Der Marktüberblick Content Management Systeme erscheint in diesem Jahr bereits in fünfter Ausgabe! Waren es in unserem ersten CMS-Marktüberblick 2018 noch 12 Lösungen, die wir gegenübergestellt haben, sind es in unser aktuellen Ausgabe bereits 18 Enterprise Content Management Systeme. Diese werden in 12 Kategorien und anhand von über 140 Kriterien einander gegenüber gestellt, um Dir die Auswahl einer passenden CMS-Lösung für Dein Unternehmen zu erleichtern. Eine Summary des Marktüberblicks kannst Du Dir in diesem Beitrag herunterladen.
Enterprise Content Management Systeme: Der Rahmen, in dem alles stattfindet
Unternehmen kommunizieren mit ihren Zielgruppen immer stärker über die Website und Social Media. Dabei hat die Zahl der Content-Gewerke und auch der Kanäle deutlich zugenommen. Eine wichtige Aufgabe von Marketing-Verantwortlichen ist es daher, den produzierten Content zu managen und dafür zu sorgen, dass er auf unterschiedlichen Kanälen distribuiert wird. Dabei ist es wichtig, dass der Content auf die Besonderheiten und Anforderungen des jeweiligen Kanals angepasst wird. Zudem ist es eine entscheidende Aufgabe, bestehenden Content schnell ersetzen, aktualisieren oder offline nehmen zu können.
Enterprise Content Management Systeme (CMS) sorgen für das richtige Framework und sind ein wichtiger Teil des Content Technology Stacks von Unternehmen. Bei der Auswahl einer passenden Unternehmenssoftware müssen jedoch einige wichtige Aspekte bedacht werden. Von den Funktionen und Schnittstellen bis hin zu SEO-Kriterien und Kosten. Auch aktuelle Trends können bei der Entscheidung den Ausschlag geben. Um Dir die Auswahl zu erleichtern und eine erste Übersicht möglicher Anbieter zu vermitteln, haben wir daher 18 kommerzieller Lösungen in folgenden Kategorien gegenübergestellt.
Kategorien des Marktüberblicks
- Allgemeine Informationen über die Anbieter
- Sprachen der Bediener-Oberfläche
- Branchenschwerpunkte der Anbieter
- Basisfunktionen der Lösungen im Vergleich
- Weitergehende Funktionen und Eigenschaften im Umgang mit Content
- Schnittstellen
- SEO-Kriterien
- Nachhaltigkeit & Soziale Gerechtigkeit
- Weitere Funktionen der Systeme
- Rechtliche Kriterien
- Zusätzliche Services der Anbieter
- Preisansatze der Systeme
Diese Enterprise Content Management Systeme haben wir gegenübergestellt
CONTAILOR
USP (laut eigener Aussage): „CONTAILOR® ist das Ergebnis von über 30 Jahren Erfahrung auf dem IT-Markt und bietet zuverlässige Individuallösungen für Kommunen, Unternehmen und Vereine. Internetpräsenzen, Shops und Speziallösungen, die sich vom restlichen Markt abheben, können erstellt und intuitiv vom Kunden gepflegt werden. Hierbei steht der persönliche Support und die Integration in bereits vorhandene Systeme im Vordergrund.“
Referenzen: V. FRAAS, Landkreis Wunsiedel, Stadt Marktredwitz, Verwaltungsgemeinschaft Neusorg, Hertel Grillgenuss und Hertel Hähnchen
CONTENS CMS
USP (laut eigener Aussage): „Intuitive Web-GUI (WYSIWYG); sehr gute Usability; flexible Definition von Content-Elementen; Mehrfachverwendung von Inhalten; unterschiedliche Darstellung von Inhalten mit Formatvorlagen; Mehrsprachigkeit; Mandantenfähigkeit; On Premise und Cloud; Seitengenerierung statisch und dynamisch; Formularbuilder zum Aufbau individueller Datenstrukturen und Listen; Backend für externe Datenverwaltung, etc.“
Referenzen: Würth Elektronik, Goethe-Institut e.V., OBI, McDonald’s, radio NRW, Best Western Hotel Central Europe, UniCredit Direct Services
Contentful Content Management Platform
USP (laut eigener Aussage): „Skalierbares, Omnichannel Composable CMS mit WYSYWYG Option das mittels Marktplatz mit über 120 Lösungen kostenfrei integrierbar ist.“
Referenzen: HABA, alpro, Asics, Headspace, Bang & Olufsen
CoreMedia Content Cloud
USP (laut eigener Aussage): „Hybrid Headless, Modularer Aufbau (best-of-breed), Multi-Channel (Web, App, Mobile, Voice, Video, Chat, Cloud Contact Center), Betrieb on-prem, Public- und Private Cloud. CoreMedia bietet tiefgehende Integrationen in eCommerce und transaktionale Systeme und eignet sich besonders für multi-nationale B2B und B2C Unternehmen.
