Das PDF-Format hat sich in den letzten Jahren als absoluter Standard etabliert, wenn es um den Austausch von formatierten Text-Dateien geht. Auch Suchmaschinen wie Google können mittlerweile sehr gut mit PDF-Dateien umgehen und zeigen derartige Dateien gerne in den Suchergebnissen an.
Über den Suchoperator „filetype:pdf“ kann man bei Google gezielt nach PDF-Dateien suchen. Man stellt dann schnell fest, dass es sehr viele indexierte PDF-Dateien gibt, bei denen aber oftmals nicht an Suchmaschinenoptimierung gedacht wurde. Wie in der oberen Abbildung zu sehen, gibt es oft suboptimale Listings, die nicht attraktiv aussehen: Die Überschrift „SEM-Kampagnen optimieren:“ wirkt unvollständig.
Da viele Unternehmen PDF-Dateien ins Netz stellen, stellt sich natürlich die Frage, wie man PDF-Dateien besser auf Suchmaschinen ausrichten kann, damit diese in den Suchergebnissen besser aussehen – und natürlich auch bessere Rankings erzielen.
Optimierung der „Meta-Tags“
Ein PDF-Dokument hat – ähnlich wie eine HTML-Seite – ebenfalls Meta-Angaben wie Titel oder Autor. Meistens erlaubt es die Applikation, mit der man das PDF erzeugt, diese Attribute zu setzen. Falls das nicht möglich ist, kann man das aber auch noch nachträglich ändern, z.B. über ein kostenloses Programm wie PDF Info .
Gesetzt werden können so die folgenden Attribute:
- Title: Der Titel der PDF-Datei, der sinnvoll gefüllt werden sollte. Da dieser von Google als verlinkter Titel im Suchergebnis ausgegeben wird, sollte man sich hier auf 70 Zeichen beschränken, da Google beim Anzeigen den Titel sonst abschneidet. Auch sollte natürlich darauf geachtet werden, dass der Title die wichtigen Suchbegriffe beinhaltet.
- Subject: Das Subject kann entweder identisch zum Title gesetzt werden oder sollte eine Variation darstellen.
- Author: Der Autor kann und sollte gesetzt werden. Es macht wenig Sinn, hier noch darauf zu achten, dass auch in diesem Feld Suchbegriffe erscheinen.
Wenn man z.B. das Title-Attribut nicht setzt, fehlt Suchmaschinen wie Google prinzipiell ein aussagekräftiger Titel, der als erste Zeile des Suchergebnisses ausgegeben wird. Google versucht das in diesen Fällen dadurch auszugleichen, dass man einen guten Titel rät.
Im Beispiel sieht man, dass der geratene Titel („SEM-Kampagnen optimieren:“) der größten Überschrift auf der ersten Seite entspricht. Wie Google ein PDF sieht, kann man übrigens über den Link „HTML-Version“, der im Suchergebnis eingeblendet wird, erfahren. Man sieht dann den Versuch Googles, das PDF in HTML bzw. strukturierten Text zu überführen. Beim suchradar-PDF hat das sehr gut funktioniert, aber bei grafisch sehr aufwändigen PDFs gelingt das naturgemäß oftmals nicht optimal.
Das Beispiel zeigt, dass der von Google geratene Titel nicht immer ideal ist. Besser wäre es hier gewesen, auch noch die Unterüberschrift zu übernehmen, aber bei algorithmischen Methoden kommt es eben oft zu derartigen Problemen. Daher sollte man auf jeden Fall die Meta-Angaben vollständig setzen, um derartigen Fehlern vorzubeugen.
Eine Meta-Description, wie es sie bei HTML-Seiten gibt, sucht man bei PDFs leider vergebens. Man hat also prinzipiell keinen Einfluss auf das dargestellte Text-Snippet. Die einzige Möglichkeit, hier einen gewissen Einfluss zu nehmen, besteht in der Strategie, die erste PDF-Seite textreich und auf Suchbegriffe abgestimmt zu gestalten, sodass das Text-Snippet mit großer Wahrscheinlichkeit aus diesem Text erstellt wird.
Weitere Möglichkeiten
Darüber hinaus hat man natürlich noch weitere Möglichkeiten der Optimierung:
- Überschriften: Das PDF sollte über sinnvolle Überschriften (Hauptüberschrift, Zwischenüberschriften) verfügen, die jeweils auf Suchbegriffe abgestimmt sind.
- Text: Natürlich ist es auch bei PDF-Dateien wichtig, dass die Zielsuchbegriffe im Text vorkommen. Analog zu HTML-Dateien macht es allerdings wenig Sinn, hier eine bestimmte Keyword-Dichte vorzugeben. Der Text sollte vielmehr gut geschrieben sein und die Suchbegriffe im Kontext sinnvoll und maßvoll oft aufgreifen.
- Links aktivieren: Auch Links in PDF-Dateien werden von Suchmaschinen wie Google gewertet. Links in PDF-Dateien sollten daher auf jeden Fall aktiviert werden. Wer es dann noch schafft, eine selbst erstellte und auf die eigene Website verlinkende PDF-Datei auf anderen Domains unterzubringen, kann so seine externe Verlinkung verbessern.
- Dateiname: Der Dateiname sollte ebenfalls auf Suchbegriffe (getrennt durch Bindestriche) abgestimmt werden. Das empfiehlt sich nicht nur aus Gründen der Suchmaschinen-Optimierung: Wer eine Datei lokal abspeichert, freut sich natürlich auch, wenn er nicht eine Datei namens „doc1387- v2.pdf“ auf seiner Festplatte findet, sondern mit einem aussagekräftigen Namen wie „Messebau-Kalkulation-einfach-gemacht.pdf“ direkt versteht, worum es sich dabei handelt.
- Dateigröße: Kleine PDF-Dateien erfahren wohl kaum einen Ranking-Vorteil, aber die Chancen, dass jemand die Datei auch vollständig herunterlädt, sinken natürlich, wenn die Datei mehrere Megabyte groß ist.
- Interne Verlinkung: Auch innerhalb der Website sollte die PDF-Datei prominent und mit Keywords angelinkt werden, z.B. direkt von der Startseite aus.
Ein prinzipielles Problem von PDF-Dateien soll natürlich nicht verschwiegen werden: das Tracking. Während man mit einem Pixel-basierten Webtracking-Tool den Download innerhalb der Website mit einigem Aufwand noch tracken kann, wird es schwierig, wenn der Besucher direkt von der Suchmaschine auf das PDF geleitet wird. In diesem Fall helfen nur noch Tracking-Systeme, die auf die Log-Dateien zurückgreifen können.
Fazit
PDF-Dateien, die in Google-Ergebnissen erscheinen, sind oftmals nicht auf Suchmaschinen abgestimmt. Prinzipiell sollten Website-Betreiber auf jeden Fall die Meta-Angaben setzen, um zumindest auf die Darstellung des Suchergebnisses Einfluss zu nehmen. Um die Suchmaschinen-Rankings einer PDF-Datei zu optimieren, sind zudem verschiedene Maßnahmen nötig, die der Optimierung einer HTML-Datei ähneln.
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