Der deutsche E-Commerce ist in Bewegung. Bereits jeder Dritte Onlineshopper bestellt mehrmals pro Woche – Tendenz steigend.
Mehr Onlinebestellungen und ein gestiegenes Ordervolumen via Mobilgeräte haben den Bruttoumsatz im E-Commerce auf stolze 72,6 Milliarden anwachsen lassen. Das ist ein Plus von 11,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit wurden auch die kühnsten Prognosen übertroffen. Der Gesamtumsatz mit Waren und Dienstleistungen im interaktiven Handel, der neben Onlineverkäufen auch schriftliche sowie telefonische Bestellungen umfasst, kletterte sogar auf 94 Milliarden Euro. So das Ergebnis einer Verbraucherstudie des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel (bevh).
Jede Dritte Bestellung geht über Smart-Devices in Auftrag
Die Umfrage zeigt, dass mittlerweile eine von drei Bestellungen über Smartphones und Tablets in Auftrag gegeben werden. 2015 waren es nicht einmal 20 Prozent. Der Anstieg lässt sich damit erklären, dass Händler und Zusteller aus Kundensicht deutlich besser geworden sind. 94,5 Prozent der Befragten gaben an, dass sie mit ihren Online-Einkäufen sehr zufrieden oder mindestens zufrieden sind. »Deutschlands Onlinehandel ist auf der Überholspur. E-Commerce wird immer effizienter und die Händler sind für weiteres Wachstum gut gerüstet«, erklärt Gero Furchheim, Präsident des bevh und Sprecher des Vorstands der Cairo AG den neuen Spitzenwert. »Die Steigerung der Kundenzufriedenheit in einem erneuten Wachstumsjahr hat dies eindrucksvoll gezeigt.«
Multichannel das Maß der Dinge
Zum Wachstum leisten alle Versendertypen ihren Beitrag. Die Platzhirsche sind allerdings die Händler, die eine Multichannel-Strategie fahren. In Summe konnten sie 13 Prozent zulegen. Allerdings wuchsen die Onlineshops der stationären Händler mit 8,2 Prozent unter dem Marktniveau. Unternehmen, die den Onlinehandel mit Katalogangeboten verknüpften, legten um ganze 18,1 Prozent zu. Händler mit purer Online-DNS und Marktplätze steigerten ihre Umsätze um jeweils 10,7 beziehungsweise 10,8 Prozent. Die Umsatzverteilung selbst ähnelt dem Vorjahr: 47 Prozent der Umsätze entfallen auf Online-Marktplätze, 35 Prozent auf Multichannel-Händler und 15 Prozent auf Internet-Pure-Player.
Onlinehandel bei fast 100 Prozent
Im vierten Quartal 2019 setzte der allein der E-Commerce rund 22 Milliarden Euro um. Der gesamte Interaktive Handel erreichte konsolidiert mit 22,4 Milliarden Euro nur wenig mehr. Das bedeutet, dass der Onlinehandel erstmals fast 99 Prozent des Interaktiven Handels ausmacht. Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer des bevh sagt: »Das Rekordjahr 2019 hat gezeigt: Das digitale Geschäft ist der Motor des Handels und Plattformen werden mehr und mehr zum Betriebssystem der gesamten Wertschöpfungskette. Einzel- und Großhandel werden digital oder verschwunden sein.« Laut bevh ist die Fahnenstange damit jedoch noch nicht erreicht. Ausgehend von den guten Geschäftsergebnisse von 2019 erwartet der bevh für das laufende Jahr 2020 einen erneuten Zuwachs im E-Commerce.
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- blake-wisz-Xn5FbEM9564-unsplash: Photo by Blake Wisz on Unsplash
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