Agilität – zum Scheitern verurteilt?


Agilität

Wer Digitalisierung sagt, muss auch Agilität sagen – wirklich? Klar ist: Disruptive Innovationen, kürzere Produktlebenszyklen und wachsende Ansprüche der Kundschaft erhöhen den Handlungsdruck enorm. Um zukunftsfähig zu bleiben, setzen daher immer mehr Unternehmen auf Agilität.

Das Problem: Oft wird die Entscheidung für diesen aus der Software-Entwicklung stammenden Lösungsansatz mit dem Erfolg von agilem Vorgehen im Geschäftsalltag gleichgesetzt – ein weit verbreiteter Irrtum, der ein agiles Projekt auch schnell scheitern lässt. Denn nur wenn Unternehmen neue Denkmuster, Strategien und Strukturen im Unternehmen nachhaltig etablieren, kann Agilität tatsächlich die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Die Digitalagentur DMK E-BUSINESS GmbH zeigt Ihnen sieben Punkte, die über Erfolg und Misserfolg agiler Projekte entscheiden:

  1. Kennen Sie die agilen Grundprinzipien und Werte?

Im „Manifesto of Agile Software Development“, dem konzeptionellen Basis-Werk agiler Software-Entwicklungsrahmen wie bspw. Scrum, sind vier Grundprinzipien festgeschrieben. Erfolgreiche Projekte brauchen demzufolge – erstens – motivierte, selbstorganisierte und lösungsorientiere Menschen, zweitens – iterative Entwicklungsschritte und stetige Reflexion, drittens – den ständigen Blick auf die Wünsche und Anforderungen des Endnutzers und viertens – Flexibilität im Hinblick auf Veränderungen. Nur wenn Sie diese Werte als Basis der Agilität verinnerlicht haben, können Sie Ihr Unternehmen auf den richtigen Weg bringen. Es ist quasi das Ein-mal-Eins der Agilität.

  1. Ist Ihr Management ein Vorbild?

Um im digitalen Zeitalter tatsächlich innovativer und reaktionsfähiger zu werden, sollte das Management die bestmöglichen Voraussetzungen schaffen. Wichtig ist das gemeinsame Erleben und Entwickeln von Agilität im Kontext der eigenen Organisation. Dazu müssen nicht alle Prozesse auf Führungsebene sofort agil gestaltet werden. Richten Sie dennoch zumindest die wesentlichen Aspekte der Strategieentwicklung und Ressourcenallokation nach den agilen Grundprinzipien aus und versuchen Sie die interne Zusammenarbeit bestmöglich zu fördern. Erst dann können Sie auch von den Kollegen ein Mitziehen in Sachen Agilität erwarten.

  1. Hat Agilität überhaupt Platz in Ihrer Unternehmensphilosophie?

Oft vergessen wird, dass die Mitarbeiter den Wandel im Unternehmen tragen müssen. Die funktionsübergreifende Zusammenarbeit innerhalb eines Projektteams ist daher unverzichtbar. Für den Erfolg eines agilen Projekts benötigt man alle relevanten Experten in einem Team. Ansonsten bleiben mögliche Fehler in der Konzeption und Entwicklung sowie Optimierungspotenziale im Prozess unentdeckt. Folglich braucht es im Unternehmen die Bereitschaft, Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen in eigener Regie möglichst selbstbestimmt zusammenarbeiten zu lassen. Das erfordert Mut und „Loslassen“ auf Managementebene, ist aber die Grundlage jeder agilen Transition.

  1. Haben Sie sich für die richtige Methode entschieden?

Dass agile Software-Entwicklungen mit Kanban oder Scrum seltener scheitern als Projekte unter herkömmlichen Management-Methoden nach dem Wasserfallprinzip, ist mittlerweile belegt. Dennoch spielt es eine nicht unerhebliche Rolle, welche Methode man einsetzt: Kanban empfiehlt sich eher für das Managen von Service- und Supportprozessen, bei denen vor allem die Auslastung einzelner Mitarbeiter und ein kontinuierlicher Aktivitätenfluss in den Fokus rückt. Für komplexe Entwicklungsprojekte und Innovationsvorhaben mit hoher Unsicherheit gewährleistet Scrum ein iteratives Annähern an den tatsächlichen Marktbedarf und in Verbindung mit Lean-Startup ein nachvollziehbares Prinzip zu Ermittlung von Lerneffekten in unsicheren Umfeldern. Um tatsächlich vom agilen Arbeiten zu profitieren, müssen Sie den für Sie passenden Methoden-Mix auswählen.

  1. Setzen Sie diese Methode(n) auch konsequent um?

Die richtige Methode ist jedoch nur die halbe Miete. Wichtig ist die konsequente Umsetzung. Auch wenn eine agile Methode nicht sofort reibungslos funktioniert, verzichten Sie auf Modifikationen und Workarounds, um mögliche Schwierigkeiten zu umgehen. Häufig treten die besiegt geglaubten Komplikationen später erneut auf, oder die selbstkreierten Workarounds erfordern an anderer Stelle weitere Anpassungen. Bleiben Sie fokussiert. Denn nur durch einen konsequenten Methodeneinsatz kann ein agiler Ansatz wirklich das bezwecken, wofür man ihn eingeführt hat.

  1. Ist Ihr Unternehmen organisatorisch bereit für Agilität?

Damit das erste agile Projekt nicht zur Eintagsfliege wird oder die anfängliche Euphorie zu schnell nachlässt, sollte das Management die Mitarbeiter generell befähigen, Prozesse beschleunigen, sich offen gegenüber dem Unbekannten zeigen und flexibel reagieren können. Nur durch die Erhöhung der Kompetenz und Verantwortung der Mitarbeiter erhalten Unternehmen die nötige Flexibilität und Geschwindigkeit, um schnell auf plötzliche Änderungen am Markt reagieren zu können. Das ist entscheidend, um Agilität erfolgreich und nachhaltig in der Organisation zu verankern.

  1. Wie gestalten Sie die Zusammenarbeit innerhalb Ihres Unternehmens?

In einer zunehmend komplexer und unvorhersehbarer werdenden Welt handlungs- und damit wettbewerbsfähig zu bleiben, heißt oftmals, schnelle Entscheidungen treffen zu müssen, ohne im Vorfeld alle Optionen abwägen zu können. Dabei dennoch proaktiv am Markt zu agieren und innovativ zu sein, ist die hohe Kunst der Agilität. Ohne eine abteilungsübergreifende Zusammenarbeit, um sich austauschen und bestehendes Know-how schnell aufspüren und einsetzen zu können, wird das Vorhaben unweigerlich scheitern. Vertrauen Sie Ihren Mitarbeitern, nehmen Sie Veränderungen am Markt aktiv wahr und leben Sie Innovation in Ihrem Unternehmen.

Kostenfreies Whitepaper zum Download

Diese Checkliste ist ein Auszug aus dem Whitepaper „The Art of Agile“. Darin erläutert DMK E-BUSINESS die Herausforderungen der digitalen Welt und beschreibt drei Entwicklungsfelder, die es auf dem Weg in die Agilität zu berücksichtigen gilt: ein agiles Mindset, agile Methoden und organisatorische Veränderungsprozesse. Das Whitepaper steht unter http://whitepaper.the-art-of-agile.de/ zum kostenfreien Download bereit.

Bildquellen

  • Seminar für Brainstorming: fotolia.com - Robert Kneschke
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