Warum ich mir ein neues CMS wünsche


neues CMS

Ich bin der CEO einer großen Modefirma – meinen Namen nenne ich lieber nicht, sonst gibt es Ärger mit dem Vorstand. Aber soviel verrate ich: unsere Modemarke ist bei einigen der Top Models sehr beliebt.

Mein Problem ist folgendes: meine Mitarbeiter beschweren sich bei mir über unser aktuelles CMS. Die Marketingabteilung meint, es ist nicht ‘agil’ genug, der Vertrieb sagt, er bekommt nicht genügend Anfragen und die IT muss ständig Webseitenfehler beheben. Schließlich beschwert sich auch noch die Buchhaltung, weil wir wegen des veralteten CMS so hohe Kosten haben.

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Ich wünsche mir wirklich ein neues CMS, und zwar aus guten Gründen!

  1. Ich möchte schnell auf Trends reagieren können

Überall lese und höre ich von digitaler Transformation, User Experience und agilem Marketing. Angeblich kann unser Unternehmen da nicht mithalten, da unser CMS nicht mit Drittsystemen integriert werden kann. Und ich würde gerne Responsive Design einführen, so dass unsere Sites auf allen Ausgabekanälen gut aussehen.

Außerdem würde ich gerne Beacons in unseren Läden installieren und aktiv am Internet der Dinge teilnehmen. Kunden sollen in unseren Geschäften direkt auf sie zugeschnittene Angebote erhalten. Aber nicht nur das: ich würde gerne interaktive Umkleidekabinen einführen und Beacons für die Bestandsaufnahme verwenden.

Mein CMS sollte daher mehr als nur ein CMS sein, es sollte eine Plattform für die Digitale Transformation sein, die mit dem Internet der Dinge mithalten kann.

2. Meine Mitarbeiter sollten die Website gerne editieren

Webseiten sollten interessant bleiben. Auf unseren steht aber immer das Gleiche. Die Marketingabteilung begründet das damit, dass das Editieren unserer Webseite aufgrund der komplizierten Benutzeroberfläche schwierig ist. Außerdem fehlen coole Marketing-Features.

Daher möchte ich ein CMS, mit dem es Spaß macht zu arbeiten, auch für das Marketing, und ohne technisches Wissen zu benötigen.

3. Ich möchte wissen, auf welchen Kanälen und Plattformen wir kommunizieren

Wir haben für jede Marke eine eigene Website – in 20 verschiedenen Sprachen! Die Marketingabteilung nutzt für jede neue Site ein anderes System, da bei einem zu bleiben zu kompliziert ist. Das bedeutet Probleme mit der Einheitlichkeit und Sicherheit.

Wir haben mehrere Marketing- und IT-Teams, die sich um die jeweiligen digitalen Outlets kümmern. Keiner weiß, was der andere macht.

Das muss sich ändern. Ich möchte nur ein einziges System benutzen, das Multi-Site und Mehrkanalausgabe unterstützt!

4. Inhalte wiederzuverwenden sollte einfach sein

Eines unserer größten Probleme ist die Inhaltserstellung – Bilder, Videos, Produktlisten, Kataloge – durch tausende Angestellte. Das ist teuer.

Als wir vor Kurzem unsere Seite erneuert haben, war das ein ziemlicher Misserfolg. Viele Inhalte mussten aufwendig dupliziert werden.

Ich möchte ein CMS, mit dem Inhalte einfach wieder verwendet werden können – es muss einen Pool von Inhalten geben, der schnell auf alle Plattformen und Kanäle übertragen werden kann.

5. Ich möchte keine Angst davor haben müssen, dass unsere Seite gehackt wird

Das was Vogue passiert ist, darf uns nicht passieren.

Ich brauche ein CMS, das sicher ist, denn Kundendaten u.ä. dürfen nicht nach außen gelangen.

6. Meine Entwickler und das Marketing müssen besser zusammenarbeiten

Wir haben 2.5 Millionen Webpages. Diese wurden mit JavaServer Pages (JSP) erstellt, so dass Entwickler dynamische Funktionalität in das HTML einbauen können. Das hört sich von der IT Seite her vielleicht gut an, für das Marketing und nicht-technische Redakteure ist das aber ein Albtraum.

Ich möchte ein CMS, welches der IT alle Möglichkeiten offenhält, ohne dass die Redakteure darunter leiden müssen.

