Das Instagram-Experiment, Likes nicht mehr visibel zu kommunizieren, könnte sich jetzt auch den Mutterkonzern Facebook selbst ausweiten.
Facebook plant offenbar eine »Währungsreform«. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um die Kryptowährung Libra, sondern um das Social-Media-Statussymbol schlechthin: Die Anzahl der generierten Likes. Die Anzahl der »gefällt mir« unter Kommentaren, Videos oder Fotos suggeriert dem Content-Produzenten »Ruhm und Ehre«. Tatsächlich setzt die Funktion User zunehmend unter Druck, Inhalte möglichst medienwirksam zu teilen. Power-Poster stehen so im permanenten Wettbewerb mit anderen Nutzern.
Facebook erwägt jetzt aber in Zukunft den Like-Zähler im Newsfeed vor Dritten zu verbergen. Das Unternehmen will so die destruktive Hatz nach immer neuen und immer mehr Aufmerksamkeit entschärfen. Instagram testet dies bereits in sieben Ländern. Neben Kanada (das erste Land, in dem die Abschaffung der öffentlichen Likes getestet wurde) sind auch Irland, Italien, Japan, Brasilien, Australien und Neuseeland betroffen. Der Mutterkonzern bestätigte gegenüber TechCrunch nun das Experiment auch auf Facebook selbst ausweiten zu wollen. Zu sehen sind die Likes dann nur noch in den eigenen Beiträgen. Posts von Dritten bleiben dagegen im Verborgenen. Allerdings können wohl weiter fleißig Herzen etc. verteilt werden.
Wie es jetzt weitergeht, wann Likes wieder öffentlich sichtbar sein werden, wieso und weshalb und ob eine Testphase überhaupt in Deutschland geplant ist, steht derzeit noch in den Sternen.
Bildquellen
- facebook-1084449_1280: Image by Pete Linforth from Pixabay
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