Verlage und Medienhäuser müssen umdenken, denn Content wird immer schnelllebiger. Publisher haben große Mühe, Inhalte zu produzieren, die passgenau auf die Zielgruppen zugeschnitten sind, und diese in zunehmend kürzeren Intervallen zu veröffentlichen. Diese Aufgabe manuell zu bewältigen ist beinahe unmöglich. Der Zeit- und Wettbewerbsdruck steigt, aber es gibt einen Ausweg: Künstliche Intelligenz (KI).
Trotz ihres immensen Potenzials im Hinblick auf Content-Personalisierung und -Automatisierung wird die Technologie in der Verlags- und Medienbranche bisher eher sparsam eingesetzt. Dennoch erkennen immer mehr Publisher, dass sie mit KI einen erheblichen Wettbewerbsvorteil erzielen, und denken über eine konkrete Nutzung nach.
Was leistet KI im Redaktionsalltag?
KI ist in der Lage, Content in den unterschiedlichsten Formaten wie Video, Bild, oder Text inhaltlich zu verstehen. Sie wertet riesige Datenmengen aus und sorgt dafür, dass der Content automatisiert gefiltert, sortiert und angereichert wird. Diese Datenmengen stellen für die oft noch manuellen Abläufe im Redaktionsalltag eine große Herausforderung dar.
Eine große Stärke von KI liegt zudem in der Personalisierung von Content. Laut einer Umfrage des US-Unternehmens OneSpot bevorzugen drei Viertel aller Konsumenten personalisierte Inhalte, die schneller zu einer positiven Kaufentscheidung führen. Beinahe genauso viele fühlen sich von irrelevantem Content belästigt. Das zeigt, wie wichtig Personalisierung bei Medienangeboten wie Werbeanzeigen ist: Sprechen sie die Zielgruppe optimal an, können höhere Werbeeinnahmen generiert werden. Je individueller die Maßnahmen auf Einzelpersonen zugeschnitten sind, desto wahrscheinlicher führen sie zum Erfolg.
Aber auch über die Personalisierung heraus hilft KI dabei, Content effektiv auszuspielen. Sie analysiert beispielsweise Kundendaten und Kennzahlen, weiß genau, welche Inhalte häufiger angeschaut werden als andere, und präsentiert diese und ähnliche prominenter. Des Weiteren hilft KI dabei, bessere Vorhersagen zu treffen. Sie kennt die zu erwartende Anzahl von Seitenaufrufen, weiß genau, was Premium-Content ist und wie Inhalte gerankt sind – mit diesem Wissen lassen sich Aktivitäten in Marketing und Vertrieb effizienter steuern.
Ein anderer wirtschaftlich wichtiger Faktor ist die Geschwindigkeit: Mit KI können tagesaktuelle Inhalte in Premium-Qualität zeitnah und dennoch ressourcenschonend veröffentlicht werden. Bei der Implementierung kommt es zu keinen Ausfallzeiten: Trainierte KI-Modelle werden in Echtzeit in die operativen Systeme integriert.
Wie gelingt die Umstellung?
Zwar schafft KI große Wettbewerbsvorteile für Verlage und Medienhäuser, aber um diese zu erlangen, sollten bei der Einführung der Technologie die folgenden Faktoren berücksichtigt werden.
Große Datenvolumen: KI kann nützliche Vorhersagen vor allem dann erzeugen, wenn ihr große Datenmengen zur Verfügung stehen, aus denen sie “lernen” kann. Mit Tabellen von Kunden- oder Nutzungsdaten können bereits einfache KI-Algorithmen trainiert werden, die nützliche Vorhersagen treffen. Wenn aber wirklich große Datenmengen ins Spiel kommen (“Big Data”), können damit auch hochkomplexe neuronale Netzwerke trainiert werden (“Deep Learning”), wodurch ganz neue Möglichkeiten entstehen.
Agile Implementierung: Hauruck-Aktionen bei der Einführung von KI sind wenig zielführend. Eine behutsame, gut durchgeplante Vorgehensweise mit vielen agilen Tests ist die beste Methode. Für den Anfang werden Unternehmensbereiche identifiziert, in denen bereits mit Daten gearbeitet wird, denn hier ist zumeist bereits eine Grundlage für die Mehrwert generierende Arbeit mit KI vorhanden.
Fachliche Grundlagen: Ohne fundierte interne Expertise sowie die Auswahl geeigneter Tools und Technologien kann eine Einführung von KI nicht funktionieren. Für eine schnelle, agile Umsetzung von Projekten bieten sich externe Dienstleister an, denn ihre Leistungen sind bedarfsgerecht skalierbar.
Change Management: Viele Mitarbeiter haben Angst, dass sie von KI ersetzt werden. Eine offene Kommunikation ist essentiell, um Widerstände abzubauen und die ersten Schritte machen zu können. Dafür sind kleinere Projekte gut geeignet, denn sie liefern schnell positive Ergebnisse und helfen dabei, alle mitzuziehen und eventuell vorhandene Skepsis aufzulösen. Der zentrale Punkt ist, dass KI-Algorithmen Mitarbeiter unterstützen und alle davon profitieren.
Sind die Voraussetzungen für KI geschaffen, profitieren Verlage und Medienhäusern von Automatisierung, Personalisierung und wesentlich größerer Effizienz. Je früher die Planung für eine Implementierung beginnt, desto besser, denn die Möglichkeiten der digitalen Zukunft mit KI sind noch lange nicht ausgeschöpft.
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