Google wurde still und heimlich aktiv – wieder einmal: Seit Ende Juni gibt es starke Erosionen bei den Rankings zahlreicher Websites, welche auf ein Update des Algorithmus zurückzuführen sind. Wahrscheinlich wird es, wie schon oft, von Google erst spät offizielle Informationen geben. Klar scheint jedoch: Die Qualität der Texte gewinnt stetig an Bedeutung für eine gute Platzierung. Zwei Dinge sind für die Qualität besonders wichtig.
Die Auswirkungen von Phantom 4
Die Blogs von Google schweigen, ob es sich bei dem Phantom Update um eine Panda-Erweiterung oder ein reines Quality Update handelt. Experten wie SEJ (https://www.searchenginejournal.com/) und XOVI (http://www.xovi.de/) halten beides für möglich. XOVI zeigt anhand konkreter Beispiele, welche Seiten zu den Gewinnern und welche zu den Verlierern des Updates gehören. Vor allem Kategorieseiten und Seiten von Onlineshops und Plattformen, die Informationen zu bestimmten Marken bereithalten, zählen zu den Verlieren. Von dem Update profitiert haben insbesondere Websites mit speziellen Themen und klarem Profil. Daran wird deutlich, worauf Google mit dem Update abzielt. Der User soll die Informationen bekommen, die er tatsächlich sucht. Wer zum Beispiel Informationen zu einer bestimmten Marke lesen möchte, findet sie primär auf der Website der Marke – und nicht auf der Unterseite eines Onlineshops. Im Ranking verloren haben auch Seiten, die der Übersicht dienen und vornehmlich auf andere Websites verlinken. Dazu zählen vor allem die erwähnten Kategorieseiten. Wie auch mit den vorherigen Updates scheint Google also zunehmend den Mehrwert für den User in den Vordergrund zu stellen.
Quality Content vs. Thin Content
Quality Content und Thin Content sind zwei Begriffe, die jedem Redakteur und jedem Marketing-Verantwortlichen bekannt sein sollten. Als Thin Content bezeichnet Google Inhalte von Websites, die dem Website-Besucher nichts Interessantes bieten, aus kopierten Inhalten bestehen oder eins zu eins aus anderen Sprachen übersetzt wurden. Der – in Deutschland bisher kaum genutzte – Begriff Quality Content beschreibt das Gegenteil: hochwertigen, inhaltlich korrekten und auf die Intention des Nutzers ausgerichteten Content. Liest der User einen solchen Text, findet er im Idealfall die vollständige Antwort auf seine Frage, oder das Produkt, das er gesucht hat.
Worauf es bei Quality Content ankommt
1. Was denkt, fühlt und sucht der User?
Diese Frage zu beantworten ist eine elementare Voraussetzung für hochwertigen Content. Wenn Sie eine Webseite für Google optimieren, nutzen Sie als Ausgangsbasis meist im Vorfeld recherchierte Keywords. Versuchen Sie, möglichst genau zu verstehen, mit welcher Absicht der User den jeweiligen Begriff sucht. Liefern Sie ihm dann präzise die passende Lösung oder das richtige Produkt für seine Frage oder sein Problem.
Auch wenn viele SEOs behaupten, ein Text müsse eine bestimmte Länge haben, um relevant zu sein: Für hochwertige Inhalte gilt Qualität vor Quantität. Legen Sie auf keinen Fall den Schwerpunkt darauf, das Keyword in einer exakt festgelegten Dichte unterbringen zu wollen. Schon 2011 hat Matt Cutts von Google (https://www.youtube.com/watch?v=Rk4qgQdp2UA) klar und deutlich gesagt: Passen Sie die Keyworddichte dem Leser an, nicht der Suchmaschine. Verzichten Sie auf langwierige Einleitungen und kommen Sie sofort zum Punkt. Holen Sie den User dort ab, wo er gerade steht und führen Sie ihn ohne Umwege zu der Antwort, die er sucht. Das bedeutet jedoch nicht, dass emotional ansprechende und ausführliche Texte überflüssig sind. Sie müssen aber stets zur Absicht des Users passen.
2. Setzen Sie auf tatsächlich brauchbare Inhalte, die dem User Mehrwert bieten.
Zahlreiche Ratgeberartikel im Web sind gute Beispiele für Texte, die im allgemeinen zwar Mehrwert vermitteln möchten, bei wichtigen Details jedoch eine Antwort schuldig bleiben. Ein Grund dafür kann sein, dass der Autor des Textes seine Informationen nicht aus erster Hand bezieht, sondern aus anderen Quellen. Er selbst weiß nur wenig über das Thema und schreibt den Content aus anderen Quellen zusammen. Wann immer es möglich ist, sollten Sie Informationen von Experten nutzen, um Ihren Content aufzubauen. Ein hilfreicher Leitfaden ist die aus Amerika stammende Strategie des 10x-Content. Analysieren Sie die 10 besten Suchergebnisse zu einem bestimmten Thema und versuchen Sie dann zehnmal besseren Inhalt zu erstellen.
3. Personas helfen den Nutzer zu verstehen
Neben der Analyse von Suchphrasen und der dahinterstehenden Intentionen bieten vor allem Buyer Personas eine tolle Möglichkeit, sich den Bedürfnissen der Nutzer zu nähern.
Hierzu werden Zielpersonen typologisiert und anhand verschiedener beruflicher wie auch persönlicher Kriterien beschrieben.
Neben der Branche, der Rolle im Unternehmen sowie dem Informationsverhalten spielen inbesondere auch mögliche Pain Points, Tätigkeiten sowie persönliche Werte und Ziele eine Rolle. Meist sind zu Beginn nicht sämtliche Informationen verfügbar, so dass Personas erst kontinuierlich entwickelt werden müssen. Der persönliche Kundenkontakt ist hier eine wichtige Quelle. Die Zusammenarbeit von Marketing und Vertrieb sind an dieser Stelle gefragt. Der Vertrieb kennt die Kunden und Entscheider in der Regel am Besten und kann entsprechenden Input für das Marketing liefern.
Fazit
Ob es sich nun um ein Quality Update oder um ein Panda-Update handelt: Die Qualität der Inhalte wird ein immer wichtigerer Ranking-Faktor. Lernen Sie Ihre Zielgruppe kennen, setzen Sie auf gut recherchierten und sprachlich einwandfrei aufbereiteten Content und behandeln Sie das Thema Content Management nicht stiefmütterlich. Denn Google wird seine Algorithmen mit großer Wahrscheinlichkeit immer weiter verfeinern. Websites mit Quality Content zu füllen sollte nicht Aufgabe von Praktikanten sein, sondern einen festen Bestandteil der Unternehmensstrategie bilden.
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Bildquellen
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