Außerdem Unternehmen, die sehr auf Security und Performance achten.“
Referenzen: Deutsche Bahn, Telekom, Phönix Contact, ESPRIT, Deutsche Börse Gruppe
Crownpeak CMS (FirstSpirit)
USP (laut eigener Aussage): „Crownpeak is one of the few CMS providers with native accessibility and quality within CMS. Ensuring compliance and support for central governance and maintenance of brand standards. The inclusion of product discovery enables Crownpeak to deliver both content and product recommendations into personalized experiences across multiple channels.“
Referenzen: Bosch, Brillux, Nintendo, Converse, Rohde & Schwarz
dotCMS
USP (laut eigener Aussage): „We help organizations with sophisticated content requirements create, manage and deliver content anywhere“
InterRed
USP (laut eigener Aussage): „InterRed ist das zentrale Headless CMS für alle Kanäle: Online, Social, Print, E-Paper, App. Als zentraler Content Hub bietet InterRed KI-basiertes Multi Channel Publishing. Integriert sind u.a. Digital Asset Management, Maßnahmen- & Themenplanung, Kommunikations- & Workflowmanagement, KI & Data Analytics, flexible Content-Steuerung und Technologien zur Suchmaschinenoptimierung (SEO).“
Referenzen: Axel Springer SE, Bühler Group, Rheinische Post Mediengruppe, Deutsche Cyber-Sicherheitsorganisation (DCSO), Wort und Bild Verlag
Liferay DXP
USP (laut eigener Aussage): „Mit der Cloud-basierten Digital Experience Platform (DXP) hilft Liferay Unternehmen bei der Bewältigung ihrer einzigartigen Herausforderungen: der Entwicklung innovativer, kundenorientierter Erlebnisse. Unsere Plattform ist Open Source, was sie zuverlässiger und sicherer macht. Mehr als 1000 Unternehmen aus den Bereichen Finance, Insurance, Fertigung und Öffentliche Hand nutzen Liferay weltweit.“
Referenzen: Putzmeister, SCHOTT, A1 Telekom, Stuttgarter Versicherung, Konrad-Adenauer-Stiftung
Magnolia DXP
USP (laut eigener Aussage): „Unser Integration-Layer ermöglicht es unseren Kunden, alle Umsysteme nahtlos anzubinden, so das Marketeers und Developers aus einer Quelle effizient arbeiten können.“
Referenzen: New York Times, Generali, BASF, Aldi, Sanofi, DHL
mdc.multikat
USP (laut eigener Aussage): „Software-Suite mit integriertem PIM, MAM, CRM“
Scrivito CMS
USP (laut eigener Aussage): „Scrivito ist die komplette Unternehmenslösung für Websites und Apps der nächsten Generation. Das System bietet Ihnen die fortschrittlichste Technologie und optimale Möglichkeiten, um Ihre Umsätze zu steigern, Ihre Kunden zu begeistern und Kosten sowie Risiken zu minimieren.“
Referenzen: Siemens Healthineers, Airport Nürnberg, Maingau Energie, Viessmann, LMU Klinikum
Sitecore Experience Manager
USP (laut eigener Aussage): „Experience Manager Cloud ist ein Software-as-a-Service Headless CMS inkl. Personalisierung und WYSIWYG Editing. Zudem können unsere Kunden jederzeit auf weitere Services unser SaaS Composable Digital Experience Platform zugreifen (z.B. CDP, Commerce etc).“
Referenzen: BDR Thermea, GROHE, L’Oréal, SCHOTT, Thule, United Airlines
SixCMS
