2025 steht fast schon vor der Tür und somit rückt auch das Inkrafttreten des Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) immer näher. Damit Online-Shopbesitzer mit der Herausforderung, ihren Online-Shop rechtzeitig zu überarbeiten, nicht alleine sind, haben wir einen Schritt-für-Schritt Plan zusammengestellt. Im Whitepaper Barrierefreie Online-Shops findest Du zudem die vier Prinzipien der Barrierefreiheit, die gesetzlichen Vorgaben, die technischen Herausforderungen und Best Practices.
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Das Thema Barrierefreiheit
Wir haben auf contentmanager.de schon öfters das Thema digitale Barrierefreiheit behandelt – und das auch zurecht. Dieser Bereich geht uns alle etwas an, ob in der digitalen oder der realen Welt. Ein Erlebnis zu schaffen, das für alle zugänglich ist, ist zugleich moralische Pflicht und kluge Geschäftsstrategie. Wer seinen Online-Shop für alle zugänglich macht, erweitert den Pool an möglichen Kund:innen zur Maximalkapazität. Alle könnten dann in der Theorie bei Dir einkaufen. Doch drehen wir den Spieß doch einmal um: Der Online-Shop ist nicht barrierefrei. Wer wird dann vom Kundenstamm ausgeschlossen? Die Annahme, dass in dieser Gruppe dann „nur“ knapp 10% der Schwerbehinderten in Deutschland wären, ist falsch. Denn Barrierefreiheit kommt so viel mehr Menschen zugute. Hier ein kleiner Exkurs:
Arten von Behinderungen und ihre Auswirkungen auf das Nutzererlebnis
Der Begriff „Barrierefreiheit“ schließt viele Aspekte ein. Doch von welchen Barrieren sprechen wir wirklich?
- Sehbehinderung: Diese Art von Behinderung variiert von vollständiger Blindheit bis zu einem teilweise eingeschränkten Sehvermögen. Um in diesem Bereich barrierefrei zu sein, müssen Texte durch Screenreader-Funktionen vorgelesen werden können, Bilder dank Alternativbeschreibung verständlich erklärt sein und durch Zoom-Funktion im Detail begutachtet werden können. Aber auch ein für nicht-eingeschränkte Personen vermutlich belangloses Detail, wie die Struktur des Begleittextes, ist entscheidend. Große Textblöcke, lange über viele Zeilen laufende Sätze oder das Fehlen von Auflistungen macht es den Kund:innen schwer, sich auf der Produktseite beispielsweise zurechtzufinden.
- Hörbehinderung: Auch hier sind die Grade der Behinderung variabel und müssen allesamt beachtet werden. Es braucht unbedingt schriftliche Alternativen für Audiodateien in Form von Untertiteln oder Transkripten.
- Motorische Einschränkungen: Die Hände sind ein sensibler Teil des menschlichen Körpers und übernehmen beim Einkaufen im Online-Shop einen Großteil der Arbeit. Für vieles wird die Maus gebraucht, doch die Navigation dieser fällt vielen Leuten mit motorischen Einschränkungen schwer. Deswegen sollten barrierefreie Online-Shops die Steuerung durch die Tastatur ermöglichen, genauso wie die einzelnen klickbaren Elemente in ihrer Größe und Position auf Einfachheit optimieren.
- Kognitive Einschränkungen: Letztlich soll der Online-Shop auch den Menschen zugänglich sein, die Schwierigkeiten haben, komplexe Sachverstände zu verstehen. Deswegen ist die Simplizität der Inhalte von besonderer Wichtigkeit. Was in diesem Zusammenhang oft vergessen wird, ist auch der gesamte Ablauf des Einkaufs. Menschen sind eine gewisse Abfolge an Handlungsschritten gewohnt. Von dieser nicht abzuweichen hilft auch Menschen mit kognitiven Einschränkungen bei ihrem Einkauf.
Die vier Prinzipien der Barrierefreiheit
Da dieses Thema sehr komplex ist, wurden die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) verfasst. Diese Prinzipien helfen Shopbetreibern dabei, kein Detail zu vergessen. Wer sich nach den vier Prinzipien richtet und seinen Online-Shop derartig optimiert, ist den barrierefreien Online-Shops einen Schritt näher.
- Wahrnehmbarkeit
- Bedienbarkeit
- Verständlichkeit
- Robustheit
Dies bedeutet genauer: Alle Inhalte müssen für alle wahrnehmbar sein; alle Funktionen müssen für alle zugänglich sein; alle Elemente müssen von allen Benutzer:innen auf Anhieb verstanden werden können; sowie alle Inhalte müssen von allen Endgeräten und Technologien interpretiert werden können – auch bei technischen Veränderungen.
Barrierefreie Online-Shops
Im Whitepaper gehen wir auf die Best Practices ein: Klare Navigation und Struktur, ein responsives Design, Multimediainhalte, Farben und Schriftarten, aber auch Schulungen für Mitarbeitende, Test und Feedback. Wie Du diese Punkte genau umsetzen kannst, erfährst Du im Whitepaper.
Keine Kür, eine Pflicht
Häufig, wenn das Thema barrierefreie Online-Shops oder das BFSG besprochen wird, ist dies in einem negativen Licht: Händler werden gezwungen, ihre Shops zu überarbeiten, es drohen Strafen bei Nichteinhalten, es ist sehr viel Arbeit diese Optimierungsarbeiten durchzuführen… Auf der positiven Seite wird oftmals nur die moralische Pflicht als Argument verwendet. Doch wie bereits erwähnt sind auch Kundenstammerweiterungen und Umsatzsteigerungen positive Resultate dieser Änderungen. Barrierefreiheit sollte an oberster Stelle auf der Tagesordnung stehen – um den Alltag für alle ein klein wenig zu erleichtern.
Bildquellen
- Barrierefreie Online-Shops: Midjourney
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