Facebook verpasst seinem Newsfeed-Algorithmus ein Update. In Zukunft liegt der Fokus hier auf Transparenz und exklusive Berichterstattung.
Die Neuerungen kündigte Facebook auf der eigenen Website an. Diese umfassen den News-Content. Der Fokus soll demnach auf journalistischen und hochwertigen Nachrichteninhalten liegen. Viele Menschen nutzen zunehmend Social-Media-Kanäle als primäre News-Quelle.
Die Änderungen am Algorithmus konzentrieren sich auf die Bereiche Originalität und Transparenz. Laut Facebook sollen exklusive und besonders frühzeitige Berichterstattungen eine größere Reichweite bekommen als bisher. Wie das Unternehmen Inhalte dieser Art identifizieren möchte erklärt Facebook folgendermaßen:
Wir gehen so vor, dass wir uns Gruppen von Artikeln über ein bestimmtes Thema anschauen und diejenigen identifizieren, die am meisten als Orginalquelle genannt werden. Wir fangen an, indem wir in englischsprachigen Nachrichten ursprüngliche Berichterstattung identifizieren und werden dies in der Zukunft auch für andere Sprachen tun.
Allerdings wird der Newsfeed trotz des Updates weiterhin davon beeinflusst, was ein Nutzer liked, postet oder teilt. Daher kann Facebook nicht kontrollieren, welche Präferenzen oder Newsquellen seine User vorrangig nutzen. Facebook weiß um das Problem.
Engagement oder Originalität?
Teilen mehrere User aus dem eigenen Netzwerk Nachrichten, die das gleiche Thema behandeln, so erfährt die Originalquelle einen Reichweitenschub. Diese Quelle wird dem User als erstes angezeigt. Unklar ist jedoch, wie hier das Engagement die Reichweite eines News-Artikels beeinflusst. Denn bislang war es im Hause Facebook so, dass der Algorithmus Inhalte mit viel Interaktion häufiger ausspielt. Was aber, wenn nicht mehr auf die originale Meldung reagiert wird, sondern bei nachfolgenden Beiträgen das Engagement höher ist? Welcher Post wird dann dem User angezeigt?
Da der Facebook-Algorithmus mehrere Faktoren berücksichtigt, ist eine Prognose zu den Auswirkungen des Updates schwierig. Allerdings könnten die Neuerungen Desinformationen und Verschwörungstheorien – wie in der Vergangenheit oft passiert – zu weniger Reichweite und Aufmerksamkeit »verhelfen«.
Bildquellen
- network-3492384_640: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
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