USP (laut eigener Aussage): „Als Headless CMS ermöglicht SixCMS die plattformunabhängige Content-Ausgabe. Content wird strukturiert und medienneutral abgelegt. Große Datenmengen stellen genauso wenig eine Herausforderungen dar, wie mehrsprachige Multisites. Ein detailliertes Workflow-Management, individuell anpassbare Eingabemasken sowie präzise Rollen- und Rechtevergaben sorgen für die nötige Effizienz und Sicherheit.“
Referenzen: Cewe Fotobuch, Spektrum der Wissenschaft Verlag, GTÜ, Land Brandenburg, Landkreis Dahme-Spreewald, Freie Hansestadt Bremen
Storyblok
USP (laut eigener Aussage): „Storyblok is the only content management system that empowers both developers and content teams to create and scale better content experiences across all digital channels. Storyblok was also voted #1 Customer’s choice in the January 2023 Gartner Peers Insight, received 30+ G2 badges, and achieved a 582% ROI in a 3-year period according to Forrester’s Total Economic Impact study.“
Referenzen: Marc O’ Polo, Chronext, DM, Oatly, Nismo (Nissan Motorsports)
Sulu CMS
USP (laut eigener Aussage): „Open source. Fit for enterprise.“
Referenzen: Küchengötter, Allianz Cinema, BRAX, Brille24, Tchibo MOBIL
WoodWing Studio
USP (laut eigener Aussage): „With WoodWing Studio, you can streamline your content workflow and publishing process across all digital and print channels, saving time and maximizing impact.“
Referenzen: Bauer Media, Hearst, Trusted Media Brands, DGP, Abrams books
Xperience by Kentico
USP (laut eigener Aussage): „Single Vendor DXP auf neuestem Tech-Stack, Hybrid Headless mit AI, sowie SaaS und On-Premise- zu einem sehr kundenfreundlichem Preis.“
Referenzen: Mainz 05, Konica Minolta, Red Bull Salzburg, Skoda, SOS Kinderdörfer, Konditorei Junge
Xpublisher
USP (laut eigener Aussage): „BPMN-Workflow Engine | Metadaten-Management| offene API | Zertifikate in Bezug auf Zuverlässigkeit sowie Daten- & Rechenzentrumssicherheit“
Referenzen: Lufthansa Technik, Heise Medien, Holtzbrinck Buchverlage (u.a. Fischer, Droemer Knaur, rowohlt, Kiepenheuer & Witsch), Diogenes, Michael Page, American Society of Health-System Pharmacists (ashp), Association for Materials Protection and Performance (AMPP)
Alle Anbieter haben ihre Lösungen mit sehr umfangreichen Funktionen und Features ausgestattet
Alle Content Management Systeme im vorliegenden Überblick verfügen über ein breites Spektrum an Funktionen und Features. Manche gehören zur Kategorie Pflicht, manche eher zur Kür. Zunächst lässt sich sagen, dass sich alle Lösungen auf einem ähnlich guten Niveau bei den Basiseigenschaften der Tools befinden. Dazu gehören zum Beispiel ein WYSIWYG-Editor („What you see is what you get“), also ein Editor in Echtzeit, ein Nutzer-/Berechtigungssystem, ein Datei-Management-System oder etwa Responsive Design. In diesem Marktüberblick haben wir außerdem besonderes Augenmerk auf die Kriterien Omnichannel, Datenanalyse und Headless CMS gelegt – mit ebenfalls breiter Abdeckung. Kurzum, die Grundfunktionen, die User:innen brauchen, hat jedes CMS, das im Marktüberblick verglichen wird, an Bord. Was allerdings erstaunlich ist: Auch nahezu alle weitergehenden Funktionen – also eher der Kür – decken die Anbieter mit ihren Lösungen in großen Teilen ab. Zu diesen Funktionen gehören etwa eine Möglichkeit zur Personalisierung, ein Workflow-Management, Content Staging oder eine Content Versionierung.
