Könnte Figma tatsächlich dem Design-Tool Canva Konkurrenz machen? Wir haben uns die Plattform und ihre einzelnen Funktionen einmal genauer angeschaut – und natürlich auch die beiden Design-Tools gegenübergestellt. In unserem Beitrag erfährst Du alles rund um das Thema Figma und wie wir das Potenzial der Design-Plattform einschätzen.
Definition Figma
Figma ist eine webbasierte Design- und Prototyping-Plattform für UI und UX Designs. Sie ist seit September 2016 auf dem Markt und wurde 2021 um das Whiteboard-Tool FigJam erweitert. Die Design-Plattform ermöglicht es, dass Designer und Teams gemeinsam an Projekten arbeiten können. Die Plattform bietet eine intuitive Benutzeroberfläche und leistungsstarke Funktionen, um Designprozesse zu vereinfachen und noch schneller zu qualitativ hochwertigen Ergebnissen zu gelangen.
Hauptfunktionen von Figma
Figma bietet eine Vielzahl von Funktionen, die Designern und Teams helfen, ansprechende Designs zu erstellen. Die Design-Tools ermöglichen es Benutzer:innen, Grafiken, Symbole und Illustrationen mithilfe leistungsstarker Vektorwerkzeuge zu designen und zu bearbeiten. Ein weiteres Highlight von dem Design-Tool sind die Bibliotheken und Komponenten. Mit ihnen können Benutzer:innen wiederverwendbare Designelemente erstellen, um ein konsistentes Erscheinungsbild über verschiedene Projekte hinweg sicherzustellen. Dies gewährleistet eine effiziente Gestaltung und spart Zeit bei der Erstellung neuer Designs. Plugins sind ein weiterer großer Vorteil. Sie erweitern den Funktionsumfang der Plattform und geben Benutzer:innen die Möglichkeit, zusätzliche Tools und Automatisierungen in ihre Design-Workflows zu integrieren. Von Zeitsparfunktionen bis hin zu spezialisierten Design-Tools – Figma besitzt ein breites Spektrum an Funktionen, um schnell und einfach qualitativ hochwertige Designs zu erstellen.
Kollaboration und Echtzeitbearbeitung
Figma ist speziell für die Zusammenarbeit im Team konzipiert. Das Mehrbenutzer-Editing ist eine Funktion, durch die mehrere Personen, unabhängig von Ort und Zeit, gleichzeitig an einem Designprojekt arbeiten können. Änderungen werden in Echtzeit aktualisiert, sodass alle Teammitglieder den Fortschritt verfolgen können – und auch jederzeit Zugriff auf die Projekte haben. Diese Echtzeit-Kollaboration fördert die Effizienz und den Austausch von Ideen innerhalb des Teams. Kommentare und Feedback sind zentraler Bestandteil der Zusammenarbeit in Figma. Benutzer:innen können spezifische Designelemente kommentieren und Feedback geben, was die Kommunikation und Diskussionen über das Design erleichtert. Dadurch entsteht ein umfassendes Feedback-System, durch das neue Anregungen und Verbesserungen direkt umsetzbar sind.
Figma bietet auch eine Versionskontrolle, um den Designverlauf zu verfolgen. Das bedeutet, dass Benutzer:innen auf frühere Versionen ihrer Designs zugreifen und Änderungen vergleichen können. Falls also der erste Designentwurf doch mehr zusagt, lässt sich die Ursprungsversion mit nur wenigen Klicks wieder vollständig herstellen. Doch vor allem können Benutzer:innen so detailliert den Fortschritt ihres Projektes einsehen.
Prototyping-Funktionen
Prototyping ist ein wichtiger Schritt im Designprozess, um das Benutzererlebnis zu veranschaulichen und zu validieren. Figma enthält leistungsstarke Prototyping-Funktionen, mit der sich interaktive Prototypen erstellen lassen. Diese Prototypen dienen dazu, den Ablauf und die Benutzerinteraktion mit dem Design zu simulieren. Eine weitere Stärke des Design-Tools sind die Animationen und Übergänge. Mittels Animationen sind Benutzer:innen dazu in der Lage, einfach Bewegungen und Verhaltensweisen von Designelementen darstellen und testen zu können. Übergänge helfen dabei, nahtlos zwischen verschiedenen Designversionen zu wechseln und sorgen für ein ansprechendes Nutzererlebnis. Doch vor allem bringen die Prototyping Funktion eines in den Designprozess: Lebendigkeit. Und das regt wiederum die Vorstellungskraft der Designer an.