7. Unsere Webseite darf im Unterhalt nicht teuer sein

Ein kompliziertes CMS bedeutet, dass das Marketing Team für so manche  Veränderungen der Inhalte die Hilfe der Entwickler benötigt. Das kostet Geld und Zeit.

Daher möchte ich ein CMS, mit dem die Marketingabteilung unabhängig arbeiten kann. So sparen wir Ressourcen.

8. Der Vertrieb muss mehr Leads bekommen

Die Zeiten des reinen Klinkenputzen sind vorbei. Ein Großteil der Verkaufsaktivitäten findet Online statt – Stichwort ‘Marketing Automation’ für die Lead-Generierung. Zwar haben wir ein Marketing Automation Tool, aber sollte das nicht mit anderen Technologien zusammenarbeiten können?

Ich hoffe, das mein neues CMS einfach mit anderen Tools interagieren kann.

9. Ich muss auch von unterwegs Webseiten anpassen können

Unser aktuelles CMS kann nicht via Browser benutzt werden. Das muss sich ändern. Ein CMS, dass auch unterwegs benutzt werden kann, bedeutet, dass Zeit gespart wird und Inhalte sofort, egal von wo, erneuert werden können.

Mit einem besseren CMS könnten wir beispielsweise endlich direkt von der Fashion Week berichten und updaten – zu Designern, Marken und Preisen – top aktuell. Und wir könnten mit minimalem Aufwand direkt auf all unseren Kanälen Livestreams, Videos und Blog Posts von der Veranstaltung verbreiten.

10. Auf keinen Fall darf die Website crashen

Ein letzter wichtiger Grund dafür, dass ich ein neues CMS möchte, ist folgender: Bei großen Verkaufsaktionen mit plötzlichem Besucheranstieg darf die Site nicht crashen. Das ist uns bereits passiert – es darf aber nicht nochmal passieren!

Daher muss mein neues CMS zuverlässig und skalierbar sein. Egal wie groß die Besucherzahl ist: die Seite muss dem Ansturm gewachsen sein.

Das ist eine lange Liste, aber das sollte doch möglich sein, oder?

Bildquellen

  • Mode: Olu Eletu - unsplash.com
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8 Comments

  1. 19. April 2016
    Antworten

    Guten Tag Herr Kraft,

    sehr treffend beschrieben die Problematik betreffend CMS. Ich finde auch, dass es wichtig ist, die eigene Website einfach und schnell selbst editieren zu können. Technisch und auf der Seite der Anwender muss es passen. Alle Daten der Website, besonders wenn ein Online-Shop integriert ist, müssen einfach exportiert und weiterverarbeitet werden können (z. B. in der Buchhaltung). Leider funktioniert die Zusammenarbeit in den verschiedenen Abteilungen nicht immer optimal. Traurig, wenn solche einfach nachvollziehbaren Wünsche auf taube Ohren stoßen.

    Freundliche Grüße
    Claudia Dieterle

    • 20. April 2016
      Antworten

      Hallo Frau Dieterle,

      vielen Dank für ihren Kommentar! Da kann ich ihnen wiederum nur zustimmen.

  2. 20. April 2016
    Antworten

    Guten Tag Herr Kraft,

    sehr schöner Artikel…und einige der wichtigsten Pain Points schön auf den Punkt gebracht.

    2015 haben wir eine Umfrage zu Erwartungen an CMS-Systeme durchgeführt und kein Kriterium war – insbesondere für Redakteure – wichtiger als eine einfache und intuitive Bedienung. Eine Studie in den USA geht davon aus, dass 25 Cent je Dollar im Content Marketing für ineffiziente Content Prozesse verschwendet werden. Die einfache Content-Produktion sowie schneller Content-ReUse können vor diesem Hintergrund als entscheidende Hebel bezüglich des ROI von Content Marketing Maßnahmen betrachtet werden.

    Ich persönlich halte das Zusammenspiel mit Drittsystemen als einen ganz wesentlichen Faktor für die Zukunft…im Rahmen der zunehmenden Digitalisierung werden (web-)Anwendungen immer arbeitsteiliger organisiert werden, d.h. das Zusammenspiel von Systemen muss reibungslos funktionieren. Hierfür sind offene Systeme mit serviceorientierten Architketuren gefragt….diese ermöglichen z.B. die Integration verschiedenster Best-of-Breed-Technologien. Auch auf die bereits genannten Content Prozesse (Content Operations) hat Integration natürlich einen Einfluss, z.B. wenn die generierten Leads dadurch nicht mehr manuell ins CRM übernommen werden müssen.

