Content ist überall. Egal ob für die Social Media Kanäle, die eigene Website oder sogar im Metaverse – um ein Unternehmen zu vermarkten, braucht es Content. Doch wo beginnt man am besten? Denn einfach drauf los zu schreiben ist selten sinnvoll. Wir geben Dir 5 Tipps zur Contenterstellung, damit Du so effektiv und nachhaltig wie möglich mit Deinen Inhalten überzeugen kannst.
In Zeiten von ChatGPT und Google Gemini fragt man sich, ob es Tipps zur Contenterstellung überhaupt noch braucht. Mit wenigen Anweisungen produzieren die Chatbots Texte aller Art. Doch die Qualität variiert stark. Je nach Prompt, und teilweise auch nach Tagesform, erstellt die KI Ergebnisse, die mehr oder weniger den eigenen Vorstellungen entsprechen. Deswegen müssen Content-Creator (noch) nicht um ihre Daseinsberechtigung bangen. Abgesehen von diesen neuen Möglichkeiten und Herausforderungen ist die Contenterstellung selbst ebenfalls ein Unterfangen, das man mit der richtigen Planung und Struktur angehen sollte.
Unsere Tipps zur Contenterstellung
In den meisten Fällen gibt es Probleme mit der Planung oder dabei, die Themenkomplexe sinnvoll einzugrenzen. Deswegen sollte vor allem der konzeptionelle Teil der Contenterstellung gut durchdacht sein.
1. Keyword Research
Um den Traffic der Website zu steigern, ist eine vernünftige Keyword Recherche notwendig. Auf diese Weise können relevante Themengebiete noch detaillierter erörtert werden und somit auch unwichtige Bereiche ausgeschlossen werden. Denn Füller-Seiten, auf denen alles und nichts besprochen wird, haben es schwerer Traffic abzugreifen, als Seiten mit einem klaren Profil und Themenkomplex.
Der wichtigste Tipp: Nicht auf zu kurze Keywords optimieren. Das macht in den wenigsten Fällen Sinn, weil solche Suchen nicht zielgerichtet sind. Daher lieber längere Phrasen nehmen, damit die Seite qualifizierten Traffic bekommt.
Um eine Liste mit passenden Longtail Keywords aufzubauen, gibt es verschiedene Tools. Hier findest Du eine Auswahl an kostenlosen Optionen. Allerdings ist damit nur der erste Teil der Arbeit getan, denn nicht jedes Longtail Keyword kommt für Inhalte in Frage. Es kann zum Beispiel sein, dass das Suchvolumen zu gering ist. Und da das Ziel die Vergrößerung des Traffics ist, sollte das Suchvolumen natürlich nicht zu niedrig ausfallen oder gar überhaupt nicht messbar sein.
Aus diesem Grund muss nun der Schritt zu Google erfolgen und der Keyword Planer genutzt werden. Dort kann man die Keywords eingeben und sich das monatliche Suchvolumen anzeigen lassen. Dabei können auch andere Länder als Deutschland ausgewählt werden, wenn international agiert wird. Übrigens sollte man gerade zu Beginn am besten bei einem maximal vierstelligen Suchvolumen bleiben und da auch eher im unteren Bereich.
Zweite Kontrollrunde
Generell sollte man mit seinen ausgewählten Keywords auch unabhängig vom Suchvolumen einen Realitätscheck machen. Sind viele bekannte und große Seiten für dieses Keyword unter den Top 10, lohnt sich der Angriff hier meist erst, wenn die Seite auch ein bisschen Power aufgebaut hat. Selbst wenn das Suchvolumen eigentlich nicht so hoch ist.
Ein weiterer Vorteil des Keyword Planers liegt darin, dass bei der Eingabe eines Keywords verwandte Begriffe angezeigt werden. So finden sich Ideen für weitere Inhalte, die thematisch zur Seite passen. Auch mit der Google Suche kann man auf zusätzliche Ideen kommen. Dazu gibt man aus der Keyword Liste einfach Begriffe bei Google ein. Ganz unten auf der ersten Seite gibt es die verwandten Suchanfragen, die weitere Ideen liefern können. Und mittels dieser Suchanfragen lassen sich wieder neue verwandte Suchanfragen finden.
Nun liegt eine erste Liste mit passenden Keywords zum Thema vor sowie eine ungefähre Vorstellung, wie viele Nutzer:innen nach diesen Begriffen auch tatsächlich suchen. Verbindet man dies noch mit dem zweiten Check bei Google selbst, kann man schnell schlussfolgern, welche Themen zuerst angegangen werden.