Entwickler-Handoff
Eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen Designern und Entwickler:innen ist entscheidend für ein erfolgreiches Projekt. Figma bietet Tools für den Entwickler-Handoff, um diesen Prozess zu optimieren. Zum Beispiel generiert Figma automatisch den CSS-Code für Designelemente, was die Implementierung für Entwickler:innen vereinfacht. Das erleichtert nicht nur die Umsetzung des Designs, sondern sorgt auch für eine konsistente visuelle Erscheinung.
Darüber hinaus erstellt Figma Design-Spezifikationen, die Entwickler:innen alle erforderlichen Informationen zur Verfügung stellen. Diese Spezifikationen enthalten Details wie Größen, Abstände, Farben und Schriften, die Entwickler:innen für die korrekte Implementierung des Designs benötigen. So können, Fehler bezüglich Dateiformaten und verschiedener Schriftarten vermieden und eine nahtlose Zusammenarbeit zwischen Design- und Entwicklerteams hergestellt werden.
Preisstruktur von Figma
Figma ist in verschiedenen Abo-Versionen erhältlich. Die Preisstruktur sowie der Funktionsumfang variiert jedoch bei den einzelnen Abonnements. Insgesamt stehen Nutzer:innen bei Figma vier unterschiedliche Abo-Versionen zur Verfügung:
Starter
Mit der kostenlosen Version erhalten Editor sämtliche Basis-Funktionen des Tools. Nutzer:innen können sich aus Plugins, Widgets und den verschiedensten Vorlagen bedienen. Auch eine mobile App-Version ist im kostenlosen Abonnement von Figma enthalten. Doch aufgepasst: Editor haben zwar die Möglichkeit unbegrenzt persönliche Dateien zu nutzen, allerdings ist die Anzahl an Figma- und FigJam-Dateien begrenzt. Fig-Jam ist ein Whiteboard, das für das Brainstorming oder zum Fixieren von Ideen genutzt werden kann. Jeweils drei Fig-Jam und Figma- Dateien können Editor mit der Free-Version erstellen.
Professional
Das Professional-Abo richtet sich an Nutzer:innen, die an umfangreicheren Projekten arbeiten. In dieser Abo-Version können Nutzer:innen unbegrenzt Figma-Dateiein designen. Mit dem unbegrenzten Versionsverlauf haben sie die Möglichkeit jederzeit ihr Projekt Schritt für Schritt zu verfolgen und genau zu sehen, welche Änderungen am Design vorgenommen wurden. Zusätzlich zu den Basis-Funktionen der kostenlosen Version stehen den Nutzer:innen Teambibliotheken sowie ein Audio-Chat zur Verfügung. Außerdem können sie Freigabeberechtigungen erteilen und somit beeinflussen, wer auf die Dateien Zugriff erhält. Ein weiterer Vorteil des Professional-Abonnements: Nutzer:innen verfügen über mehr Speicherplatz für ihre Projekte und Designs und können ihren kreativen Designs dadurch mehr Raum geben. Bei dem Professional-Abo besteht ebenso die Möglichkeit mobil seine Designs zu bearbeiten, indem man die Figma-App benutzt.
Organization
Die Organization-Version von Figma bietet noch mehr Möglichkeiten als die Professional-Version. Das Organization-Abonnement richtet sich an große Unternehmen, die eine einheitliche Design-Infrastruktur benötigen. Es bietet erweiterte Funktionen wie Designsystem-Analytics, zentralisierte Dateiverwaltung und die Option des Single-Sign-on. Figma bietet außerdem eine breite Palette von Integrationen mit anderen Tools und Plattformen, wie zum Beispiel Slack, Jira und Zeplin. Durch die Organization-Version erhalten Nutzer:innen erweiterte Möglichkeiten zur Integration mit den bevorzugten Arbeitsabläufen und können benutzerdefinierte Plugins verwenden, um die Plattform zu erweitern und anzupassen. Die Kosten betragen etwa 45 € pro Editor/Monat.
