Wenn man Content Marketer nach den größten Herausforderungen ihres Berufs fragt, sind die Antworten eindeutig. Ganz oben auf der Liste steht die Schwierigkeit, schnell und regelmäßig relevanten Content zu präsentieren. Eine Befragung von 1000 Content Marketern führt die Punkte Zeit und Quality damit auch auf den Plätzen 1 und 2 der größten Probleme, gleich gefolgt von der Content Creation selbst auf dem dritten Platz. Warum das so ist, ist schnell gesagt: Content Creation ist ein komplexer Prozess, bei dem verschiedenste Facetten berücksichtigt werden müssen, damit die angebotenen Inhalte später funktionieren.
Das diese Prozesse daher sehr ressourcenintensiv sind, ist klar. Dabei spielt es keine Rolle, ob die eingesetzte Manpower, die aufgebrachte Zeit oder die fälligen Kosten betrachtet werden – Content Creation ist einer der aufwendigsten Prozesse im Content Marketing. Der Versuch, hier Ressourcen einzusparen, ist nur selbstverständlich. Neue Technologien wie AI-unterstützte Content Creation helfen zwar bei einfachen, kurzen Inhalten, sind aber noch nicht bereit für komplexe, hochwertige Contentformate.
Eine Möglichkeit, Zeit und Kosten zu minimieren und gleichzeitig seine Leser nicht durch Reposts und doppelten Content zu langweilen oder gar zu verlieren, bietet Content Repurposing.
Content Repurposing – mehr als einfaches Republishing
Unter Content Repurposing werden verschiedene Möglichkeiten und Praktiken verstanden, Content wiederverwertbar zu machen. Das heißt nicht, dass die Inhalte nur reposted oder republished werden und damit doppelter Content geschaffen wird – vielmehr bezeichnet das Repurposing eine wirkliche “Wiederverwendung” der erstellten Materialien.
“Wiederverwendung” ist hier mehr im Sinne eines Upcyclings zu verstehen, da die bereits vorhandenen Formate aufgebessert und neue Formen für deren Veröffentlichung genutzt werden. Hier liegt auch der entscheidende Unterschied zu Reposts und doppeltem Content: Es handelt sich bei Content Repurposing nicht um Duplikate, sondern um eigenständige, neu entwickelte Contentformate.
Die Vorteile des Content Repurposing
Die Vorteile des repurposed Contents sind offensichtlich. In erster Linie ist das die Einsparung von Ressourcen und Zeit, da der Content nicht mehr komplett neu erstellt werden muss. Aber daneben existieren eine Reihe weiterer Vorzüge. Content, der bereits gut performt hat, kann seine Stärken nochmals in anderer Form ausspielen. Für den Marketer steigt damit die Sicherheit, dass der Content wieder erfolgreich wahrgenommen wird.
Gleichzeitig erweitert sich das Userspektrum: Nehmen wir an, ein kurzer Blogpost war sehr erfolgreich. Warum diesen nicht auf ein längeres Format übertragen, mit dem dann nicht die Interessenten angesprochen werden, die die Inhalte schnell konsumieren, sondern diejenigen, die eine intensivere Auseinandersetzung mit der Thematik wünschen? Diese Effekte lassen sich auf verschiedene weitere Aspekte übertragen. User, die gar nicht lesen wollen, können mit Bildern und Infografiken angesprochen werden, eher auditive Konsumenten werden mit einem Podcast versorgt und visuell geprägte User können ein Video anschauen.
Die 3 besten Strategien fürs Content Repurposing
Die verschiedenen Möglichkeiten des Content Repurposing sind vielfältig. Wir erläutern Ihnen die drei erfolgversprechendsten Strategien für Ihr Content Repurposing.
Contentformate
Eine der naheliegendsten Formen des Repurposing ist die oben bereits beschriebene Übertragung erfolgreicher Inhalte auf neue Formate. Aus einem Blogpost eine Case Study oder Whitepaper zu machen ist ein schneller, einfacher Prozess, der aber neue Möglichkeiten zum Publishing bietet und neue Interessengruppen anspricht. Die Transformation von kurzen zu längeren Contentformaten ist dabei natürlich auch in die andere Richtung möglich. Auch das Upcycling von Texten in (Info-)Grafiken, Videos, Podcasts, E-Books, Webinars usw. sind einfache Wege, den Content im neuen Gewand zu präsentieren. Der größte Vorteil hier ist, dass zeitfressende Prozesse wie Quellenrecherche und -auswertung entfallen, da nur ein neues Format für bestehende Inhalte gefunden werden muss.
Kanäle und Medien
Eine andere Möglichkeit, repurposed Content zu verwenden, ist das Bespielen von neuen Kanälen und Medien mit den vorhandenen Inhalten. Publishen Sie Ihre Inhalte auf vorher nicht genutzten Plattformen: Das können sowohl neue Websites als auch neue Social-Media-Kanäle sein, die vorher vernachlässigt oder ungenutzt waren. Wer dazu noch ein wenig mehr in seine Inhalte investieren will, kann auf die bezahlten Angebote von Content-Syndication-Plattformen zurückgreifen. Hier fallen zwar Mehrkosten an, doch werden die Inhalte dann auf verschiedenen weiteren Medien ausgespielt, ohne das man sich selbst darum kümmern müsste. Die neuen Kanäle bieten so erweiterte Möglichkeiten, den Content neu zu positionieren.
Spin-Offs
Die Spin-Off-Strategie ist die wahrscheinlich ressourcensparendste der vorgestellten Varianten. In den meisten Fällen behandelt der vorhandene Content Themen, die sich beständig weiterentwickeln. Anstelle für jeden neuen Entwicklungsschritt neue Inhalte zu produzieren, greifen Sie auf bestehenden Content zurück, verfassen ein kurzes Update, das das vorhandene Material ergänzt, und veröffentlichen Sie beides deutlich erkennbar als geupdatete Version. Ähnlich können Spin-Offs über andere (Social-Media-)Kanäle funktionieren: Nehmen Sie einen Teil des vorhandenen Materials und veröffentlichen Sie ihn als Tweet, Post oder Gastbeitrag mit einem direkten Link zum bestehenden Material. So erschließen Sie sich neue User und Publishing-Möglichkeiten mit einem geringen Aufwand.
Geringer Aufwand, großer Nutzen
Content Repurposing ist eine der sinnvollsten Lösungen, wenn es darum geht, neue Inhalte schnell und effektiv zu generieren. Die unterschiedlichen Möglichkeiten bieten für jede Herausforderung die richtige Antwort und können den komplexen Prozess der Content Creation stark vereinfachen. Sie sind damit das perfekte Mittel, um die Content Creation in arbeitsintensiven Phasen zu entlasten.
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