Push Notifications können für Marketing-Fachleute Fluch und Segen zugleich sein. Die Echtzeit-Alerts, die Unternehmen an Verbraucher schicken können, die die jeweiligen Apps heruntergeladen haben oder Apple Passbook verwenden, sind wie Textnachrichten sehr effektive Marketing-Kanäle.
Aber nur, wenn sie richtig genutzt werden. „Es ist wichtig zu verstehen, dass das Smartphone in der Tasche als sehr persönlicher Begleiter gesehen wird und gefühlt in die Privatsphäre eingreift“, sagt Tobias M. Zielke, Geschäftsführer von Responsys Deutschland.
Ein unglücklicher Kunde, der in der Regel auch über viele andere soziale Kanäle aktiv ist und seine Unzufriedenheit über diese auch teilt, ist das Letzte das Marketing-Verantwortliche erreichen möchten. Push Notifications geben Unternehmen also sofortigen, intimen Zugang zu ihren Kunden, die im Gegenzug allerdings auch erwarten, dass dieser Kommunikationskanal mit relevanten Nachrichten bespielt wird.
Responsys, Anbieter für Cloud-Marketing-Software und –Services, gibt Marketing-Experten fünf Tipps, um Push Notifications effizient zu nutzen – ohne den Empfänger zu verärgern.
1. Zeigen Sie Kunden transparent, wie Sie sich auf Wunsch abmelden können
Push Notifications sind ein wichtiger Kanal für den Kundendialog. Es gibt deshalb Marketing-Fachleute, die nur ungern aufzeigen, wie Verbraucher das Opt-In für diesen Kanal wieder entziehen können. Das ist allerdings ein ganz klarer Fehler. Verstecken Unternehmen die Möglichkeit für das Opt-Out kann schnell das Vertrauen und die Kundenbindung verloren gehen – im schlimmsten Fall machen Verbraucher ihrem Unmut darüber auch öffentlich Luft. Ein Preference Center kann Ihnen hier helfen – lassen Sie den Kunden selbst entscheiden, ob und welche Push-Notifications er bekommen möchte.
2. Geben Sie Kontrolle ab
Allerdings gibt es auch eine Menge Dinge, die Marketing-Abteilungen tun können, damit Verbraucher ihr Opt-In gar nicht zurücknehmen wollen – beispielsweise indem sie die Kunden selbst wählen lassen, welche Art der Informationen sie bekommen möchten. Bei Instagram können Nutzer etwa in den Einstellungen ihres App-Profils ganz genau angeben, worüber sie per Push Notification informiert werden.
3. Nutzen Sie vorhandene Kundendaten, um relevant zu sein
Klingt logisch? Sicherlich – dennoch gibt es immer noch viele Marketing-Abteilungen, die die vorhandenen Daten der mobilen Nutzer wie Standort, Alter und andere demografische Angaben nicht nutzen, obwohl sie dies theoretisch könnten. So werden Push Notifications oft zu ungünstigen Zeiten gesendet oder es gehen Informationen an Nutzersegmente, für die die Inhalte gar nicht relevant sind.
4. Bieten Sie einen Mehrwert
Gerade beim Thema Mobile Marketing ist die Personalisierung besonders wichtig, denn Verbraucher empfinden Mobile als äußerst sensiblen Kanal. Marketing-Fachleute sollten sich daher immer fragen, wie sie den Empfängern einen wirklichen Mehrwert liefern können, anstatt sie mit Werbung nahezu zu bombardieren. Letzteres stellt beispielsweise auch eine Missachtung der Regeln dar, die Apple für Push Notifications aufgestellt hat und in Punkt 5.6 besagen, dass Push-Nachrichten nicht für Werbung, Promotion oder Direktmarketing genutzt werden dürfen.
5. Hören Sie Ihren Kunden zu
Nehmen Sie es nicht einfach hin, wenn Nutzer bestimmte Typen von Push Notifications nicht mehr haben möchten. Überprüfen Sie vielmehr, welche Arten das sind und wie viele andere Nutzer den Empfang möglicherweise ebenfalls einschränken – und überdenken sie diese Inhalte entsprechend. Marketing-Fachleute sollten demnach immer analysieren, wie effektiv verschiedene Push Features sind, um das Push-Programm kontinuierlich zu optimieren.
”Push Notifications geben Unternehmen eine unvergleichliche Möglichkeit, einen sehr privaten Dialog mit ihren Kunden zu führen, der weit über traditionelles Mobile Marketing hinausgeht und zudem über einen hochsensiblen Kanal in Echtzeit stattfindet“ so Zielke zusammenfassend. “So groß die Chancen auch sind, die Push Notifications bieten – Unternehmen dürfen ihre Kunden auf keinen Fall verprellen. Und das nicht nur, damit sie sie nicht verlieren, sondern auch, damit sie ihre unangenehmen Erfahrungen nicht mit ihrem kompletten Netzwerk teilen.”
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