Wieviel BlaBla steckt in Ihrem Text?


Es ist nicht immer leicht, die richtigen Worte zu finden und diese in einen schlüssigen Text zu packen. Noch dazu, wenn Redakteure oder Blogger, zugunsten aktueller Inhalte, unter Zeitdruck arbeiten müssen. Beim eigenen Text herrscht leider oft Betriebsblindheit. Rechtschreibfehler oder unnötige Füllworte schleichen sich unbemerkt ein und mindern Qualität und Verständlichkeit des Textes.

Abhilfe schaffen Textoptimierungs-Tools. Redakteure können mit ihnen Texte auf Orthografie und Werthaltigkeit prüfen und optimieren. Dazu gehören u.a. die Textkorrektur von Duden.de, eine intelligente Rechtschreib- und Grammatikprüfung oder das zum Schmunzeln anregende BlaBlaMeter, es analysiert, wie viel „Bullshit“ in einem Text steckt. Die besten Tools zur Textoptimierung werden im Folgenden von Dr. Markus Nickl, Geschäftsführer der doctima GmbH, kurz vorgestellt.

Fehler korrigieren

Groß oder klein, zusammen oder getrennt? Nicht jede orthografische Frage lässt sich mit der Rechtschreibkorrektur von Microsoft Word lösen. Zusätzliche und kostenlose Unterstützung bietet die Rechtschreib- und Grammatikprüfung der Duden Redaktion für Texte bis zu 1.600 Zeichen. Zu finden ist sie auf www.duden.de unter dem Reiter „Text überprüfen“. Für einige andere Sprachen, darunter Englisch, Russisch und Spanisch, bietet www.wbuch.de eine kostenlose Rechtschreibprüfung.

Verständlicher schreiben

Ihr Text kann noch so fehlerfrei sein – wenn er schwer zu verstehen ist, kommt die Botschaft beim Leser nicht an. Klobige Wortungetüme, viele Fremdwörter, lange und verschachtelte Sätze können einen Text unlesbar machen. Wenn Sie wissen möchten, ob Ihr Beitrag gut lesbar ist, hilft der Flesch-Index. Dafür wird die Lesbarkeit eines Textes mit einer mathematischen Formel berechnet. Je höher der errechnete Wert, umso verständlicher der Text. Ihren Flesch-Wert können Sie kostenlos unter www.leichtlesbar.de testen. Für englische Texte gibt es das kostenlose Tool „Flesh“, das unter flesh.sourceforge.net heruntergeladen werden kann.

Füllwörter vermeiden

Viele Menschen blähen Texte unnötig durch Füllwörter wie „eigentlich“, „irgendwie“ oder „überhaupt“ auf. Darunter leidet die Lesbarkeit deutlich. Dabei geht meist nichts verloren, wenn solche Wörter weggelassen werden. Abhilfe schafft das „e-Lektorat“ auf www.letter-factory.com . Es sucht die Füllwörter im Text heraus und entfernt sie oder ersetzt sie durch farbige Markierungen. Unter lemontree.org finden Sie einen Füllwort Terminator. Das Verschlanken von Texten ist keine neue Idee: Schon Goethe hat 1817 eine schwarze Liste von Füllwörtern zusammengetragen und Schriftstellern nahegelegt, diese Wörter zu vermeiden.

Die richtigen Worte wählen

Ein Text muss in erster Linie so geschrieben sein, dass ihn die Zielgruppe versteht. Aber er sollte auch nicht langweilen. Das passiert schnell, wenn immer wieder dieselben Wörter verwendet werden. Auf www.lemontree.de/… finden Sie einen „Wortwiederholungsanzeiger“, der Texte auf wiederkehrende Wörter hin untersucht. Unter www.openthesaurus.de finden Sie dann kostenlos unverbrauchte Synonyme. Wer in puncto Wortherkunft und Wortbedeutung ganz sicher gehen will, kann unter www.wortschatz.uni-leipzig.de eine Fülle von Informationen zu deutschen Wörtern und Begriffen abrufen.

Den passenden Stil finden

In Stilfragen hilft die Seite www.blablameter.de weiter. Sie prüft Ihren Text auf seinen „Bullshit-Gehalt“, hohle Phrasen etwa oder einen übermäßigen Nominalstil. Das Ergebnis ist ein Wert, an dem Sie ablesen können, ob Sie überwiegend heiße Luft produziert haben. Ein guter journalistischer Text hat einen Wert zwischen 0,1 und 0,3. Und dann gibt es da noch die Stilanalyse der FAZ: Sie vergleicht Ihren Schreibstil mit dem bedeutender Autoren. Wenn Sie beim Schreiben frustriert sind, probieren Sie den Test unter www.faz.net/ichschreibewie ruhig aus. Vielleicht können Sie sich damit trösten, dass Sie schreiben wie Sigmund Freud.

Übrigens: Dieser Text hat einen Flesch-Wert von 48 und einen Blabla-Gehalt von 0,26. Damit liegt er bei der Verständlichkeit auf Tageszeitungs-Niveau – und der Anteil hohler Phrasen ist in einem gut vertretbaren Bereich.

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