsüberblick – eine 360-Grad-Sicht. Damit sind die Mitarbeiter in der Lage, verteilt gespeicherte Daten im richtigen Zusammenhang rasch zu finden und zu nutzen.

Eignet sich solche Tools für die interne Kommunikation? Könnte es Kommunikationsmittel wie die klassische Mitarbeiterzeitung ersetzen?

Ein Tools wie Mindbreeze unterstützt die Mitarbeiter bei der täglichen Arbeit, indem es wie ein Assistent rasch Informationen zu Verfügung stellt, die jetzt gerade benötigt werden, um beispielsweise dem Vorstand einen Statusbericht zu liefern. Das ist ein ganz anderer Ansatz als die klassische Mitarbeiterzeitung, die oft aufwendig produziert wird und in der Ereignisse mit vielen Hintergrunddetails aufbereitet werden. Denken Sie nur an den umfangreichen Nachbericht einer Jubiläumsfeier mit vielen Videos und Fotos.

Und wie kann ich als Anwender die generierten Daten für die externe Kommunikation nutzen?

Durch Big Data Analytics lernt das Unternehmen die Wünsche ihrer Kunden besser kennen, da Informationen analysiert und in Zusammenhang gebracht werden. Gibt es beispielsweise sehr viele Anfragen zum gleichen Thema beim Customer Service, so könnte dies der Einstiegspunkt für das Marketing sein, das Thema beispielsweise in einem Blogeintrag oder im Kunden-Newsletter ausführlich zu behandeln, oder möglichweise auch Whitepaper oder Cheat Sheets dazu anzubieten. Diese Informationen über Kunden, Produkte oder Aufträge eröffnen auch eine andere Sicht auf Unternehmensprozesse und zeigen Optimierungspotenzial auf oder unterstützen bei der Lösung von Problemen

Wie positionieren Sie sich gegenüber anderen Data Analytics-Lösungen am Markt?

Einige Anbieter bieten bereits Wissensmanagementlösungen auf Basis von künstlicher Intelligenz. Die meisten Lösungen am Markt sind sehr dienstleistungsintensiv in der Inbetriebnahme und Wartung. Mit unseren disruptiven Appliances gehen wir völlig andere Wege. Wir entwickeln nicht nur die Software inhouse, wir entwickeln auch maßgeschneiderte Hardware zusammen mit unseren Hardware-Partnern, damit wir ein echtes Standardprodukt ausliefern. Dadurch ist Mindbreeze InSpire sofort in jedem Unternehmen einsetzbar. Die Datenquellen werden mittels unserer Konnektoren an Mindbreeze angebunden. Danach beginnt Mindbreeze mit der Analyse der Daten und stellt die Zusammenhänge zwischen den Informationen her. Selbstverständlich sieht ein Anwender nur jene Informationen, für die er auch berechtigt ist.

Wie ist die Idee zu so einem Tool entstanden?

Schon als Kind war ich fasziniert von Science-Fiction, Robotern, künstlicher Intelligenz und vor allem davon, dass Computer Informationen und Zusammenhänge verstehen können. Diese Leidenschaft führte dann unmittelbar nach Abschluss meines Informatik Studiums dazu, dass ich Mindbreeze geründet habe. Es war mir schon damals klar, dass es zunehmend eine Herausforderung wird, die vielen Informationen zu finden und effizient für den Anwender zu verknüpfen – daher habe ich 2005 mit 23 Jahren Mindbreeze gegründet. Heute sind wir international tätig, vertreiben über ein Partnernetzwerk unsere Appliance in über 60 Ländern und zählen viele Großkonzerne zu unseren zufriedenen Kunden.

Wo sehen Sie Ihre Lösung in fünf Jahren?

Intelligente Datenaufbereitung und -analyse ist ja in den letzten Jahren zum echten Trend-Thema geworden. Die Techniken der künstlichen Intelligenz entwickeln sich rasant weiter, und wir sind international ganz vorne dabei. Wir haben viele Ideen dazu, wie effizientes Wissensmanagement in Unternehmen in Zukunft aussehen wird und arbeiten natürlich auch entsprechend daran – wir reden darüber aber immer erst, wenn die Umsetzung im Produkt verfügbar ist.

Und wo steht das Feld Data Analytics in fünf Jahren?

Die Chancen im Bereich Big Data Analytics werden weiterhin rasant wachsen – genauso wie es auch die Datenberge tun. Laut unabhängigen Analysten wie Gartner geht die Entwicklung in den nächsten Jahren in Richtung „AI Everyhere“, also „Virtual Assistents“, „IoT Platform“ oder „Enterprise Taxonomy and Ontology Management“.  Eine spannende Zeit, in der wir leben.

 

Daniel Fallmann ist Gründer und Geschäftsführer des Big Data- und KI-Spezialisten Mindbreeze

Quelle: Mindbreeze

Bildquellen

  • Daniel Fallmann_Gründer und Geschäftsführer der Mindbreeze GmbH: Mindbreeze
  • pexels-photo-373543: Pixabay / pexels
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