Alle Zeichen stehen derzeit auf Rezession und schwierige wirtschaftliche Zeiten. Digitale Resilienz und eine gezielte Beratung für ein effizientes Marketing helfen Unternehmen dabei, diese stürmischen Zeiten zu überstehen und vor allem gestärkt daraus hervorzugehen. Wie das funktioniert, zeigt Hartmut Deiwick von der Online Marketing Agenturgruppe Löwenstark in diesem Fachbeitrag.
Wirtschaftlicher Niedergang droht
Nicht nur der Krieg in der Ukraine belastet die Wirtschaft. Zwei Jahre Pandemie hinterlassen ihre Spuren. Das ifo-Institut prognostiziert eine Stagflation, also eine Kombination aus schwachem Wachstum und hoher Inflation. Das hat zur Folge, dass Unternehmen sich auf schwierige Zeiten einstellen und sich für die Zukunft fit machen müssen. Digitalagenturen haben hier eine Chance, wenn sie ihren Beratungsauftrag ernst nehmen. Es gilt die Unternehmen so zu beraten, dass sie digital resilienter werden. Wer bisher Performance-Marketing für seine Kunden betreibt weiß, dass Effizienz entscheidend ist. Das muss konsequent auf alle Unternehmensbereiche übertragen werden.
Digitale Resilienz: die wichtigsten Stellschrauben
Digitale Resilienz (Anpassungsfähigkeit) macht Unternehmen fit, sich auf Krisen einzustellen, sich anzupassen und dadurch die Auswirkungen zu vermeiden oder abzuschwächen. Digitale Resilienz stärkt die Handlungsfähigkeit in der Unternehmensführung. Die Resilienz bedeutet aber auch, digital souverän zu werden, um dadurch Innovationen zu ermöglichen und die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Digitale Resilienz beschreibt „ein die mit der Digitalisierung neu entstandenen Chancen ausnutzender Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien“ (Atteneder et al. 2017).
Wie wichtig digitale Resilienz ist, zeigen Studien wie der KfW Digitalisierungsbericht: Unternehmen bestanden die Corona-Pandemie besser, je digitaler sie unterwegs waren. Es taten sich jene sehr schwer, die keine Erfahrung damit hatten, Mitarbeitenden das Arbeiten im Home-Office oder von unterwegs zu ermöglichen. Es erstaunt nicht, dass der KfW-Bericht feststellt, dass etwa ein Drittel der kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) ihre Digitalisierungsaktivitäten in den Pandemie-Jahren ausgebaut haben. Zudem zeigt sich, dass der Digitalisierungsgrad mit der Innovationskraft zusammenhängt: Die Digitalisierung ist eine wichtige Quelle von Innovationen. Sie beeinflusst die Innovationsmaßnahmen der Unternehmen und treibt diese voran.
In der Krise neigen Unternehmen dazu, schnelle Maßnahmen zu ergreifen, um Kosten zu sparen oder Verluste auszugleichen. So haben stationäre Händler im Lockdown ihr Online-Geschäft ausgebaut oder hybride Formate wie Click & Collect eingeführt. Das ist taktisch klug, auch wenn es diese Technologien schon lange gibt und Unternehmen es versäumt haben, das frühzeitig einzuführen. Was wir beobachten: Unternehmen nehmen nun endlich diese überfälligen Digitalisierungshausaufgaben ernst und verstärken ihr Engagement.
Digitale Resilienz erfordert jedoch mehr: die langfristige Ausrichtung der gesamten Organisation mit einer Digitalstrategie. Denn nur so gelingt es Unternehmen, im Wettbewerb zu bestehen und für kommende Krisen gewappnet zu sein. Durch Corona haben digitale Vertriebs- und Kommunikationskanäle weltweit an Bedeutung gewonnen. Die digitale Resilienz wurde damit besser, aber um den Preis einer größeren Abhängigkeit global agierender Technologiekonzerne und Plattformen. Der Digitalgipfel der Bundesregierung betont die Relevanz der digitalen Resilienz im Zusammenspiel einer eigenständigen Infrastruktur (digitale Souveränität).
Die kommenden schwierigen Zeiten erfordern noch mehr Geschwindigkeit in der Digitalisierung der eigenen Geschäftsmodelle, ohne sich abhängig von Amazon und Co. zu machen. Ich empfehle daher individuelle Lösungen, die mit kurzfristigen Maßnahmen starten. Digitale Resilienz für KMU bedeutet, digitale Innovationen zu adaptieren und eigene zu entwickeln. Im Mittelpunkt stehen die Mitarbeitenden, die geschult und überzeugt werden müssen.
Alle Maßnahmen müssen sicherstellen, dass Prozesse effizient sind, so wie es das digitale Marketing im Idealfall ist. Um digital resilient zu werden, benötigen Unternehmen nach unserer Erfahrung folgende Eigenschaften:
- Datengetriebenes Mindset: Nur wer belastbare Daten sammelt, kann seinen Zustand messen und bewerten. So erhalten Unternehmen datenschutzkonform relevante Zahlen im Marketing, nach denen sie alle Maßnahmen ausrichten können. Dafür muss ein datengetriebenes Mindset geschaffen werden, das alle Unternehmensbereiche durchdringt – eine Strategie, die jedes Unternehmen für sich etablieren muss. Die Ansätze und Methoden im Performance Marketing bieten dafür eine gute Schule. Im Idealfall haben die Manager ein Dashboard mit allen wichtigen und aktuellen Kennzahlen, mit dem sie fundiert entscheiden können.
