Neben dem Jahresrückblick gehört der Blick in die Kristallkugel am Ende des Jahres einfach dazu: Wie sehen die Online Marketing Trends 2022 aus? Wie geht es im Content Marketing weiter? Was erwartet Marketeers beim Thema Tracking? Ein Blick auf die wichtigsten Online Marketing Trends 2022.
Was wird Marketeers im Jahr 2022 beschäftigen und was sollten sie im Blick behalten? Neue Touchpoints zu Kund:innen, neue Social Media Plattformen wie TikTok, die zunehmende Vernetzung von (E-)Commerce und Content Marketing und nicht zuletzt rechtliche Änderungen beim Tracking beschäftigen Unternehmen.
Content Commerce: Verzahnung von Handel und Content Marketing
Content Marketing und (E-)Commerce rücken immer mehr zusammen und sollten mehr denn je aus einer Hand entwickelt werden. Wie sehr Content und Commerce bereits jetzt ineinandergreifen, zeigen aktuell zum Beispiel Facebook und Instagram. Beide Plattformen des Mutterkonzerns Meta setzen verstärkt auf E-Commerce Funktionen. Nutzer:Innen können direkt über diese sozialen Netzwerke shoppen. Außerdem nutzen mittlerweile etwa 83 Prozent der Menschen Instagram, um Produkte zu entdecken.
Je mehr die Verzahnung von Content und Commerce zunimmt, desto mehr muss auch Content Marketing anders gedacht werden. Hier kommt das Konzept des Content Commerce zum Tragen. Dabei wird Content von Unternehmen strategisch in die digitale Customer Journey der Kund:innen integriert. Ziel dessen ist es, Kund:innen an jedem Touchpoint genau die Inhalte zu bieten, die sie in der aktuellen Phase der Customer Journey benötigen.
Content Commerce stellt dabei hohe Anforderungen an den Marketing Technology Stack von Unternehmen. Die einzelnen Tools und Systeme müssen so miteinander vernetzt werden, dass Unternehmen jederzeit flexibel auf die individuelle Customer Journey eines Kunden/ einer Kundin reagieren und passenden Content liefern können. In diesem Umfeld wird vor allem der Aufbau einer Digital Experience Platform (DXP) für Unternehmen zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil werden. Über eine DXP können Marketeer noch einfacher und individueller Content kanalübergreifend ausspielen – und damit die Customer Experience weiter optimieren.
TTDSG & Co – wie geht es ohne Cookies weiter?
Cookie Tracking gerät immer mehr unter Druck. Im vergangenen Jahr hatte Google bereits angekündigt, Third-Party-Cookies Stück für Stück nicht mehr zu unterstützen. Ende 2021 tritt darüber hinaus in Deutschland das Telekommunikation-Telemedien-Datenschutz-Gesetz, kurz TTDSG, in Kraft, das die Anforderungen an das Tracking und den damit verbundenen Datenschutz anhebt. Unternehmen brauchen also in Zukunft mehr als Cookies, um die Bedürfnisse und Wünsch ihrer Zielgruppe im Blick zu behalten.
Alternativen wie Google FLoC, das in Europa zuletzt noch am EuGH vorerst scheiterte, und Facebook-eigene Tracking Methoden sind zwar in der Entwicklung oder werden bereits eingesetzt. Dennoch heißt es für Unternehmen: Selbst aktiv werden. Umfragen und Marktforschung werden 2022 und in den kommenden Jahren wieder mehr an Relevanz gewinnen, um Kundenfelder abzustecken.
Die Bedeutung von Videos nimmt zu
Videos erhöhen den organischen Traffic und sorgen für eine längere Verweildauer auf Websites & Co. Nicht umsonst sind Videos bei Marketeers ein beliebtes Marketing-Instrument. Laut einer Wyzowl-Studie nutzen 86 Prozent der Unternehmen Videos im Online Marketing. Wie wichtig Videos auch in den kommenden Jahren sind, zeigt nicht zuletzt der Aufstieg der Kurz-Video-Plattform TikTok. Anfangs war die Zielgruppe etwas jünger, doch inzwischen ist sie wesentlich breiter. Nicht zuletzt wegen des starken Algorithmus, der den Nutzer:innen sehr gezielt immer weiter relevante Videos ausspielt. Zudem erlauben diverse eingebaute Tools, eine recht schnelle Erstellung von Videos, die visuell ansprechend sind. Auch Instagram blieb die Beliebtheit von TikTok natürlich wahrgenommen und deswegen die eigenen Video-Tools weiterentwickelt.
