Professionelle Community Software „for free“?!


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Ähnlich wie bei Content Management Systemen (z.B. Typo3 oder OpenCMS) gibt es auch Community-Software-Lösungen zum Nullkosten-Tarif. Zwischen Freeware und Lizenz-Modell gibt es aber noch eine dritte Variante – Lizenzen abhängig vom Traffic der Website.

Community-Frameworks gibt es wie Sand am Meer: Auf Basis von PHP ebenso wie im Highend-Bereich z.B. auf Basis von Java. Hinzu kommt ein fast undurchschaubarer Tarifdschungel, der von der Freeware bis hin zu recht teuren Enterprise-Lösungen mit hohen Lizenzen reicht.

Als wäre das nicht genug gibt es gerade bei Communities noch eine viel elementarere Problematik: Die Community muss überhaupt erst mal richtig in Schwung kommen. Wirklich gute Communities starten jedoch häufig als „grass root“ Angebot. Sie entwickeln sich daher natürlich, authentisch und spontan – und damit zumindest am Anfang auch durchaus langsam: Gras wächst eben nicht schneller, wenn man daran zieht! Das wiederum bedeutet: Man sollte bei jeder Community eine (mitunter wochen- oder gar monatelange) Durchhalte-Phase einplanen, bevor sie so richtig in Schwung kommt. Falls man Pech hat, stellt man danach aber auch bloß ernüchtert fest, dass sich ein weiteres Betreiben nicht lohnt.

Warum sollte man vor diesem Hintergrund überhaupt eine lizenzpflichtige Community-Software verwenden, wenn nicht einmal klar ist, ob die Rakete am Ende überhaupt abhebt? Warum also nicht gleich auf Freeware setzen, Kosten sparen und Risiken minimieren?

Der Grund ist einfach: Wehe, wehe, wenn die Community tatsächlich erfolgreich ist … Dann kann sie backendseitig schnell in die Knie gehen, gerade weil sie so erfolgreich ist. Nicht nur wegen dem Traffic, sondern auch aufgrund der Notwendigkeit immer neuer Features, die nach dem Erfolg plötzlich sinnvoll und notwendig erscheinen, obwohl sie zuvor zu Recht als hohes Wagnis eingestuft und daher nicht realisiert wurden.

Folglich stehen nicht nur Startup-Unternehmen mit innovativen Ideen aufgrund der Nichtlinearität von Communities von Beginn an vor dem Problem, ob sie ihrem eigenen Wagemut nun wirklich trauen sollen oder nicht. Es geht im Kern um die Frage, ob man tatsächlich einmal hunderttausende oder gar Millionen User auf seiner Community-Site haben wird oder doch nur 200 temporäre, wenig engagierte Gäste. Dieser Konflikt besteht bei kommerziellen Community-Angeboten von Verlagen, Verbänden oder Automobilherstellern genauso wie bei der Garagen-Community von nebenan.

Der gleiche Konflikt besteht aber auch bei nicht kommerziellen Communities, die sich z.B. rund um Hobbies aller Art drehen können. In diesen Fällen steht zur Freude der User fast immer die Idee selbst im Vordergrund – das wiederum erhöht automatisch das kurz- und langfristige Potenzial der Community. Allerdings ist hier das Geld nicht bloß am Anfang recht knapp, da es in der Regel an Investoren fehlt.

In all diesen Fällen geht es im Hinblick auf die Anfangsaufwände um die Frage „Wie hoch soll man pokern?“ Umgekehrt formuliert: Wo soll man sparen, um mögliche Verlustrisiken gering zu halten? Die Antwort war in der Vergangenheit häufig berechenbar: „Wir sparen bei Software-Lizenzen!“ Doch gerade das ist ebenfalls gepokert! Professionelle Systeme kosten nicht ohne Grund Geld: Sie werden weiter entwickelt, bieten Support und damit Zukunftssicherheit. Zudem sind sie praxisbewährt und regelmäßig extrem skalierungsfähig. In vielen Fällen erfordern sie nur geringe Anpassung und bieten enormes Skalierungspotenzial.

Um diesen Knoten aufzulösen hat eines der weltweit besten Community-Systeme eine interessante Zwischenlösung gefunden: Das schwedische High-End-Produkt XCAP gibt es seit kurzem als Freeware – vorausgesetzt, dass man nicht mehr als 25.000 Unique Visitors pro Monat hat und dass die Community nicht kommerziell ist. Dafür bekommt man „out-of-the-box“ ein hoch-skalierbares System mit allen erdenklichen Features, das gerade für die nicht kommerziellen Communities eines interessante Langfrist-Option öffnet: Wer nämlich tatsächlich mehr als die 25.000 User besitzt, derjenige könnte feststellen, dass damit eine Schwelle überschritten wird, die eine Nischen-Kommerzialisierung tatsächlich ermöglichen kann. Und: Spätestens jetzt darf und sollte ein Community-System auf genau diese Herausforderung ausgerichtet sein: Kostendeckung und Geld verdienen!

Fazit: Eine erfolgversprechende Community sollte sich in erster Linie auf die inhaltliche Idee konzentrieren. Sie darf und sollte daher gerade am Anfang nicht zu sehr auf die Kommerzialisierung blicken. Daher sollte man mit Investitionen zurückhaltend sein. Umgekehrt sollte jede Community aber auch in der Lage sein, rasch steigende Mitgliederzahlen zu verkraften, zudem sollte es die Kommerzialisierung unterstützen, sobald sich die inhaltliche Idee tatsächlich als gut erweist.

Sicherlich gibt es nicht nur eine Software-Lösung, die diesen Spagat mit einem trafficabhängigen Lizenzmodell unterstützt – aber sicher ist: Es gibt eine!

Bildquellen

  • office-business-meeting-5472251_1920: Pixabay
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