- Agil auf Veränderungen reagieren: Wer digital resilient ist, kann schnell auf Veränderungen reagieren. Das erfordert starke Teams, die eigenständig agieren und entscheiden können. Dank der datengetriebenen Arbeitsweise erhalten Teams frühzeitig Hinweise darauf, dass sie ihr Angebot ändern müssen, etwa in der Preisgestaltung. Teams agieren autonom und haben dadurch viel Verantwortung. Da ihre Entscheidungen auf Zahlen basieren, sind sie verständlicher und lassen sich so auch besser korrigieren. Agilität umfasst auch die Zusammenarbeit mit Dienstleistern. Hier ist es wichtig als Unternehmen darauf zu achten, dass die Dienstleister ähnlich denken und arbeiten.
- Kosten minimieren: Es bleibt nicht aus, zu sparen und seine Kosten im Blick zu haben. Digitale Resilienz erfordert eine finanzielle Stabilität und den optimalen Einsatz der verfügbaren Mittel. Hier kommt erfolgreiches Performance-Marketing ins Spiel: Das garantiert im Idealfall den bestmöglichen Einsatz der Marketingausgaben. Es lohnt in eine entsprechende Expertise zu investieren, um darüber mittelfristig Kosten zu sparen und unwirksame Ausgaben zu vermeiden. Gerade im Performance Marketing lernen Unternehmen zu erkennen, welche Maßnahmen wenig bringen. So lassen sich unrentable Aktivitäten identifizieren und einsparen.
- Neue Märkte finden: Agilität und Veränderungsbereitschaft zeigt sich auch darin, wie schnell es gelingen kann, neue Märkte und Marketingkanäle zu finden. Bestes Beispiel: Wegen der Sanktionen gegen Russland müssen viele Händler von heute auf morgen den russischen Markt abstoßen. Wem es gelingt, schnell neue Märkte in Ostasien zu erschließen, überlebt die Krise.
- Wettbewerbsfähig bleiben: Die wichtigste Eigenschaft resilienter Unternehmen ist eng verknüpft mit Agilität und Veränderungsbereitschaft: nämlich der Fähigkeit, wettbewerbsfähig zu bleiben. Dafür muss das Unternehmen fähige Mitarbeitende gewinnen und halten. Eine Unternehmenskultur, die hohe Leistungsbereitschaft und Kreativität belohnt, ist die beste Garantie für Wettbewerbsfähigkeit. Intensiver Wettbewerb auf überregionalen Märkten zwingt zur Digitalisierung. Das bedeutet konkret, seine Prozesse zu digitalisieren, Tools zu beschaffen oder eigene zu entwickeln, mit denen man seine Produkte und Dienstleistungen besser macht. Es gibt noch viel Nachholbedarf, nicht nur im Marketing. So nutzen immer noch viele Unternehmen keine CRM-Software.
- Konzentration und Fokus: Zur Effizienz gehört, dass sich Unternehmen auf Ihre zentralen Stärken fokussieren und ihren Mitarbeitenden den Freiraum geben, sich gleichfalls konzentriert und fokussiert den wichtigen Dingen zu widmen. Digital resiliente Unternehmen schaffen dafür eine Umgebung, die wenig ablenkt und dem eigenen Team den Rücken freihält.
- Sinnfindung: Purpose und Bedeutung der eigenen Arbeit ist eine wichtige Motivation, wenn nicht die wichtigste. Wenn die Mitarbeitende wissen, warum sie ihre Fähigkeiten einsetzen und sich mit dem Unternehmen und den Aufgaben voll identifizieren, leisten sie mehr. Das stärkt die Resilienz eines Unternehmens. Daher ist New Work kein Wohlfühlthema, sondern trägt nachweislich zum wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens bei.
Fazit: Beratung steht vor Technologie
Digitale Resilienz beginnt nicht mit Technologie, sondern mit Beratung. Eine Analyse des Unternehmens und seines Umfelds ist der Ausgangspunkt für ein konzeptionelles Vorgehen – das professionell geplant schnell Ergebnisse zeigt. Tools sind nur ein Bestandteil, wichtiger ist es, das Mindset der Menschen in den Unternehmen zu verändern und die Bereitschaft zum Wandel zu befördern. Als Performance Marketing Spezialisten kommen wir aus der Effizienzoptimierung und leben das Modell selbst. Daher liegt es nahe, unseren Kunden Tipps und Tools anzubieten, um digital resilient zu werden. Dann sind wir alle besser gerüstet, wenn der wirtschaftliche Sturm aufzieht.
Über den Autor
Quelle: Löwenstark Online-Marketing GmbH
Hartmut Deiwick ist seit Februar 2020 CEO der Löwenstark Digital Group. Zuvor hat er bereits im November 2018 die Position als CEO der Löwenstark Online-Marketing GmbH eingenommen. Die Full-Service-Agentur entwickelt und betreut Online Marketing Kampagnen in den Bereichen SEO-, SEA-, Marketplace Marketing, Affiliate-Marketing-, E-Mail-Marketing- und Social Media für Kunden aller Branchen. Zuvor war Deiwick Geschäftsführer sowie Sales and Marketing Director bei der PharmaHera Service GmbH, Apothekendienstleister von APONEO Deutsche Versand-Apotheke.
Quellen:
Atteneder, Helena/Peil, Corinna/Maier-Rabler, Ursula/Steinmaurer, Thomas (2017): Digitale Resilienz und soziale Verantwortung. Überlegungen zur Entwicklung eines Konzepts. In: MedienJournal 41.Jg., H.1, S. 48-55.
Bildquellen
- Hartmut Deiwick_Löwenstark Online-Marketing GmbH: Löwenstark Online-Marketing GmbH
- carlos-muza-hpjSkU2UYSU-unsplash: Unsplash/Carlos Muza
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