    Um es aber nicht noch länger zu machen….man kann Ihnen in den Punkten wirklich nur zustimmen.

    Viele Grüße
    Andreas Öttl

  3. 20. April 2016
    Antworten

    Vielen Dank Herr Öttl! Das 25% für ineffiziente Prozesse draufgehen, glaube ich sofort. Einer unserer frühesten Kunden hatte vor uns ein System, bei dem die Veröffentlichung einer Pressemitteilung 4 Stunden ging (das ist kein Witz). Es ist mir bis heute schleierhaft, wie das akzeptiert wurde, aber offensichtlich hatte der entsprechende Hersteller sehr gute Verkäufer…

    Herzliche Grüsse
    Boris Kraft

  4. 20. April 2016
    Antworten

    Guten Tag Herr Kraft,
    ein sehr lesenswerter Artikel.

    Und in der Tat spiegeln Sie hier Punkte wieder die so in keinem mir bekannten CMS realisiert sind. Gerade in dem Punkt Inhalt wiederzuverwenden und in verschiedenen Kanälen nutzen zu können. Das wäre ein enormes Zeitplus.

    Ebenso wichtig finde ich den Punkt Webseiten von Unterwegs aus bearbeiten zu können. Es gibt zwar diverse Browser-basierte CMS Systeme – jedoch wäre hier eine Bearbeitung mit dem Smartphone oder Tablet immer noch zu aufwendig.

    Beste Grüße
    Torben Müller

  5. 21. April 2016
    Antworten

    Guten Tag Herr Müller,

    vielen Dank für das Feedback! Ich finde es spannend, dass Sie das Bearbeiten von Inhalten von Unterwegs ansprechen. Diese Funktionalität hat Magnolia bereits vor Jahren mit der Version 5.0 (auf Tablets) eingeführt. Ich sehe da sehr viele sinnvolle Use-Cases, denn bei Inhalten geht es ja nicht nur um Marketing Content, sondern es kann sich hier auch um „professionelle“ Inputs handeln – Datenerfassung im Krankenhaus, auf Baustellen, in der Stadt oder ins Gebäuden, und das Abrufen von Inhalten in diesem jeweiligen Kontext. Ich warte noch auf spannende Kundenprojekte in diesem Bereich!

    Was den Rest der von mir geäusserten Wünsche angeht… schauen Sie sich mal Magnolia an 😉

    Herzliche Grüsse
    BK

  6. Hallo Herr Müller,
    Hallo Herr Kraft,

    wir würden Sie gerne dazu einladen, sich das CMS InterRed näher anzusehen, da meiner Ansicht nach alle hier genannten Punkte damit abgedeckt werden:

    http://www.interred.de

    Zum Beispiel die Mehrfachverwendung von Inhalten:

    Bei der Nutzung mehrerer Komponenten sorgt unser Feature „InterRed MediaSync“ für den intelligenten Abgleich von Inhalten über verschiedene Medien hinweg. Dies führt zu effizientem Multi Channel Writing und ermöglicht den einfachen Wechsel zwischen den unterschiedlichen Medienkanälen.

    Viele unserer Kunden arbeiten mit zahlreichen Medienkanälen (Print, Online, App) sowie unterschiedlichsten Sprachvarianten.

    Für weitere Infos stehen wir gerne zur Verfügung – eine Mail an info@interred.de genügt.

  7. Hallo Herr Kraft,

    sehr gut geschriebener Artikel! Sie greifen viele wichtige Pain Points im Umgang mit Content Management Systemen auf!

    Wir bieten selber eine Lösung an, Contentpepper®, die auf bestehende CMS aufsetzt statt ein neues einführen zu müssen, und genau die hier beschriebenen Pain Points angeht. Wäre sicher auch was für Magnolia 😉

    Gerade in der Multikanalausspielung sehen wir bei unseren Kunden große Möglichkeiten für Verbesserungen – wir hatten das im letzten Jahr ja schon einmal andiskutiert.

    Inzwischen haben wir dazu ein kurzes Whitepaper geschrieben: http://www.contentpepper.de/cmstuning

    Viele Grüße

    Marc Czieslick
    App&Web Multikanal Marketing GmbH

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