5 Use Cases: In diesen Fällen sollten Sie auf ein Headless CMS setzen


Das Thema Headless CMS erfreut sich insbesondere bei Unternehmen und Publishern wachsender Beliebtheit, die immer größere Mengen an Inhalten auf immer mehr Kanälen veröffentlichen.
Allgemein bietet das Content Management nach dem Headless-Ansatz höhere Skalierbarkeit und mehr Flexibilität in der Ausgabe von Inhalten. Wir haben uns damit beschäftigt, in welchen konkreten Fällen der Ansatz in der Praxis Anwendung findet.

Was unterscheidet eigentlich in Headless CMS von meinem CMS?

Herkömmlich CMS liefern Inhalte in der Regel mittels einer Template-Engine aus, die durch fest definierte Funktionen eine ganz bestimmte Ansicht (View) generiert. Wenn die Inhalte auf einem anderen Medium oder einem anderen Server außerhalb dieser Ansicht ausgegeben werden sollen, werden die Grenzen schnell erreicht – denn dafür sind diese Systeme nicht konzipiert.

Ein Headless CMS hingegen verfügt nur über eine Schnittstelle und ein Backend, über das die Inhalte gepflegt werden können. Eine Template-Engine liefert es nicht mit, also auch keine festen Views. Es ist darauf angewiesen, dass ein zusätzliches System die „rohen“ Inhalte über die Schnittstelle abruft und zu einem finalen visuellen Ergebnis weiterverarbeitet.
Übliche Komponenten eines CMS wie HTML Delivery, die Verwaltung der Seitenstruktur und der Styles, die bestimmen, wie die Inhalte dem Endnutzer präsentiert werden, fallen weg. Es konzentriert sich lediglich darauf die Inhalte zu managen und liefert keine Daten an Endnutzer, sondern an dritte Applikationen irgendeiner Art.

Gerade im Zusammenhang mit der kanalübergreifenden Veröffentlichung von Inhalten werden Headless CMS immer wichtiger. Allerdings existieren durchaus bestimmte Anwendungsfälle, in denen die Nutzung eines Headless CMS keine direkten Vorteile gegenüber dem Einsatz eines traditionellen CMS mit sich bringt. Wir haben 5 Fälle zusammengefasst, in denen sich der Einsatz eines Headless CMS besonders eignet und erklären, wann ein herkömmliches CMS ausreichend ist.

1. Use Case: Mobile Apps

Wenn ein Unternehmen entweder selbst oder über einen Dienstleister ein passendes Frontend entwickeln kann, eignen sich Headless CMS vor allem für mobile Apps. Dies gilt umso mehr, wenn die Inhalte gar nicht auf Webseiten, sondern ausschließlich
in einer mobilen Umgebung veröffentlicht werden sollen. Für diesen Fall besitzen Headless CMS eine sogenannte Synchronisations-API, die für die Kopplung mit mobilen Apps vorteilhaft ist.

2. Use Case: Multikanal

Ein weiterer Anwendungsfall für ein Headless CMS ist das Multikanal-Publishing. Hier wird der einmal erstellte Content auf verschiedenen Kanälen veröffentlicht. Dazu zählen z.B. Webpräsenzen, mobile Apps, Print-Ausgaben oder Smart TVs.

3. Use Case: Verschiedene Content-Quellen

Oft greifen Unternehmen auf eine Vielzahl von Quellen zu. Dies können RSS Feeds sein, Bilddatenbanken, Archive oder Data Asset Management Systeme. Mit einem Headless CMS lassen sich über die API’s sämtliche Quellen anbinden, um sie so in einer Oberfläche zusammenzuführen. Das vereinfacht nicht nur das Verwalten der Inhalte, sondern verhindert auch unnötige Latenz und Performance-Probleme.

4. Use Case: Nutzung von zwei CMS

Es gibt Fälle, in denen es Sinn machen kann, ein zentrales CMS zu behalten und ein Headless CMS parallel zu nutzen. Ein CMS, das zum Beispiel bereits von der Marketingabteilung für einfache Anwendungen genutzt wird, kann durch ein Headless CMS ergänzt werden, wenn ein neuer Bereich auf der Website entstehen soll, in dem es um sehr strukturelle Inhalte geht. Dabei könnte es sich beispielsweise um die Einführung einer Datenbank handeln, in der User nach Filialen, Händlern oder Partnern suchen können.

5. Use Case: Redaktionelle Segmente

Eine Gruppe von Redakteuren ist in diesem Anwendungsfall nur für einen bestimmten Bereich zuständig, sie erhalten keinen Zugang zum zentralen CMS.
Dies könnte beispielsweise der Fall sein, wenn bestimmte Redakteure nur für Blog Posts zuständig sind.
Man könnte dieser Gruppe von Redakteuren lediglich den Zugang zu einem Headless CMS einräumen, um auf diese Weise die Kosten für die Schulung im Umgang mit dem klassischen CMS zu sparen.

Wann ein traditionelles CMS ausreichend ist

Für die Einrichtung einer einfachen, statischen Firmen-Website mit wenigen Seiten beispielsweise, sind klassische Content Management Systeme oft völlig ausreichend. In diesem Beispiel lohnt sich der erhöhte Aufwand für die Entwicklung eines benutzerdefinierten Frontends in der Regel aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht.

Auch für die Erstellung von informativen Webpräsenzen, wie z.B. die Webseite einer Behörde, kann man ein traditionelles CMS gegenüber einem Headless CMS häufig vorziehen. Zum einen liegt der Fokus bei Websites dieser Art auf der Bereitstellung von Informationen, zum anderen kommt in diesem Fall einer idealen User Experience auf verschiedenen Kanälen nicht die entscheidende Bedeutung zu. Auch hier wäre die Individualentwicklung eines Frontends zu aufwendig.

Tendenziell fahren Unternehmen, die nicht das nötige IT-Know-How für eigene Frontendentwicklungen haben, mit klassischen CMS besser. Zumindest dann, wenn bestimmte Erweiterungen die Nachteile des eingesetzten CMS kompensieren. Dazu zählt vor allem eine einfache Benutzeroberfläche für die Anwender. Die Nutzer sollten zum Beispiel die Inhalte leicht auf verschiedenen Kanälen ausspielen können, Layouts einfach ändern und Datenquellen aus anderen Systemen leicht anbinden können.

Es gibt für diesen Fall eine neue Generation von Anbietern, die sich durch eine flexible Schnittstellen-Architektur einfach auf bestehende CMS aufsetzen, um sie mit den oben genannten Funktionalitäten zu erweitern.

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