Informationsarchitektur: Solides Fundament für die Webseite


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Informationsarchitektur: Ein solides Fundament brauchen Websites genauso wie Häuser. Fehlt es, kann das Gebilde bei kleinen Erschütterungen in sich zusammen stürzen.

Bei sehr vielen Websites wird die Informationsarchitektur nicht geplant. Die vorhandenen Informationen werden einfach in Gruppen eingeteilt. Diese Gruppen bilden dann die Beschriftungen für die Buttons auf der Homepage – fertig. Das führt zu einem wackeligen Fundament.

Sie können sich genauso in einer fremden Stadt ins Auto setzen und einfach los fahren, wenn Sie zum Bahnhof wollen. Irgendwann werden Sie schon auf einen Wegweiser stoßen und zum Ziel kommen. Schneller wäre es allerdings gegangen, wenn Sie sich vorher Orientierung verschafft hätten.

Geben Sie Ihren Benutzern von Anfang an die bestmögliche Orientierung und überlassen Sie sie nicht dem Zufall. Sie können alles so anlegen, dass sich die Benutzer sofort zurechtfinden, dass sie sozusagen gleich „losfahren“ können. Das sollte immer Ihr erstes Ziel sein. Denn wenn sich die Besucher nicht auf Ihrer Site zurechtfinden, geben sie frustriert auf und werden die Site wahrscheinlich nie wieder besuchen.

Grobzuordnung der Inhalte

Verschaffen Sie sich bei der Planung der Site erst einmal einen Überblick. Versuchen Sie, die vorhandenen und die gewünschten Informationen in eine Struktur zu bringen. Das können Sie alleine tun oder mit Hilfe von Vertretern Ihrer Zielgruppe.

Laden Sie für letzteres immer nur eine Person auf einmal ein und lassen Sie sie Ordnung in die Themenvielfalt bringen. Ordnung ist immer subjektiv, und Diskussionen darüber, wo etwas „hingehört“ sind fruchtlos. Für Sie ist entscheidend, wie Ihre Testpersonen die Dinge sortieren.

Kommen sehr unterschiedliche Zuordnungen zustande, ist das eine wichtige Information für Sie. Sie müssen dafür sorgen, dass sich möglichst alle Benutzer auf der Site zurechtfinden. Bieten Sie beispielsweise verschiedene Zugangsmöglichkeiten an.

Listen als helfer der Informationsarchitektur

Wie Sie selbst beim Ordnen der Informationen vorgehen, hängt von Ihrer persönlichen Arbeitsweise ab.

Bewährt haben sich dafür Stift und Papier. Schreiben Sie einfach Listen mit den jeweils zusammengehörigen Themen. Allerdings rate ich davon ab, gleich eine Sitemap zu zeichnen. Damit legen Sie sich zu früh fest.

Mindmaps

Manche Konzepter arbeiten auch mit Mindmaps um Ordnung in die Themenbereiche zu bringen. Listen wie Mindmaps können Sie zwar schon direkt am Computer anfertigen, allerdings fließen die Gedanken meist freier, wenn mit Stift und Papier gearbeitet wird.

Kartenlegen

Meine bevorzugte Technik bei größeren Sites. Schreiben Sie alle Themenbereiche auf einzelne Karten. Sortieren Sie diese so, dass alle zusammengehörigen Bereiche auf einem Stapel liegen. Damit haben Sie schon eine erste Idee, wie die Struktur der Site aussehen könnte. Nun finden Sie für jeden der Stapel einen Überbegriff. Damit haben Sie die vielen Informationen für Ihre Site schon ganz gut geordnet.

Diese Technik (auch „Card Sorting“ genannt) lässt sich sehr gut auch mit Vertretern der Zielgruppe durchführen. Lassen Sie fünf bis zehn Personen das tun, und Sie bekommen ein gutes Gefühl für die Ordnungsvorstellungen der zukünftigen Benutzer.

Feingliederung

Für die Verfeinerung der Gliederung nehmen Sie die Ergebnisse Ihrer ersten groben und intuitiven Ordnung als Grundlage. Versuchen Sie, ein logisches System in die Ordnung zu bringen. Das größte Problem dabei ist, dass fast jede Sortierung subjektiv ist. Selbst wissenschaftliche Systematiken unterliegen immer wieder Änderungen, da neue Erkenntnisse zur Neueinordnung von manchen Elementen führen.

Es geht nicht darum, die perfekte Systematik zu finden, sondern darum, den Benutzern der Site so schnell wie möglich klar zu machen, was sie wo finden. Es bringt nichts, ein in sich völlig logisches System zu schaffen, das der Benutzer nicht versteht.

Bauen Sie zum Beispiel einen Obsthandel im Internet auf, werden Sie kaum ein botanisches System zum Gliedern der Informationen verwenden. Sie können nicht davon ausgehen, dass der Benutzer unter dem Begriff „Sammelfrüchte“ Äpfel sucht oder dass er weiß, dass Tomaten unter „Beeren“ zu finden sind. Stattdessen werden Sie eher die übliche Einteilung nach „Obst“ und „Gemüse“ wählen. Die Feingleiderung kann auch in einer Sitemap münden.

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