Ein CMS als zentraler Punkt für Content braucht Schnittstellen
Wichtig für ein CMS ist seine Fähigkeit, über Schnittstellen mit anderen Tools und Lösungen zu kooperieren. Gibt es zum Beispiel Schnittstellen zu Google Analytics und zur Google Search Console? Lassen sich Analysetools von Drittanbietern wie Piwik oder eTracker anbinden? Auch die Frage nach Newsletter-Tools oder externen Shopsystemen (-> siehe auch unser Marktüberblick Shopsysteme) und nach den gängigen Social-Media-Plattformen wurde hier abgefragt. Das Ergebnis: Fast alles ist möglich und integrierbar, aber nicht alles ist ohne Aufwand oder Zusatzkosten im Funktionsumfang der Lösungen enthalten. Anwender sollten also auf ihr Tools-Setup schauen und prüfen, inwieweit ein CMS-Anbieter eine Integration zulässt. In diesem Marktüberblick haben wir außerdem explizit nach Schnittstellen zu Digital Asset Management (DAM) Systemen, Product Information Management (PIM) Lösungen, CRM-Systemen und Customer Data Plattformen gefragt. Und auch hier sind Anbindungen bei den meisten CMS-Anbietern möglich.
Content muss sichtbar sein und ein CMS muss dabei helfen
Wozu Content produzieren, wenn er nicht gefunden wird? An diesem Satz ist viel Wahres dran. Er zeigt gleichzeitig die Wichtigkeit von SEO-Kriterien bei einem CMS – und die haben wir abgefragt. Die gute Nachricht: Alle Anbieter verfügen über sehr gute Möglichkeiten, den Content suchmaschinenoptimiert darzustellen. Dazu gehören u.a. die Möglichkeit, individuelle Snippets zu erstellen, die Möglichkeit von Breadcrumb-Navigation oder das Verhindern von Duplicate Content durch ein Canonical Attribute. Grundsätzlich solltest Du prüfen, ob die SEO-Software, die Du eventuell bereits als Stand-Alone Lösung im Einsatz hast, in das CMS integrierbar ist.
Rechtliche Kriterien
Natürlich sind auch rechtliche Kriterien bei der Auswahl von Software ein nicht zu unterschätzender Faktor. Gerade vor dem Hintergrund der datenschutzrechtlichen Bestimmungen kann es relevant sein, wo die Server des Anbieters stehen oder ob es einen standardisierten Vertrag für die Auftragsdatenverarbeitung gibt. Auch die Frage nach Zertifizierungen ist in diesem Kontext relevant. Hier gibt es Unterschiede bei den Anbietern innerhalb des Marktvergleichs, wobei man gleichzeitig feststellen muss, dass die Unternehmen hier auf einem guten Standard sind. Übrigens gibt es auch unabhängig von den Anbietern einige rechtliche Fallstricke bei der Überlassung von Content Management Systemen. Hierzu findest Du einen Gastartikel von Rechtsanwalt Christian Solmecke.
Preismodelle der Enterprise Content Management Systeme-Anbieter sehr unterschiedlich, die Höhe der Kosten auch
Wer ein CMS auswählt, schaut natürlich auch auf den Preis. Dazu ist es interessant zu wissen, woraus sich denn die Kosten der Software für ein Unternehmen zusammensetzen. Hier gibt es große Unterschiede: Während bei manchen Anbietern die Kosten vor allem über die Anzahl der Nutzer:innen oder Installationen entstehen, sind es bei anderen die Anzahl an Besucher:innen/Views, die die betreffende Website hat. Auch das Modell, bei dem je nach Menge der eingesetzten Funktionsmodule der Lösung abgerechnet wird, wurde genannt. Bei den monatlichen Mindestkosten für die Software gibt es große Unterschiede. Hier liegt die Spannweite zwischen 49 EUR und 41.000 EUR – zumindest bei den Anbietern, die Angaben zu dieser Frage gemacht haben.
Überhaupt lassen sich die Anbieter bei den Kosten nur ungern festnageln. So ist es beispielsweise auch bei der Frage nach den Setup-Kosten, denn die Implementierung eines CMS kann sehr aufwendig sein. Hier haben viele Anbieter keine Angaben gemacht. Gleichzeitig bieten einige Anbieter aber auch ein kostenfreies Setup an.
No Comment