Nach der jüngsten Series C-Runde darf sich das Social Network IRL jetzt Unicorn schmipfen. Doch was verbirgt sich hinter dem aufstrebenden sozialen Netzwerk?
„IRL“ steht seit ewigen Internet-Zeiten für „In real life“, also „im echten Leben“. Früher bezeichnete man damit noch in Videospiel-Chats Dinge, die nicht in der virtuellen Welt passierten. Damit ist der Grundgedanke hinter dem Social Network IRL schon ganz gut beschrieben. Gelauncht wurde es vor gut zwei Jahren, um Menschen für gemeinsame Unternehmungen zusammenzubringen. Im Kern, und das gibt IRL CEO und Mitbegründer Abraham Shafi im Interview mit The Verge ganz offen zu, deckt es die selben Funktionen wie Facebook Gruppen ab. Dabei richtet sich IRL aber an die Generation, die Facebook kaum oder gar nicht benutzt. Gerade die Generation Y ist eigentlich nur noch auf anderen Netzwerken wie Instagram, TikTok oder Snapchat unterwegs. IRL bietet für diese Nutzergruppe also eine Möglichkeit, mit Gleichgesinnten zusammen zu kommen.
IRL: Von einer Event-Plattform zum Social Network
Dabei war die Welt, in der IRL gegründet wurde, noch eine andere. Denn eigentlich war die App auch dafür konzipiert, Konzerte, Parties und allerlei anderer Veranstaltungen zu entdecken. Die Corona-Pandemie und Social Distancing Maßnahmen machten den Machern natürlich einen Strich durch die Rechnung. Doch diese konnten sich schnell umstellen und einen geschickten Pivot vollziehen. Denn statt (ironischerweise) Events im echten Leben vorzustellen, konzentrierte man sich eben auf virtuelle. Also Live-Streams von Konzerten, Zoom Parties oder E-Sports Übertragungen. Die Nutzerschaft wuchs und das blieb auch Investoren nicht verborgen. Durch das Series-C Investment der SoftBank in Höhe von 170 Millionen US-Dollar schoss die Bewertung von IRL auf rund 1 Milliarde. Unicorn-Status: Erreicht.
Das Geld soll auch direkt investiert werden. So plant man etwa einen „Creator Fund“, mit den Influencer und Web-Persönlichkeiten Geld für lokale Events erhalten können. Ziel ist es laut Shafi, eine Art „WeChat des Westens“ zu werden. Also die Anlaufstelle, wenn es darum geht, Events mit Freunden zu planen. Aber darüber hinaus auch, Tickets für diese zu kaufen und weitere Funktionalitäten anzubieten. Hört sich also stark nach Plattform-Gedanken an. Seit Beginn diesen Jahres hat IRL schon eine ganze Reihe an Features eingebettet, die über das Entdecken von Events hinaus geht: Nutzerprofile, Gruppenchats, Gruppen-Events, personalisierte Empfehlungen und mehr. Gerade testet man unter anderem auch eine Funktion, mit der eine Gruppe hinter einer Bezahlschranke möglich wären, etwa für Instrumenten-Unterricht.
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