2. Matrix für Artikelideen erstellen
Die Keyword Recherche ist abgeschlossen und eine Reihe passender Keywords gesammelt. Nun gilt es aus diesen Keywords Artikelideen zu erstellen. Wir empfehlen hier ein Brainstorming mit mehreren Personen, weil dadurch oft neue Zugänge zu einem Thema möglich sind. In diesem Schritt ist unbedingt auf häufige Anfängerfehler zu achten.
Es ist oft überraschend, wie viel sich aus einer Idee herausholen lässt. Eine einzelne Idee kann zu einer mehrwöchigen Artikelreihe führen, die auf alle Aspekte des Themas eingeht. Man muss immer auf die verschiedenen Blickwinkel achten, aus denen sich ein Thema beleuchten lässt. Vor allem der gegenteilige Ansatz wird oft nicht beachtet, weil man in seinem eigenen Bias steckt. Genau hier entstehen jedoch umfassende und informative Artikel. Um diese Blickwinkel schneller auszumachen und anschließend nutzen zu können, sollte eine Artikel-Matrix erstellt werden. In dieser werden mehrere Merkmale zusammengefasst. Dann kann man bei einer Idee überprüfen, unter welchen Gesichtspunkten sich das Thema behandeln ließe. Dabei können folgende Aspekte zum Tragen kommen:
- Art des Artikels (How-To, Top Liste, Kommentar…)
- Zielgruppe
- Format (Text, Bildergalerie, Video…)
Schon mit diesen drei Matrix Elementen kann aus einer Idee eine Vielzahl an Artikeln entstehen. Zusätzlich kann man noch schauen, was auf eine spezifische Branche bezogen weitere Blickwinkel sein können und diese der Matrix hinzufügen. Natürlich kann man auch einzelne Elemente der Matrix kombinieren und beispielsweise einen Einsteigerartikel mit Text und Video erstellen.
Auch ein allgemeiner gehaltener Artikel kann später zur Quelle weiterer Artikel werden, die auf einzelne Aspekte darin im Detail eingehen. Das eröffnet auch bessere Möglichkeiten zur internen Verlinkung und bewirkt außerdem, dass Leser:innen länger auf der Seite verweilen. Dadurch wiederum wird das Ranking verbessert und der Traffic erhöht – und das ist schließlich das Ziel der Content-Strategie.
Quelle: Pixabay
3. Redaktionsplan erstellen
Anhand der Keyword Recherche und der Ideen für Artikel kann man nun einen Redaktionsplan erstellen. Dieser ist wichtiger als viele zunächst denken. Am Anfang eines solchen Projekts hat jeder viele Ideen und sprüht nur so vor Elan, doch mit fortgeschrittener Zeit lassen beide Aspekte nach. Genau hier liegt aber das Problem. Nur wer konsistent Content erstellt und seine Kanäle pflegt, kann über einen längeren Zeitraum die gewünschten Ergebnisse erzielen. Es bringt wenig in den ersten Wochen viele Inhalte zu veröffentlichen und die Website anschließend einstauben zu lassen. Ein Redaktionsplan wirkt dem entgegen. Zum einen wird der Elan zu Beginn gebündelt, sodass nicht zu viel Content veröffentlicht wird. Zum anderen kann ein Rhythmus für die Veröffentlichung gefunden werden, denn Regelmäßigkeit wird von den meisten Algorithmen belohnt.
Wird WordPress als Plattform für die Website genutzt, lässt sich der Editorial Calendar installieren. Mit diesem erhält man eine Kalender Übersicht zu den geplanten Blogbeiträgen. Zudem lassen sich direkt im Kalender Artikel verschieben oder ihr Status bearbeiten. Es ist möglich Artikel schon als Entwürfe anzulegen und so die nächsten Wochen im Blick zu behalten. Kommt überraschend ein aktuelles Thema in die Planung rein, lässt sich einfach ein anderer Artikel verschieben.
Falls ein anderes Content Management Tool genutzt wird, finden sich dort meist auch Plugins oder man nutzt ganz klassisch einen normalen Kalender. Online Kalender wie Outlook, Google oder ähnliche lassen sich auf allen Geräten synchronisieren und können mit anderen geteilt werden.
