Die Zukunft der Kassensysteme am PoS – Teil I


Alte Registrierkasse als Widerspruch zur Zukunft der Kassensystem am PoS

Neue Technologien

Der E-Commerce steht für Innovation. So lautet die gängige Meinung. Der stationäre Handel hingegen gilt eher als oldschool. Der allgemeine Handelstrend aber geht in Richtung Multichannel. Eine aktuellen Studie des Handelsverbands des deutschen Einzelhandels zeigt, dass das Onlinewachstum der Händler mit stationärer Basis bei 12,8 Prozent liegt und somit erstmals über dem der Internet-Pure-Player. Die Verzahnung von Online- und stationärem Handel heißt also das Gebot der Stunde. Das zeigt sich auch beim Bezahlen. Laut der aktuellen ibi research-Studie Der Ratenkauf im deutschen Einzelhandel: Status quo und Ausblick aus Händlersicht ist für 67 Prozent der Händler die Multikanalfähigkeit eine wichtige Eigenschaft einer Ratenkauf-Lösung. Da wundert es nicht, dass auch der stationäre Handel Reformen vorantreibt. In unserer neuen Serie »Die Zukunft der Kassensysteme am PoS« stellen wir Ihnen innovative Ideen und Experten-Meinungen zum PoS vor. 

  • Cloud-basierte Kassensysteme

Cloud-basierte Kassensysteme erfreuen sich am PoS immer größerer Beliebtheit. Der Grund: Sie gelten als sicher, kosteneffizient und kundenfreundlich. Die Bezahlung erfolgt über mobile oder kabellose Geräte, was – je nach Organisation des Ladengeschäfts – zu beschleunigten Kaufabschlüssen bzw. dem Wegfall des klassischen Schlange Stehens führen kann. Außerdem haben Sie als Händler jederzeit unkompliziert Zugriff auf aktuelle Lagerbestände, Produktinfos und Co. und können Ihren Kundenservice dadurch nachhaltig verbessern – eine überaus smarte Weiterentwicklung herkömmlicher Kassensysteme. Der Schritt in die Cloud lohnt sich in finanzieller Hinsicht laut Experten insbesondere dann, wenn Upgrades oder Neuerungen des aktuellen Systems bevorstehen.

  • NFC (Near Field Communication)

Der Begriff Near Field Communication, kurz NFC oder zu Deutsch Nahfeldkommunikation, beschreibt das kontaktlose Bezahlen über Smartphones und Tablets, sowie Kartenzahlung. Basierend auf der RFID-Technologie werden dabei Daten in Sekundenschnelle drahtlos übertragen und der Bezahlprozess für Kunden dadurch verkürzt. Damit die Übertragung stattfinden kann, müssen sich die Geräte in einem geringen Abstand von nur wenigen Zentimetern befinden. Die Technologie gilt darum als besonders sicher. Die Übermittlung der Bankdetails findet bei mobilen Geräten häufig über Wallet-Lösungen wie beispielsweise PayPal statt. Beim Online-Shopping sind diese Lösungen bereits sehr beliebt, nun sollen sie vermehrt den Sprung an den PoS schaffen. Dazu muss nur die App des jeweiligen Dienstes geöffnet werden. Allerdings geht das kontaktlose Bezahlen nur bis zu einem Betrag von 25 Euro. Ist der Betrag höher, muss zur Legitimation immer noch eine PIN eingegeben werden.

  • Bluetooth

Die Bluetooth-Technologie ist nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken. Sie für Mobile Payment zu nutzen, scheint daher ein geradezu logischer Schritt. Die Bezahlung erfolgt bargeld- und kontaktlos über das Smartphone oder Tablet. Das ist nicht nur praktisch, sondern spart wertvolle Zeit an der Kasse und sorgt für mehr Kundenzufriedenheit. Dank BLE (Bluetooth Low Energy) ist die Technologie heute kein Akku-Fresser mehr und die Übertragung funktioniert über vergleichbar große Distanzen. Der Anbieter SumUp hat beispielsweise ein Bluetooth-basiertes System zur Kreditkartenzahlung über ein mobiles Terminal entwickelt, das Kosten reduzieren soll. Für Aufmerksamkeit sorgen aktuell auch die sogenannten Beacons-Sender, die die Position von Kunden im Ladengeschäft ermitteln und dann über eine App smarte Marketing-Botschaften, Rabattcodes oder Angebote direkt an ihn übertragen.

  • Instant Payment am PoS

Der Begriff Instant Payment steht für Überweisungen in Echtzeit, und zwar rund um die Uhr. Für Händler scheint diese Art der bargeldlosen Bezahlung insbesondere aufgrund des sofortigen Geldeingangs interessant. Um auch Kunden von dieser Payment-Methode zu überzeugen, muss ein schmales Zeitfenster eingehalten werden, da der Kunde sonst länger an der Kasse stehen würde als zuvor. Denkbar ist derzeit eine Bezahlung via App (mit QR-Code oder NFC), doch dafür müssen noch Standards zur Zusammenarbeit verschiedener Systeme (Interoperabilität) definiert werden, außerdem muss die (erfolgreiche) Übertragung nachvollziehbar werden.

  • Weitere Trends

Der Drang nach Innovationen scheint mit den genannten Trends längst nicht gestillt, es bleibt Bewegung im Markt. Beispiele hierfür sind P2P-Zahlungsoptionen (Person-to-Person Payment) wie beispielsweise Cringle oder das Bezahlen via Messenger, was unlängst von der Fluggesellschaft KLM und WhatsApp angeboten wurde.

Ladenbesitzer müssen sich für Trends öffnen

Die Vielzahl neuer Technologien zeigt deutlich, dass der Point of Sale viele Innovationen hervorbringt. Ladenbesitzer und solche, die es werden wollen, sollten sich mit den aktuellsten Trends des Payments auseinandersetzen und kritisch prüfen, welche der technologischen Neuerungen in Zukunft bei ihnen Anwendung finden könnten. Die Erfüllung von Kundenbedürfnissen sollte dabei an oberster Stelle stehen. Konkret bedeutet dies die Beschleunigung des Bezahlvorgangs, z. B. durch neue und smarte Terminals bzw. Kassensysteme. Außerdem sollten stationäre Händler die Auswahl ihrer Zahlungsarten überdenken. Hierbei lohnt sich ein Blick auf den E-Commerce, schließlich sind vielseitige Zahlungsoptionen hier längst eine geläufige Methode zur langfristigen Kundenbindung geworden.

Lesen Sie auch den zweiten und dritten Teil unserer Serie »Die Zukunft der Kassensysteme am PoS«.

Bildquellen

  • Die Zukunft der Kassensysteme am PoS – Teil I: ratenkauf by easyCredit
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