Factoring einfach erklärt: Wie Sie die Vorteile von Factoring für Ihren Shop nutzen


Der Begriff Factoring ist nicht nur im E-Commerce in aller Munde … doch was bedeutet er eigentlich genau? Worin liegen die konkreten Vorteile und gibt es auch Nachteile? Wir haben die wichtigsten Faktoren rund um das Thema Factoring für Sie zusammengetragen. Prüfen Sie innerhalb weniger Minuten, ob Factoring auch für Ihr Unternehmen eine Alternative zur bisherigen Zahlungsabwicklung ist.

Kurz und knapp: Das bedeutet Factoring

Beim Factoring werden offene Forderungen, zum Beispiel von Selbstständigen oder Unternehmen, an dritte Parteien abgegeben. Diese Parteien bezahlen den Leistungserbringer direkt und treiben anschließend das Geld als Debitoren vom Leistungsempfänger ein. Der Leistungserbringer zahlt eine Gebühr an das Factoring-Unternehmen, profitiert dafür aber von unmittelbarer Liquidität.

Ein Beispiel: Der Betreiber des Supershop 123 verkauft ein Produkt an Kunde A und tritt die Forderung an Factoring-Unternehmen $$$ ab. Factoring-Unternehmen $$$ bezahlt direkt Summe X an Supershop 123 und treibt anschließend den vollen Rechnungsbetrag von Kunde A ein.

Diese Vorteile hat Factoring für Onlineshops und Ladengeschäfte

Selbstständige erbringen Leistungen, bevor sie dafür bezahlt werden; Betreiber von Onlineshops verschicken Produkte, bevor die Zahlung eingeht; Ladengeschäfte übergeben ihre Ware, bevor alle Raten gezahlt wurden. Genau hier setzen Factoring-Unternehmen an und schaffen unmittelbar Liquidität. Sie bezahlen das Geld an den Leistungserbringer – beim sogenannten echten Factoring auch dann, wenn der Leistungsempfänger die Zahlung nicht tätigt. Unmittelbarkeit sowie Zahlungs- und Planungssicherheit sind damit wesentliche Vorteile von Factoring. Vorteile, die Sie direkt an Ihre Kunden weitergeben können, z. B. durch längere Zahlungsziele. Doch das ist nicht alles: Durch Factoring wird die Bilanzsumme gekürzt und die Eigenkapitalquote erhöht. Auf diese Weise verbessern Sie Ihre Ratingnote und Kreditwürdigkeit.

Die Kehrseite der Medaille: Diesen Nachteil hat Factoring

Die anfallenden Kosten sind wohl der größte Nachteil von Factoring. Schließlich bedeutet das, dass Händler nicht mehr den vollen Erlös ihrer Verkäufe erzielen, sondern direkt einen gewissen Anteil an den Debitor abtreten. Die Kosten sind unter anderem abhängig von der Umsatzgröße, der Debitoren-Anzahl, der Bonität des Unternehmens und der Factoring-Variante und liegen im Durchschnitt zwischen 0,6 und 3 Prozent. Händler müssen ihre individuelle Situation prüfen und für sich selbst entscheiden, ob die genannten Vorteile wie Planungssicherheit und die Unmittelbarkeit von Zahlungen diesen Nachteil aufwiegen.

Diese Arten von Factoring gibt es

Beim Factoring unterscheidet man zwischen dem echten und unechten Factoring. Echtes Factoring bedeutet, dass das Risiko eines Zahlungsausfalls in jedem Fall abgesichert ist. Beim unechten Factoring wird dieses Risiko vom Factoring-Unternehmen nicht übernommen. Wer also auf Nummer sicher gehen will, sollte sich für echtes Factoring entscheiden, um von der vollen Risikoübernahme zu profitieren. Und wer sich eine Übernahme der gesamten Debitorenbuchhaltung inklusive Mahnwesen und Inkasso wünscht, sollte sich für das Full-Service-Factoring (auch klassisches Factoring) entscheiden. Weiteres Unterscheidungskriterium beim Factoring ist die Informationsweitergabe über die Abtretung der Zahlungsforderung: Wird ein Kunde informiert, dass eine dritte Partei die Forderung übernimmt, spricht man vom offenen Factoring, sonst vom geschlossenen.

Für wen lohnt sich Factoring?

Factoring lohnt sich vor allem für die Unternehmen, die Probleme mit Zahlungsverzug von Kunden haben und auf unmittelbare Liquidität angewiesen sind, beispielsweise weil schnell in neue Produkte investiert werden muss. Außerdem lohnt sich Factoring, wenn Zahlungsausfälle zu befürchten sind und Sie sich nicht selbst um die lästigen Themen Mahnwesen und Inkasso kümmern wollen. Noch vor wenigen Jahren nutzten hauptsächlich größere Unternehmen Factoring, heute entdecken jedoch immer mehr KMUs und Selbstständige die Vorteile für sich.

 

Bildquellen

Previous Drei Fragen an Michael Atug zum Payment Day 2018
Next Content ROI: Warum Content-Marketing eine zukunftsweisende Investition ist

No Comment

Leave a reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

drei + sechs =