Enterprise
Wer noch mehr Sicherheit und Flexibilität während seiner Designerstellung wünscht, für den kann sich die Enterprise-Version lohnen. Durch diese erreichen Unternehmen eine noch bessere Zusammenarbeit unterschiedlicher Abteilungen. Nutzer:innen können ganz einfach spezielle Arbeitsbereiche in Figma einrichten. Das erleichtert den Zugriff der einzelnen Teams auf die Designprojekte – und es bleibt trotzdem sicher. Denn Figma verfügt über weitreichende Sicherheitsvorkehrungen, die die sensiblen Daten und Designs der Nutzer:innen schützen. Mit 75 € pro Monat, ist die Enterprise-Version die teuerste Version von Figma.
Auch das Design-Tool Canva ist in unterschiedlichen Abo-Versionen erhältlich. In einem weiteren Beitrag von uns haben wir uns die kostenfreie und kostenpflichtige Version von Canva einmal genauer angeschaut und miteinander verglichen. Den Artikel findest Du hier.
Figma oder Canva?
Viele Editor stellen sich bei der Wahl des richtigen Design-Tools die gleiche Frage: Canva oder Figma? Canva und Figma sind zwei verschiedene Design-Tools mit jeweils eigenen Stärken und Schwerpunkten. Canva ist ein benutzerfreundliches visuelles Design-Tool, das eine große Sammlung von Vorlagen, Grafiken und Design-Tools für die unterschiedlichsten Zwecke bietet. Es ist einfach in der Handhabung durch Funktionen wie den Drag-and-Drp-Editor und ist deswegen besonders für Einsteiger geeignet. In unserem Beitrag „Canva-Tipps“ haben wir bereits einige Tipps für Design-Anfänger zusammengetragen. Wer Canva nutzen möchte ,sollte jedoch wissen: Canva ist eher für das Design von einfachen Bildern, Videos und Grafiken gedacht.
Anders sieht es bei Figma aus: Dieses Tool richtet sich vielmehr an erfahrene Grafik-Designer, die weitaus komplexere Designs erstellen müssen als Bilder und Grafiken. Figma ist speziell auf die Erstellung von Vektorgrafiken ausgelegt. Deswegen erfordert die Arbeit mit diesem Programm auch ein gewisses designtechnisches Grundverständnis. Während Canva auf vorgefertigte Vorlagen und eine einfache Bedienbarkeit abzielt, richtet sich Figma eher an Designer und Teams, die umfangreiche Bearbeitungsfunktionen und fortschrittliche Möglichkeiten für die Zusammenarbeit und Prototyping benötigen.
Beide Tools sind jedoch leistungsstarke Optionen, die den Anforderungen verschiedener Designprojekte gerecht werden können. Letztendlich hängt die Wahl zwischen Canva und Figma von den spezifischen Anforderungen, dem Kenntnisstand der Benutzer:innen und den gewünschten Funktionen ab.
Fazit
Figma bietet mit seinen umfangreichen Funktionen, fortschrittlichen Bearbeitungsmöglichkeiten und der nahtlosen Teamzusammenarbeit ein leistungsstarkes Design-Tool. Es ermöglicht professionellen Designern, ihre Kreativität auszuleben und hochwertige Designs zu erstellen. Während Canva für einfache Designs und eine schnelle Erstellung geeignet ist, bietet Figma eine umfassendere Palette an Funktionen für anspruchsvolle Designprojekte. Das Tool ist dabei sowohl für kleine als auch große Teams geeignet und kann je nach Bedarf individuell angepasst werden. Ob Figma allerdings als Design-Tool infrage kommt, hängt ebenso stark von dem eigenen Kenntnisstand in Sachen Design ab. Denn wer auf diesem Gebiet bisher weniger Berührungspunkte hatte, wird mit Figma schnell an seine Grenzen stoßen.
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