Der Metro-Konzern möchte die Kette Real abstoßen. Dies erklärte Vorstandsvorsitzender Olaf Koch vergangenen Freitag. Die Gerüchteküche brodelt dementsprechend; heißes Anwärter-Gerücht für die Übernahme: E-Commerce-Gigant Amazon.
Die Gründe liegen auf der Hand: Deutschland ist der zweitgrößte Markt für Amazon hinter den Vereinigten Staaten. Bernstein-Analyst Bruno Monteyne argumentierte gegenüber Reuters, dass Amazon deswegen ein aussichtsreicher Kandidat für den Kauf von Real sei. Der Lebensmittels-Markt im E-Commerce sei in Deutschland noch unterentwickelt, ein Feld, in dem Amazon in den USA im letzten Jahr einen Vorstoß wagte: Für knapp 14 Milliarden Dollar erwarb das Unternehmen die Supermarkt-Kette Whole Foods.
Mit etwa 1 Milliarden Euro, so laut einigen Analysten der geschätzte Preis, wäre die Real-Kette fast schon ein Schnäppchen. Auf Anfrage von Reuters wollte sich Amazon nicht zu den Spekulationen äußern. Dennoch scheint das Unternehmen ein logischer Kandidat. Aufgrund von Kartell- und Wettbewerbsrechten scheint ein Käufer aus dem deutschen Raum unwahrscheinlich. Denn der Metro-Konzern möchte die Real-Kette als Ganzes verkaufen, eine Akquise könnte also durch das Kartellamt geblockt werden.
Allerdings ist auch fraglich, ob Real in der aktuellen Form für Amazon eine Tür ins deutsche Lebensmittel- und Supermarkt-Geschäft darstellen kann. Zwar erwirbt es einen Großteil seines Umsatz aus dem Lebensmittelgeschäft, stand aber auch immer für den Einzelhandel. Bei einer Übernahme durch Amazon könnte diese Komponente wegfallen.
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