Die Google-Suche verändert sich – und zwar radikal. Mit der Einführung der sogenannten Google AI Overviews stellt Google seine klassische Suchfunktion auf den Kopf. In Zukunft erhalten Nutzer:innen bei vielen Suchanfragen keine reine Liste von Links mehr, sondern direkt KI-generierte Zusammenfassungen der relevantesten Informationen. Das klingt praktisch – ist aber für Websitebetreibende, Content Creators und SEO-Profis eine echte Herausforderung. Denn: Wenn Google bereits die Antwort liefert, warum sollten Nutzer:innen dann noch auf Deine Website klicken? Was das für Deine SEO-Strategie bedeutet und wie Du auf diese Veränderungen reagieren solltest, erfährst Du hier.
Was sind Google AI Overviews?
Jede:r, der oder die im Internet unterwegs ist, wird es bereits mitbekommen haben. Bei einer Google Suche bekommt man nun nicht mehr nur eine Liste an Links zu verschiedenen relevanten Webseiten präsentiert. Google AI Overviews – bislang in den USA im Test und nun auch in Europa verfügbar – sind KI-gestützte Antwortboxen, die am oberen Rand der Suchergebnisse erscheinen. Anstelle von klassischen Snippets oder Featured Snippets fasst die KI direkt mehrere Quellen zu einer kompakten Antwort zusammen.
Google will damit besonders die Informationssuche beschleunigen und Nutzer:innen ein besseres Sucherlebnis bieten. Die Kehrseite für Seitenbetreiber: Die Nutzer:innen bekommen ihre Antworten, ohne jemals auf die verlinkten Quellen klicken zu müssen. Organischer Traffic über Google könnte damit dramatisch zurückgehen.
Warum klassische SEO nicht mehr ausreicht
Suchmaschinenoptimierung war bislang eine Disziplin, die stark auf Keywords, strukturierte Inhalte und technische Sauberkeit setzte. Aber wenn die KI die Ergebnisse bereits vorfiltert und zusammenfasst, sind reine Informationsartikel austauschbar.
Das bedeutet: Wenn Dein Content nichts Einzigartiges bietet, wird er nicht nur übersehen; er wird gar nicht mehr benötigt. KI übernimmt die Zusammenfassung und Nutzer:innen bleiben auf der Google-Oberfläche. Das stellt SEO auf den Kopf – und erfordert ein neues Denken.
Was KI (noch) nicht kann – und wo Deine Inhalte punkten müssen
Die gute Nachricht: KI kann zwar Informationen aggregieren, aber keine echten menschlichen Perspektiven erzeugen. Genau hier liegt Deine Chance. Um in dieser neuen Ära sichtbar und relevant zu bleiben, müssen Inhalte liefern, was KI (noch) nicht kann:
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Persönliche Geschichten und Erfahrungen: Case Studies, Interviews, Erfahrungsberichte.
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Originelle Daten und Insights: Eigene Studien, Branchenreports oder Umfragen.
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Starke Point-of-View-Inhalte: Zeig Haltung zu einem Thema – besonders in Deiner Nische.
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Emotionale Wirkung: Inhalte, die Menschen bewegen – und dadurch auch KI-Modelle trainieren.
Diese Art von Content ist nicht nur schwer zusammenzufassen, sondern auch einzigartig – und damit unverzichtbar für Deine Zielgruppe.
Strategien für die neue Ära der KI-gesteuerten Suche
Wenn Google selbst die Antworten liefert, musst Du über Google hinaus sichtbar werden. Das bedeutet:
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Reichweite auf mehreren Kanälen aufbauen:
Verlasse Dich nicht nur auf SEO. Nutze Newsletter, Social Media, YouTube, Podcasts und LinkedIn für die B2B-Kommunikation. -
Formatvielfalt nutzen:
Videos, Infografiken und Podcasts sind schwerer automatisiert auszuwerten und bieten Mehrwert, den AI Overviews nicht replizieren können. -
Marke stärken:
Wer Dich kennt, sucht direkt nach Dir – nicht nach einer generischen Antwort. Markenbekanntheit wird zum SEO-Faktor. -
Nischenbesetzung:
Positioniere Dich klar in einem Themenfeld, das nicht jeder abdeckt. So bist Du erste Anlaufstelle für spezifische Fragen.
KI-Auffindbarkeit aktiv verbessern – So geht’s konkret
Du willst auch in Zukunft gefunden werden – von Menschen und Maschinen? Dann solltest Du folgende Tipps beachten:
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Multimediale Inhalte erstellen:
YouTube-Videos erscheinen inzwischen in Tools wie ChatGPT, Perplexity und Co. – ideal, um neue Sichtbarkeit zu gewinnen. -
Strukturierte Daten einsetzen:
Nutze Schema Markup und klare Content-Gliederung, damit KI Deine Inhalte besser interpretieren kann. -
Entitäten statt Keywords denken:
Nicht nur Suchbegriffe, sondern Themen und Begriffe im Kontext denken – so wirst Du relevanter für generative Modelle. -
Social Proof einbauen:
Kommentare, Bewertungen, Nutzerfeedback – all das macht Deine Inhalte lebendig und glaubwürdig. -
Community aufbauen:
Eine engagierte Community teilt, verlinkt und diskutiert – ein Vorteil, den KI nicht erzeugen kann.
Google AI Overviews: Die Zukunft gehört hybriden Strategien
Google AI Overviews sind kein vorübergehender Trend – sie sind der Beginn einer neuen Ära im digitalen Marketing. Klassische SEO wird nicht verschwinden, aber sie allein reicht nicht mehr aus. Wer Sichtbarkeit behalten will, muss Inhalte schaffen, die mehr können als KI – und mehr bieten als Information. Setze auf Persönlichkeit, Authentizität und Community. Stärke Deine Marke, diversifiziere Deine Kanäle und denke immer einen Schritt weiter. Denn in Zukunft entscheidet nicht nur Google, ob Deine Inhalte gefunden werden – sondern auch die KI-Modelle, die Nutzer:innen täglich begleiten.
Denk daran: SEO ist nicht tot – generische Inhalte hingegen schon.
Bildquellen
- Google AI Overviews: DALL-E
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