Herausforderungen für Medienhäuser in einer „Mobile-First“ Welt


Smartphones gehören längst zum Alltag der Verbraucher. Unternehmen arbeiten mit Hochdruck daran ihre Mobil-Strategien umzusetzen. Ein Thema wird dabei zunehmend wichtiger: Der Wettbewerb um die Aufmerksamkeit auf dem Smartphone oder Tablet. Denn laut einer comScore-Studie verbringen User insgesamt 71% ihrer Zeit auf mobilen Endgeräten auf nativen Apps.

Nachrichten Apps

Die steigende Nutzung von Smartphones ist auch in der Nachfrage nach mobilen Nachrichtenangeboten messbar. Zwischen 30 und 50 Prozent der Zugriffe auf Nachrichtenseiten kommen von mobilen Endgeräten (mit steigender Tendenz). Mit diesem Trend verringert sich gleichzeitig die Anzahl der genutzten Quellen im Vergleich zum Desktop. 55% der Leser konzentrieren sich auf dem Smartphone auf eine einzige News-App. Man könnte auch sagen: Je kleiner der Bildschirm, desto höher ist die Konzentration auf die großen Medienhäuser.

Apps werden also immer dominanter in der Frage, wie Nutzer Medien-Inhalte konsumieren. Mit nativen Apps nutzen die User Funktionen, die besonders für Medienunternehmen relevant sind. Der eigene Content kann auf „echten“ Apps deutlich erlebnisreicher ausgespielt werden, als im mobilen Web. Ein wesentlicher Nutzenvorteil der News Apps sind die darüber zu empfangenden Push-Meldungen, denn so macht sich das Smartphone bei Eilmeldungen sofort bemerkbar.

Zur Top 10 der Nachrichten Apps für Android in Deutschland zählen aktuell (Platz 1 – 10) NINA (die Warn-App des BBK), Spiegel Online, Google News, Tagesschau, n-tv Nachrichten, Katwarn, Focus Online, Flipboard, Bild.de und die Google News Wetter-App.

Der Wettbewerb um die Aufmerksamkeit der Nutzer

Der Wettbewerb um einen Platz auf dem Home-Screen der Smartphones ist jedoch extrem hart. Die User wählen aus einer Vielzahl an Apps nur einige wenige aus. Dazu zählen unter anderem Anwendungen aus den Bereichen Social Media, Nachrichtendienste, ECommerce, Fitness, Spiele, Reisen, Video- und Foto-Apps. Auf die Top 5 Apps fallen 88% der Aufmerksamkeit (comScore). Im Werbemarkt läuft besonders Facebook (Facebook-App, Instagram, WhatsApp, Facebook Messenger) anderen Unternehmen den Rang ab. Die mobilen Werbeformate werden immer ansprechender, indem sie die Smartphone-Funktionen wie Swiping, Tapping oder GPS-Location sinnvoll für die Darstellung der Anzeigen nutzen.

Herausforderungen für Medienhäuser

Um in diesem Umfeld bestehen zu können, müssen Verlagshäuser zwei Bereiche meistern: Die Vermarktung ihrer Inhalte, die nicht auf ihren eigenen Plattformen veröffentlicht werden, sowie die Optimierung ihrer eigenen digitalen Kanäle.

1. Plattform-Relevanz

Als erstes gilt es ein Netzwerk aufzubauen, um den Nutzern eigene Inhalte da zur Verfügung zu stellen, wo sie sich am meisten aufhalten – auf den Plattformen der führenden Apps. Angebote wie Snapchat‘s Discover, Facebook‘s Instant Articles oder Apple News bieten den Content-Erstellern neue attraktive Formate. Dazu müssen die Unternehmen die Inhalte auf eine smarte Art und Weise eigens auf die jeweilige Anwendung zuschneiden. Das Ziel: Eine optimale Experience für die User schaffen, ohne dabei zu viel kostbare Zeit für die Content- Anpassung aufzuwenden.

2. Eigene digitale Kanäle

Auch wenn die Reichweite über diese Dritt- Anwendungen zunimmt, bleibt es elementar wichtig für das Geschäftsmodell auch die eigene digitale Präsenz zu optimieren und auf die neuen Anforderungen anzupassen. Die eigene App muss den modernen Ansprüchen genügen, damit sie in der User Experience gegenüber den führenden Apps mithalten kann.

Vor allem aber bleibt der eigene digitale Auftritt wichtig, um Daten und Insights zu generieren. Der Wert von Daten als Wettbewerbsvorteil nimmt zu. Die Tracking-Angebote der Drittanwendungen reichen nicht aus, um ein vollständiges Profil der Kunden zu zeichnen. Vielmehr müssen Verlage alle relevanten Kundendaten kanalübergreifend messen und vereinheitlichen, damit sie auf dieser Daten-Basis das eigene Angebot optimieren und auf die Bedürfnisse der Nutzer zuschneiden können.

Darüber hinaus ist sichtbar, dass die mobile Nutzung die Desktop-Nutzung bislang nicht ablöst, sondern vielmehr ergänzt. Die meisten Nutzer konsumieren die Mobilen Inhalte zusätzlich zum Desktop Angebot, was die einheitliche User-Experience über alle Kanäle umso relevanter macht.

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Bildquellen

  • mobile-publishing: Contentpepper®
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