Content Management kann exklusiv nur für eine Website oder einen Onlineshop erfolgen. Aber auch für eine Vielzahl digitaler Kanäle. Letzteres ist mittlerweile die Regel. Dennoch bieten sich zwei verschiedene Strategien im Content Management an – je nach Voraussetzungen des Unternehmens: Single Site- und Multisite-Installationen. Wo liegen die Unterschiede zwischen den Ansätzen und wann lohnt sich welche Infrastruktur? Und nach welchen Kriterien sollte die CMS-Lösung für eine Multisite ausgewählt werden?
Die Unterscheidung zwischen einer Multisite- und einer Single Site-Infrastruktur liegt in der Art und Weise wie Websites mit Inhalten bespielt werden. Eine Single Site-Anwendung verwaltet lediglich eine einzige Website oder einen Onlineshop. Das bedeutet für Content Manager und Marketing-Teams: Für jede einzelne Website oder Onlineshop werden Inhalte separat verwaltet. Sicherheitsupdates, neue Designs und Features sowie gleiche Inhalte müssen so immer wieder separat angelegt und eingespielt werden. Eine enorm zeitaufwändige und redundante Arbeit. Bei einer Multisite-Installation werden dagegen alle Inhalte für alle Websites und Onlineshops des Unternehmens über eine zentrale Plattform eingespielt.
Limits von Single Site-Lösungen
Das Content Management von mehreren Websites, etwa für verschiedene Brands, ist über Single Site-Installationen also nicht möglich. Inhalte einfach auf verschiedenen Websites veröffentlichen zu können, ist heutzutage aber essentiell. Viele Unternehmen verfügen über mehrere Websites – gegebenenfalls mehrere Marken. Content muss somit auf diesen Websites und für verschiedene Marken zentral ausgespielt werden können. Ein Content Management, das mehrere Websites mit Inhalten aus einer Umgebung heraus bespielen kann, ist dabei besonders wichtig, um die Markenkonsistenz nicht zu verwässern. Dem kann eine Single Site-Installation allerdings nicht gerecht werden.
Multisite für zentrales Content Management: Funktion und Vorteile
In der Informationstechnologie wird unter einer Multisite ein Stammverzeichnis mehrerer Webseiten auf einem Webserver verstanden. Es entsteht im Grunde eine Basisarchitektur für mehrere Webseiten. Das CMS fungiert in einer Multisite-Infrastruktur als zentraler Datenpool für die Bespielung aller einzelnen Sites. Die Architektur ermöglicht so die zentrale Verwaltung von Content für verschiedenen Websites. Multisite CMS-Lösungen sind damit gleichzeitig Vorläufer einer 07Digital Experience Platform (DXP), die für das Content Management auf verschiedenen Touchpoints immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Unternehmen, die auf Multisite setzen, können den zeitlichen und personellen Aufwand für die Verwaltung und Pflege von Inhalten deutlich reduzieren. Das vereinfacht den Content Management-Prozess und führt gleichzeitig zu Kostenersparnissen im Content Marketing. Zudem werden Administration und Hosting zentral gesteuert. Das erleichtert Sicherheitsupdates und die Implementierung neuer Funktionen.
Ein weiterer Vorteil: Bei einem Multisite-CMS nutzen Unternehmen nur noch einen Dienstleister für das Content Management. Auch hier werden Prozesse wie Updates und die Installation von Funktionen vereinfacht. Nicht zuletzt steht dem Content Manager und anderen involvierten Mitarbeiter:innen durch Multisite-CMS-Lösungen eine Architektur für das gesamte Online-Business zur Verfügung. Sie müssen sich nur noch mit einem System auskennen, um Content für alle Websites zu erstellen. Die Datenverwaltung läuft vollkommen zentral ab. Das ist auch für die Lokalisierung wichtig: Texte und digitaler Inhalt müssen letztlich die Markenkonsistenz bewahren und bei international agierenden Unternehmen übersetzt werden. Geschieht das alles zentral, reduziert sich nicht nur der Arbeitsaufwand. Es erhöht zudem die Einheitlichkeit der Unternehmensauftritte.