Ein Allgemeinrezept für den Redaktionsplan gibt es nicht. Wenn Ideen für eine Artikelreihe vorliegen, können diese entweder am Stück ausgeführt oder auch immer mal wieder neben anderen Artikeln eingeflochten werden. Wenn man die Artikelideen auf den Redaktionsplan überträgt, ergeben sich oft von selbst Muster. Und der Plan ist auch nicht in Stein gemeißelt, man sollte sich nicht scheuen, ruhig etwas auszutauschen oder zu ergänzen, wenn ein bestimmtes Thema gerade aktuell ist.
4. Infografik erstellen
Infografiken werden von vielen schon wieder als tot angesehen. Was aber eher daran liegt, dass sich die meisten keine große Mühe machen, wenn es um ihre Erstellung geht. Da werden lieblos ein paar Fakten mit Icons versehen und auf die Welt losgelassen. Doch mit einer hochwertigen Infografik lässt sich der Traffic immer noch steigern.
Der Punkt, der einiges an Zeit verschlingt, ist die Recherche für die Infografik. Hier bieten sich das statistische Bundesamt, Statista, Pressemitteilungen oder Studien (auch eigene) als erste Quellen an. Dabei kann man entweder direkt dort stöbern und sich inspirieren lassen oder direkt mit einem Thema in die Suche starten. Bei den Quellen sollte man Folgendes besonders beachten:
Nach der Originalquelle suchen. Aussagen müssen nicht durch andere Artikel, die sich auf wieder andere Quellen beziehen, sondern nur durch das Original belegbar sein. Manche Branchen sind sehr kurzlebig. Wer Fakten aus 2018 in 2024 heran zieht, ist bei einigen Bereichen, wie beispielsweise im E-Commerce, nicht mehr auf dem aktuellen Stand und arbeitet mit veralteten Informationen. Wikipedia, gutefrage.net und andere Seiten mit User Generated Content sind keine vertrauenswürdigen Quellen. Sie können höchstens Startpunkt sein, um von dort aus die Primärquelle zu finden.
Die Umsetzung
Sind alle Quellen beisammen, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder sitzt die Designerin oder der Designer Inhouse oder man beauftragt eine:n Grafiker:in von außerhalb. Für beide braucht es ein dann im nächsten Schritt ein Briefing. Man hat oft selbst eine genaue Vorstellung der Grafik im Kopf, doch das Kommunizieren dieser Idee ist leichter gesagt als getan. Damit man auch mit der Infografik zufrieden ist, sollte alles genau abgeklärt sein. Bei externen Grafiker:innen muss außerdem festgelegt werden, wie viele Korrekturschleifen es geben darf, wenn Änderungswünsche bestehen.
Bei der Themenauswahl sollte bedacht werden, was die Nutzer:innen gerne lesen. Die Beispiele kommen zwar aus dem textlichen Content Bereich, gelten aber auch für Infografiken. Da wäre zum Beispiel:
- lehrreicher Content, ggf. mit einem Augenzwinkern versehen
- überraschender Content
- Content, der Geheimnisse verrät
- eine neue Perspektive auf Bekanntes
- Content, der uns auf eine Reise nimmt
Quelle: Pexels
5. Abwechslung macht den Unterschied
Schöne Infografiken sind natürlich ein Hingucker, doch ist es unwahrscheinlich, dass das eigene Unternehmen jede Woche eine neue Grafik veröffentlichen kann. Genauso geht es mit gut recherchierten, tiefgründigen Artikeln auf dem Unternehmensblog. Die Mischung macht den Unterschied. Die vorhandenen Inhalte können dank Content Seeding ihre Lebensdauer verlängern und auf mehreren Kanälen genutzt werden. Außerdem ist Evergreen Content eine gern genutzte und effektive Methode, um interessante Inhalte zu erstellen, die man zu jeder Zeit veröffentlichen kann. Diese können auch schon im Voraus vorbereitet werden. Man sollte außerdem immer ein Auge auf die aktuellen Trends haben. Hierbei hilft auch der Suchmaschinenriese Google und bietet jedes Jahr eine Übersicht der meistgesuchten Themen und Begriffe. Dieser Einblick hinter die Kulissen gibt Aufschlüsse dazu, was Menschen gerade im Moment interessiert. Daran kann sich das Unternehmen dann orientieren.
Fazit
Nur wer sich mittels zielgerichteter Recherche an die Contenterstellung wagt, wird eine Traffic Steigerung feststellen können. Unsere 5 Tipps sollen ein Anhaltspunkt sein, der den Start in dieses Terrain einfacher gestaltet. Wenn es um Content Marketing geht, muss man geduldig sein. Richtige Ergebnisse erzielt man erst durch Regelmäßigkeit, Konsistenz und Einfallsreichtum.
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