Audio Marketing wird erwachsen
In Zukunft spielen aber nicht nur Videos eine zunehmende Bedeutung. Gleiches gilt auch für Audio Content. Zwar ist der initiale Hype um Clubhouse inzwischen verebbt. Allerdings hat Clubhouse auch das Potenzial für Talkformate in sozialen Netzwerken aufgezeigt. So hat Twitter mit Spaces eine eigene Variante etabliert, bei Facebook ist eine in Planung. Und natürlich sind Podcasts noch immer im Aufschwung. Digitale Talkformate auf Abruf sind so beliebt wie nie zuvor und liegen im Trend. Mittlerweile hören einer aktuellen Podcast-Grundlagenstudie zufolge bereits 88 Prozent der 18-50-Jährigen zumindest gelegentlich einen Podcast.
Eigene Unternehmens-Podcasts sollten somit auf jeden Fall 2022 auf die Marketing-Agenda genommen werden. So erreichen Unternehmen ihre Zielgruppe auch am Puls der Zeit und können einen weiteren Touchpoint zu Kund:innen schaffen.
Voice Marketing als Vertriebschance
Jeder vierte Deutsche besitzt mindesten einen Smart Speaker – damit sollte 2022 auch das Thema Voice Marketing bei Entscheider:innen im Marketing nicht einfach unter den Tisch fallen. Digital via Sprache suchen, hat sich etabliert. Das birgt Potenzial, Marketing auf den Voice Channel auszuweiten – und das auch abseits von Podcast und Radio. Voice Advertising, bei dem Kund:innen über Sprachassistenten direkt in Audio-Werbung beworbene Inhalte abrufen können, Voice Apps und vor allem für die Sprachsuche SEO-optimierter Content sind wichtige Aspekte in der Zukunft des Online Marketing. Voice ist damit auf jeden Fall ein Trend, den Marketeers im Blick halten und regelmäßig evaluieren sollten.
Gute Customer Experience braucht Marketing Automation
Mit zunehmendem Kanälen und mehr Customer Touchpoints nimmt auch die Komplexität der Content Ausspielung weiter zu. Die Frage die sich dann unweigerlich stellt: Wie kommt der gute Content nun am besten bei Kund:innen an? Immerhin wollen Unternehmen selbstverständlich Streuverluste möglichst vermeiden. Die Antwort darauf: Automatisierung. Durch Automatisierung können Marketeers Streuverluste deutlich reduzieren und dafür sorgen, dass die (Kampagnen-)Message auch bei der jeweiligen Zielgruppe ankommt.
Wichtig für eine erfolgreiche Automatisierung ist aber ein einwandfrei funktionierender Marketing Technology Stack. CRM, CMS, Analytics Tools & Co. müssen dazu nahtlos ineinandergreifen. Digital first heißt hier das Prinzip. Relevante Daten müssen allesamt digital und für alle wichtigen Automation-Systeme barrierefrei verfügbar sein. Auch hier ist der Aufbau einer DXP insgesamt von Vorteil. Denn sie bietet genau das, was erfolgreiches Marketing Automation für eine gute Customer Experience braucht: Eine zentrale Plattform, die alle wichtigen MarTechs miteinander verbindet. So kann Content individuell über den passenden Touchpoint des Kunden/ der Kundin ausgespielt werden.
Fazit
Viele Online Marketing Trends für 2022 sind bereits in diesem Jahr relevanter geworden. Andere befinden sich gerade erst richtig im Aufbau. Für Unternehmen heißt es, alle diese Trends im Blick zu behalten. Marketeers sollten sich vor allem auf eine zunehmende Verzahnung von Content und (E-)Commerce vorbereiten und ihre Prozesse (weiter) automatisieren. Darüber hinaus gilt: Neue Touchpoints schaffen und die Entwicklungen im Bereich Social Media, Video, Audio und Voice beobachten.
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Bildquellen
- Merry Christmas and happy new year concept, Flipping of wooden cube block change from 2021 to 2022.: iStock
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