Jeder zweite Deutsche würde gerne über das Internet wählen


Können Online-Wahlen in Zeiten des digitalen Wandels traditionelle Wahlen ergänzen?

Mehr als jeder zweite wahlberechtigte Deutsche (56 Prozent) würde bei der Bundestagswahl 2017 gerne seine Stimme über das Internet abgeben.

Das geht aus einer repräsentativen Umfrage von Statista im Auftrag von Kaspersky Lab zum Thema „Stimmabgabe per Klick – So steht Deutschland zum Thema „Online-Wahl“ hervor.

Neben der mehrheitlichen Befürwortung für Online-Wahlen herrscht innerhalb der deutschen Bevölkerung zudem eher Vertrauen als Misstrauen gegenüber digitaler Wahlen. So würden 39 Prozent einer Online-Wahl grundsätzlich vertrauen. Das sind mehr als diejenigen (27 Prozent), die einer Online-Wahl misstrauen würden.

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Laut der Kaspersky-Befragung würden zudem 59 Prozent der Wahlberechtigten in Deutschland die Stimmabgabe über ihr eigenes, internetfähiges Gerät, beispielsweise Smartphone oder Computer, bevorzugen und damit unabhängig von Zeit und Ort abstimmen wollen. Zur Auswahl standen noch die Wahl über onlinebasierte Maschinen im Wahllokal sowie via Terminals an ausgewählten Standorten, beispielsweise in einer Postfiliale oder am Kiosk.

Anstoß zur Diskussion: Können Online-Wahlen in Zeiten des digitalen Wandels traditionelle Wahlen ergänzen?

Da die Digitalisierung von Gesellschaft und Staat voranschreitet und Cybersicherheit ein wesentlicher Baustein für den erfolgreichen digitalen Wandel ist, haben sich die Cybersicherheitsexperten von Kaspersky Lab gefragt, welche Einstellung die Deutschen gegenüber der Stimmabgabe via Internet haben – also Wahlen, die nicht ausschließlich in der Wahlkabine oder per Briefwahl, sondern digital über das Internet via Smartphone oder Computer stattfinden würden. Die Schweiz beispielsweise will zukünftig Online-Wahlen neben der Urne und Briefwahl als gleichberechtigte Möglichkeit der Stimmabgabe anbieten. In Estland wurde das Parlament im Jahr 2015 ebenfalls alternativ online gewählt.

„Unsere Studie zeigt: die deutschen Wählerinnen und Wähler stehen über Parteigrenzen hinweg Online-Wahlen positiv gegenüber“, so Holger Suhl, General Manager DACH bei Kaspersky Lab. „Als Cybersicherheitsexperte möchten wir darauf hinweisen, dass aus technischer Sicht noch ein paar Schritte zu gehen sind, um politische Online-Wahlen als Wahlalternative bedenkenlos anbieten zu können. Gleichzeitig möchten wir aber auch eine Diskussion zum Thema Online-Wahlen anstoßen. Die Digitalisierung schreitet schnell voran und macht, wie sich an den Beispielen Schweiz und Estland zeigt, auch vor politischen Wahlen nicht Halt.“

Weitere Ergebnisse der Kaspersky-Umfrage:

  • Jungwähler sind sehr affin für Online-Wahlen: 73 Prozent der 18- bis 29-Jährigen (im Vergleich zu 63 Prozent unter allen Befragten) sind der Meinung, dass die Wahlbeteiligung unter jüngeren Wählerinnen und Wählern höher wäre, da Online-Wahlen ihrem Nutzungsverhalten entgegen kommen würden.
  • Ältere Wählerinnern und Wähler sind die größten Befürworter von Online-Wahlen: Überraschenderweise würden 59 Prozent der Über-50-Jährigen gerne bei der kommenden Bundestagswahl ihre Stimme über das Internet abgeben wollen, im Vergleich zu 56 Prozent im Bevölkerungsdurchschnitt und 51 Prozent bei den 18-bis-29-Jährigen.
  • Mehrheitliche Zustimmung für Online-Wahlen über alle Parteigrenzen: Die Anhänger aller Parteien würden ihre Stimme bei der Bundestagswahl gerne online abgeben können. AfD-Wähler sind mit 60 Prozent die größten Befürworter von Online-Wahlen; auch die Anhänger von CDU/CSU (59 Prozent), FDP (58 Prozent), Die Linke (57 Prozent), SPD (56 Prozent) sowie Bündnis 90/ Die Grünen (54 Prozent) würden mehrheitlich gerne digital wählen.

Deutsche wollen Datenschutz und Cybersicherheit

Die Befragung von Kaspersky Lab zeigt darüber hinaus auf, dass die Themen Datenschutz und Cybersicherheit für die deutschen Bürgerinnen und Bürger grundsätzlich sehr wichtig sind. Nur etwa jeder Vierte (29 Prozent) hält seine Daten im Internet für sicher. Die Hälfte (49 Prozent) wünscht sich mehr Datenschutz. Auch stimmten 49 Prozent der Aussage zu, dass der gläserne Bürger bereits real sei, und sie nicht mehr Daten preisgeben möchten.

„Gerade im öffentlichen Bereich ist ein umfassender Schutz vor Angriffen auf die Daten der Bürger unerlässlich. Cybersicherheit und Datenschutz sind grundlegende Voraussetzung, gerade wenn es um ein sehr cybersicherheitskritisches Thema wie Online-Wahlen geht“, so Holger Suhl.

Die komplette Studie „Stimmabgabe per Klick – So steht Deutschland zum Thema Online-Wahl“ ist unter https://kas.pr/online-wahlen verfügbar.

Bildquellen

  • Berlin: unsplash.com - Markus Spiske
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