Single Site oder Multisite – für wen geeignet?
Natürlich stellt sich bei der CMS-Auswahl nun die Frage: Braucht Ihr Unternehmen ein Single Site- oder Multisite-CMS? Wann ist welche Architektur sinnvoller? Die Antwort ist abhängig von Ihrem individuellen Business. Starten Sie gerade erst im Online-Business, reicht gegebenenfalls auch erst einmal eine Single Site-Installation. Spätestens, wenn Sie expandieren und Ihre Kund:innen über mehrere Websites erreichen möchten, ist der Wechsel zu einer Multisite-Infrastruktur sinnvoll. Wollen Sie sich einen Wechsel ersparen? Oder planen Sie bereits zu expandieren? Dann lohnt es sich auch schon am Anfang auf die Multisite-Installation zu setzen.
Auswahl eines geeigneten CMS – wichtige Kriterien bei Multisite
Wenn Sie sich für eine Multisite-Infrastruktur entscheiden, sollen Sie einige Aspekte bei der Wahl des Content Management Systems beachten. Das gilt auch im Hinblick auf die künftigen Entwicklungen im Content Management. Wollen Sie sich die Flexibilität zum Aufbau einer DXP behalten, sollte Ihr CMS folgende Kriterien erfüllen:
- Headless als Single Source of Truth: Ihr CMS sollte im Idealfall den Headless-Ansatz verfolgen und dabei als Single Source für Content, Media Assets und Vorlagen fungieren. Headless CMS-Lösungen sollten Sie dabei unterstützen, auch verschiedene Marken, Kanäle und Touchpoints zu Kund:innen zentral mit Inhalt zu bespielen. Sie bieten künftig eine Infrastruktur, um mehr als nur verschiedene Websites zu berücksichtigen.
- Mandantenfähigkeit für Markenkonsistenz: Die reine Verwaltung von Informationen und Inhalten auf verschiedenen Websites und für unterschiedliche Marken ist aber nur die halbe Miete. Zentral ist die Mandantenfähigkeit. Das bedeutet: Ihr CMS sollte Inhalte für verschiedene Marken und Websites unabhängig voneinander in einer Umgebung managen können. Das ist wichtig, um die einzelnen Brands Ihres Unternehmens nicht zu verwässern.
- Lokalisierung für verschiedene Märkte: Ihr Headless CMS sollte es Ihnen ermöglichen, Content für unterschiedliche Märkte zu lokalisieren. Übersetzungsleistungen und Multi-Language sind essentiell, um mit einem CMS international expandieren zu können. Andernfalls bräuchte es für andere Märkte wieder ein neues, separates CMS.
- Flexibilität bereitstellen und beibehalten: Digitale Touchpoints, Anforderungen von Kund:innen und Unternehmen sind dynamisch. Ein Headless CMS muss dem gerecht werden und sich auch für künftigen Entwicklungen flexibel anpassen lassen. Die Multisite-Infrastruktur ist lediglich der Anfang für die Umsetzung neuer Entwicklungen.
Fazit
Multisite-Infrastrukturen sind heutzutage bei fast allen Unternehmen die zukunftsfähige Wahl, um das Content Management zu vereinfachen. Sie bieten die Möglichkeit, zentral über ein Content Management System verschiedene Websites mit Inhalten zu füllen und Content flexibel anzupassen. Zudem helfen sie dabei, Markenkonsistenz zu bewahren und Kosten im Content Marketing zu reduzieren. Bei der Wahl des CMS für eine Multisite-Infrastruktur sind der Headless-Ansatz sowie Mandantenfähigkeit entscheidend. Aber auch ein hohes Maß an Flexibilität, um das CMS künftig auch für Entwicklungen wie den Aufbau einer DXP weiterhin nutzen zu können. Unternehmen, die auf Multisite-Infrastrukturen in Verbindung mit einem leistungsfähigen Headless CMS setzen, können so für ihre Kund:innen auch in Zukunft eine optimale Customer Experience bieten.
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