Im neuen Jahr plant Google die Abschaffung der Third-Party-Cookies. Bereits ab dem 4. Januar startet der Konzern mit den ersten 30 Millionen Nutzer:innen. Die Änderung soll User:innen mehr Datenschutz bieten – für Unternehmen bedeutet sie aber eine enorme Umstellung, auf die sie gut vorbereitet sein sollten. Wie genau die Umstellung der Google Cookies abläuft und wann sie endgültig abgeschlossen sein soll, erfährst Du hier.
First-Party-Cookies vs. Third-Party-Cookies
Cookies sind Daten, die auf den Computern oder Smartphones von Website-User:innen gespeichert werden und es Websites ermöglichen, die Nutzer:innen bei einem erneuten Besuch wiederzuerkennen. Sie werden vor allem im Online-Marketing genutzt und können dazu beitragen, das Userverhalten im Internet besser zu verstehen. First-Party-Cookies werden dabei von der Website selbst verwendet. Durch sie erhält deren Betreiber aussagekräftige Berichte über die Besucher:innen der Website. Verschiedene Cookies können dabei verschiedene Daten sammeln: Notwendige Cookies enthalten etwa Informationen zur Identifikation eines Warenkorbs, Performance Cookies messen Parameter wie die Ladezeiten oder das Verhalten der Website bei verschiedenen Browsern und Werbe-Cookies helfen dabei, User:innen entsprechend ihres Verhaltens Werbung anzuzeigen.
Werbung ist auch der Hintergrund hinter den Third-Party-Cookies. Diese werden von Werbetreibenden dazu genutzt, um über ihre Anzeigen auf anderen Seiten Informationen zu sammeln. Daten der User:innen dieser Seiten werden im Browser gespeichert. So können sie wiedererkannt werden, wenn sie erneute eine Website mit Werbung des gleichen Anbieters besuchen. Das ist vor allem im Bereich Retargeting wichtig.
Google Cookies für Drittanbieter schon bald passé
Google kündigte bereits 2020 an, die Third-Party-Cookies abschalten zu wollen. Das soll vor allem den Datenschutz verbessern und User:innen mehr Kontrolle über die eigenen Daten geben. Am 4. Januar 2024 ist es für die ersten 30 Millionen Google Chrome Nutzer:innen soweit und die Cookies werden bei ihnen abgeschaltet. Was viel klingt, macht aber tatsächlich nur einen Prozent der gesamten Google User:innen aus. Teil dieser Gruppe zu sein, ist also relativ unwahrscheinlich. Mit dem langsam Vorgehen möchte Google vermeiden, seine Werbekunden zu sehr zu verschrecken. In der zweiten Jahreshälfte sollen die Third-Party-Cookies dann aber Geschichte sein.
Unternehmen müssen Alternativen finden
Die Abschaltung der Third-Party-Cookies kommt nicht plötzlich – nicht nur bei Google. Etliche Browser blockieren sie bereits jetzt und viele Unternehmen bereiten sich deswegen schon auf die „Cookieless Future“ vor. Das zeigt auch unsere Umfrage zu kommenden Messe-Trends in den Bereichen Tech, Marketing und E-Commerce. Marketer müssen sich nun nach Alternativen umschauen und innovative Strategien entwickeln. Hier können First-Party-Cookies oder Zero-Party-Daten, bei denen Kund:innen aktiv Informationen (z.B. Präferenzen in Bezug auf Produkte oder Dienstleistungen) teilen, eine Lösung sein.
Auch die Privacy Sandbox kann in Zukunft für das Retargeting über Google Chrome bedeutsam werden. Dabei werden Nutzer:innen anonymisiert und dann in Gruppen zusammengefasst. Diese können dann wie bisher mit Werbung adressiert werden. Die Daten bleiben dabei wie die First-Party-Daten auch auf den Geräten der User:innen und werden nicht im Browser gespeichert.
Die Abschaffung der Third-Party-Cookies bei Google ist aber auch für Unternehmen nicht nur von Nachteil, sondern kann ebenso neue Chancen eröffnen. Sie können in der transparenten Kommunikation mit ihren Kund:innen und User:innen verdeutlichen, dass deren Daten bei ihnen respektiert und geschützt werden. Das baut Vertrauen und Loyalität auf.
Bildquellen
- Google Cookies lauren-edvalson-WiSizdeZHBI-unsplash: Foto von Lauren Edvalson auf Unsplash
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